Stealth 600 Gen 2 Max im Test: Turtle Beach legt von Klang über Laufzeit bis Preis nach
Mit dem Stealth 600 Gen 2 Max wirft Turtle Beach ein neues Funk-Headset im unteren Preissegment in den Ring. Gegenüber dem Vorgänger bietet es leichte Klangzuwächse, eine höhere Reichweite und eine deutlich längere Akkulaufzeit – aber auch der Preis ist gewachsen. Das Mikrofon bleibt für neuerdings 130 Euro Durchschnitt.
Design, Verarbeitung und Preis
Auch beim neuen Sprössling der Stealth-600-Familie und dem vielleicht indirekten Nachfolger des Stealth 600 Gen 2 (Test) bleibt Turtle Beach seiner Gestaltung seit der ersten Generation treu – denn äußerlich hat sich im Grunde kaum etwas verändert. Während der Vorgänger jedoch noch über blaue Streifen an den Ohrmuscheln gewisse Akzente setzen konnte, sind sie beim neuen Modell nur schwarz glänzend ausgeführt. Somit bleibt zumindest die vorliegende Max-Variante komplett einfarbig – das kleine Schwarze eben. Wer es farbiger möchte, greift zu den Varianten mit den klingenden Namen „Midnight Red“ und „Arctic Cameo“.
Auch beim neuen Headset bleibt Kunststoff das Material der Wahl. Wechselte das vor rund 1,5 Jahren veröffentlichte Stealth 600 Gen 2 seinerzeit für rund 100 Euro den Besitzer, ruft Turtle Beach für das Max nun 130 Euro auf. Damit rückt in Bezug auf die Bewertung die Materialwahl deutlich mehr in den Fokus. Hier bietet die Konkurrenz in den meisten Fällen mehr Metall an, was die Headsets stabiler und langlebiger werden lässt.
Generell weist das Stealth 600 Gen 2 Max jedoch eine gute Verarbeitung auf. Von den Ohrmuscheln in den Aufhängungen einmal abgesehen, klappert bei dem neuen Headset nichts. Dennoch dürften Aufhängungen aus Metall weniger von Defekten gefährdet sein. Wurde der Sitz beim Vorgänger bereits als „straff“ beurteilt, geht der Hersteller nun noch einen Schritt weiter. Im Vergleich wird der Kopf jetzt regelrecht zwischen den beiden Ohrmuscheln eingeklemmt. Das kann für manche Ohren auf Dauer vielleicht etwas unangenehm werden. Auch die Max-Variante wird mit Drehgelenken an den Ohrmuscheln ausgeliefert, die einen Radius von rund 100 Grad liefern. Zusammen mit dem leichten vertikalen Spiel passt sich das Headset so gut an die jeweilige Kopfform an. Die Kabel zwischen den einzelnen Treibern legt Turtle Beach auch beim neuen Headset im Inneren ab, sodass sie nicht beschädigt werden können.
Turtle Beach Stealth 600 Gen 2 Max | Turtle Beach Stealth 600 Gen 2 | Microsoft Xbox Wireless Headset | Roccat Syn Air Pro | Speedlink Mandas | |
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Bauform: | Over Ear, geschlossen | Over Ear, halboffen | Over Ear, geschlossen | ||
Treiber: | Neodymium, 50 mm | Neodymium, 40 mm | Neodymium, 50 mm | ||
Anschlüsse: | Per USB C an Mobilgeräten nutzbar, Kabel am Headset abnehmbar | Kabel am Headset abnehmbar | USB, Per USB C an Mobilgeräten nutzbar, Kabel am Headset abnehmbar | Kabel am Headset abnehmbar | 3,5 mm Klinke, Kabel am Headset abnehmbar |
Drahtlose Verbindungen: | Funk | Funk, Bluetooth | Funk | ||
Frequenzbereich Kopfhörer: | Funk: 20 Hz – 20.000 Hz | USB: 20 Hz – 20.000 Hz Funk: 20 Hz – 20.000 Hz Bluetooth: 20 Hz – 20.000 Hz |
Funk: 20 Hz – 20.000 Hz | Klinke: 20 Hz – 20.000 Hz Funk: 20 Hz – 20.000 Hz |
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Laufzeit bei drahtloser Verbindung: | 48 Std | 15 Std | 24 Std | 10 Std | |
Entfernung bei drahtloser Verbindung: | 15 m | 6 m | 8 m | 10 m | |
Drahtloses Laden: | Nein | ||||
Bedienelemente am Headset: | Ja | ||||
Kabelfernbedienung: | Nein | ||||
Integrierte Soundkarte: | Ja | ||||
Raumklang: | Nein | Ja | Nein | ||
Frequenzbereich Mikrofon: | ? | ? ? ? |
Funk: 100 Hz – 7.500 Hz | Klinke: 100 Hz – 16.000 Hz Funk: 100 Hz – 16.000 Hz |
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Mikrofon Eigenschaften: | hochklappbar, stummschaltbar, justierbar | abnehmbar, hochklappbar, stummschaltbar, justierbar | hochklappbar, stummschaltbar | ||
RGB-Beleuchtung: | Nein | Ja | |||
Kühlung: | – | ||||
Vibrationsfunktion: | Nein | ||||
Gewicht: | 294 g | 290 g | 319 g | 390 g | 350 g |
Preis: | 129,99 € | ab 70 € | ab 96 € | ab 78 € | 79,99 € |
Für viele Nutzer erfreulich dürfte dagegen sein, dass der Hersteller auch bei der neuen Generation auf eine von Stoff umgebene Polsterung setzt, die erneut wechselbar ist. Die Dicke des Schaumstoffes fällt zwar etwas gering aus, dieser ist aber so fest, dass in der Hinsicht ein bequemer Sitz gegeben ist. Gleiches gilt für die von Kunstleder umgebene Polsterung des Kopfbandes.
Ein bekanntes Bild liefern auch die Bedienelemente an der linken Ohrmuschel, die dem Nutzer eine große Freiheit in Sachen Bedienbarkeit bieten und ihn unabhängig von einer Software machen. So kann an der Stelle die Lautstärke des Headsets und die der Monitoring-Funktion eingestellt sowie verschiedene Klangeinstellungen abgerufen werden. Das Konzept besitzt aber nach wie vor seine Schwächen, denn die beiden Drehregler liegen immer noch eng beieinander, sodass durch reines Tasten schnell der falsche erwischt werden kann. Eine getrennte Anordnung auf der linken und rechten Ohrmuschel hätte die Bedienfreundlichkeit sicherlich deutlich gesteigert. Beim Einschalt- und Tonwahlknopf sind diese Klippen dagegen zumindest im Ansatz gut umschifft worden, da ein Schalter etwas hervorsteht, der andere dagegen etwas versenkt wurde.
Konnektivität und Laufzeiten
Die Unterstützung für diverse Systeme ist mit der neuen Generation des Stealth 600 noch einmal gestiegen, dennoch müssen sich Käufer erneut bereits im Vorfeld für die PC- oder PlayStation-Variante mit Unterstützung der 4. und 5. Konsolengeneration entscheiden, wobei erstere neben dem PC auch Xbox Series X und S, Xbox One und Nintendo Switch unterstützt. Aus diesem Grund dürfte der im 2,4-GHz-Band sendende Funk-Dongle größer geworden sein, der darüber hinaus nun einen Wahlschalter für den normalen USB-Betrieb und die Nutzung an einer Xbox enthält. Außerdem kann das Headset wie sein Vorgänger über einen entsprechenden Adapter auch an Android-Geräten für die einfache Wiedergabe von Audio-Inhalten und Gesprächen verwendet werden. Bluetooth gehört jedoch nach wie vor nicht zur Ausstattung.
Beim Stealth 600 Gen 2 scheint Turtle Beach erkannt zu haben, dass der dort verbaute Akku im Vergleich zur Konkurrenz deutlich geringere Laufzeiten lieferte. Zwar konnten sie mit 15 Stunden mit sehr viel Wohlwollen noch als ordentlich angesehen werden, andere Hersteller lieferten zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits deutlich mehr. Mit der neuen Generation hat Turtle Beach an dieser Schraube ordentlich geschraubt: Das neue Headset soll nun Laufzeiten von bis zu 48 Stunden ermöglichen. Hier ein Laufzeittest mit aussagekräftigen Messwerten durchzuführen, ist im Grunde nicht möglich – zu sehr wirken sich die einzelnen Variablen auf das Endergebnis aus: Die Verbindungsqualität, die Lautstärke, der Klangmodus, die Mikrofonnutzung, selbst die Art der Inhalte hätte Auswirkung. Bei der Laufzeit können diese Aspekte bereits ein paar Stunden Unterschied ausmachen. Im Test hat sich zumindest bestätigt, dass die Akkulaufzeit nicht kürzer geworden ist. Da Turtle Beach jedoch weder am Headset selbst noch in der recht spärlichen Software eine Möglichkeit bietet, den aktuellen Ladestand des Energiespeichers abzufragen, kann dazu keine Aussage getätigt werden.
Sollte dennoch einmal wider Erwarten der Energievorrat während einer Spiele-Session zur Neige gehen, kann das Headset im Gegensatz zu vielen Modellen anderer Hersteller während des Ladevorganges mittels USB-C-Kabel weiterverwendet werden. Eine reine Kabelnutzung ohne Funkverbindung ist jedoch nicht möglich. Darüber hinaus schaltet sich das Stealth 600 Gen 2 Max bei Nichtnutzung nach rund zehn Minuten ab, um Strom zu sparen.
Die Reichweite hat sich hingegen nachweislich gesteigert. Kam die vorherige Version innerhalb der eigenen vier Wände nicht über eine Entfernung von 5 bis 6 m bei einer Wand dazwischen hinaus, wird die neue Version selbst von 15 m, zwei Trockenbauwänden und einer Stahlbetondecke nicht aus dem Tritt gebracht. Auf freier Strecke dürfte die Reichweite noch einmal ansteigen.