PlayStation-Spiele: Sony fordert bei teureren Titeln eine Demo für PS Plus
Sony plant, Demos für teurere Spiele zukünftig zu einer Voraussetzung für einen Verkauf im PlayStation-Store zu machen. Zugänglich sind die Demos nicht für jedermann, sondern erst für das 17 Euro teure „Premium“-Level des neuen PlayStation-Plus-Angebots.
Demo-Pflicht für „teure“ Spiele
In der Stufe PlayStation Plus Premium verspricht Sony zeitlich begrenzte Testversionen von Spielen. Diese werden in größerem Umfang als gedacht bereitstehen: Kostet ein Spiel mehr als umgerechnet 33 Euro, fordert Sony spätestens drei Monate nach Erscheinen eine zwei Stunden lang spielbare Demoversion für Abonnenten, ansonsten bleibt der Zugang zum Store verwehrt. Ausschlaggebend ist nicht der Endkunden-, sondern der Großhandelspreis eines Spiels. Laut einem Bericht von Game Developer hat Sony Studios bislang ausschließlich über das Entwicklerportal des Unternehmens in Kenntnis gesetzt.
Darüber hinaus gibt es eine zweite Zeitgrenze: Die Demo muss mindestens zwölf Monate lang zur Verfügung stehen. Das ergibt insofern Sinn, als Spiele danach in der Regel ohnehin günstiger angeboten werden, ein Fehlkauf schmerzt dann weniger und wird durch die Existenz zahlreicher Berichte und Videoproduktionen ohnehin unwahrscheinlicher.
Spätestens ab einem Endkundenpreis von etwa 50 Euro müssen Entwickler im Zeit- und Finanzbudget künftig Kosten für die Bereitstellung einer Demo einkalkulieren. Ausgenommen sind lediglich bereits veröffentlichte Spiele sowie Titel der VR-Sparte, die als relative Nische auf diese Weise nicht unattraktiver gemacht werden soll. Vom Format einer zeitlich begrenzten Demo kann zudem abgewichen werden, allerdings will Sony hier von Fall zu Fall entscheiden. Entwicklern steht es darüber hinaus frei, Demos, Probierwochenenden oder ähnliche Vorschau-Angebote für alle Spieler unabhängig ihres Abostatus anzubieten. Gefordert wird lediglich die Demo für Premium-Kunden.
Nur einer verliert
Potentiell gibt es durch die neue Richtlinie keine Verlierer. Sony bewirbt seinen Abodienst, zumindest Abokunden haben eine Möglichkeit Spiele einfach zu testen, Entwickler können ihre Produkte vorführen und potentiell mehr verkaufen. Gerade das Ausprobieren ist nicht zu unterschätzen: Da die Güte von Unterhaltung in hohem Maß persönlichen Vorlieben unterliegt, erschließt eine Möglichkeit risikolosen Testens neue Kunden. „Verlierer“ sind dabei diejenigen, die kein Abo abschließen und zwar insofern, als dass für sie alles beim Alten bleibt.