Ryzen 7000, DDR5 und RAMP: AMD erwartet einen hohen Speichertakt durch RAM-OC

Sven Bauduin
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Ryzen 7000, DDR5 und RAMP: AMD erwartet einen hohen Speichertakt durch RAM-OC
Bild: AMD

Im Rahmen des neuesten Webinars der Serie „AMD Meet the Experts“ hat sich der Hersteller erstmals zum Thema Ryzen 7000 und DDR5 geäußert und einen sehr hohen Speichertakt in Aussicht gestellt, der mittels RAM-Overclocking erzielt werden soll. Von „nicht für möglich gehaltenen“ Taktfrequenzen ist dabei die Rede.

AMD möchte in Sachen OC für Furore sorgen

Joseph Tao, seines Zeichens Memory Enabling Manager bei AMD, sagte im Rahmen der Online-Veranstaltung, dass der Hersteller mit seiner „aller ersten DDR5-Plattform für Spieler“ versuchen werde, in Sachen „Overclocking“ für mächtig „Furore“ zu sorgen.

Our first DDR5 platform for gaming is our Raphael platform and one of the awesome things about Raphael is that we are really gonna try to make a big splash with overclocking and I’ll just kinda leave it there but speeds that you maybe thought couldn’t be possible, may be possible with this overclocking spec.

Joseph Tao, Memory Enabling Manager, AMD

Der AMD-Manager sprach dabei von einer „Overclocking-Spezifikation“, welche „zuvor für nicht möglich gehaltene“ Geschwindigkeiten zukünftig „möglich machen“ soll. Hier kommen die neuen RAM-Profile AMD RAMP in Spiel.

AMD RAMP schließt zu Intel XMP 3.0 auf

AMD RAMP („Ryzen Accelerated Memory Profile“) soll mit Intel XMP 3.0 konkurrieren, wie es die Core-i-12000-Serie (Test) nutzt, und DDR5 mit Hilfe von OC-Profilen über die JEDEC-Spezifikationen hinaus beschleunigt. Damit tritt AMD RAMP die Nachfolge des weniger erfolgreichen Vorgängers A-XMP sowie AMP („AMD Memory Profile“) an.

Da kaum ein RAM-Hersteller auf den XMP-Standard von Intel verzichtet, ist davon auszugehen, dass das Pendant von AMD sehr ähnlich funktionieren wird. Speicher, der AMD RAMP unterstützt, wird somit vermutlich auch Intel XMP 3.0 unterstützen und andersherum.

Dennoch dürfte es eine Auswahl an Speicherriegel explizit für AMD Ryzen 7000 geben, zumindest für das Marketing funktioniert so etwas wie in der Vergangenheit immer.

G.Skill Flare X für AMD Ryzen
G.Skill Flare X für AMD Ryzen (Bild: G.Skill)

Der zumeist gut informierten Gerüchteküche ist zudem zu entnehmen, dass mit der Einführung von AMD RAMP auch eine tiefere Integration der Technologie in das CPU- und Plattform-Tool AMD Ryzen Master erfolgen soll.

Wie die Website Wccftech berichtet, äußerte sich AMD im Rahmen des Webinars auch zur Zusammenarbeit in Sachen DDR5 mit dem DRAM- und Halbleiterfertiger Samsung.

RAMP folgt auf A-XMP und AMP

AMD RAMP ist damit der nächste Anlauf des Herstellers, einen zu XMP konkurrierendes OC-Standard für Speichermodule zu etablieren, nachdem A-XMP und AMP („AMD Memory Profile“) in der Vergangenheit auch bei den Herstellern nur auf wenig Zuspruch stießen und nur selten offiziell unterstützt wurden.

Auch aus diesem Grund gehen Mainboardhersteller bei AMD-Plattformen zumeist ihren eigenen Weg, wie Asus mit DOCP („Direct Overclocking Profile“) und Gigabyte mit EOCP („Extended Overclocking Profil“), oder nutzen schlicht Intel XMP, was alles auf AMD-Mainboards bisher auch problemlos funktionierte.

Ob der neue Anlauf mit AMD Ryzen 7000 („Raphael“) auf AM5 und AMD RAMP gelingt und ob der Standard bei den RAM-Herstellern auf Akzeptanz stößt, hängt nicht zuletzt auch vom Erfolg der neuen Plattform ab, die für das zweite Halbjahr erwartet wird.