Werbung in Xbox-Spielen: Microsoft baut Programm zur Vermittlung von Anzeigen
Microsoft möchte Entwicklern die Möglichkeit geben, in Free-to-Play-Spielen Werbeplätze zu verkaufen. Momentan sucht der Konzern Partner, die Anzeigen erstellen und Agenturen, die sie vermitteln. Vorangetrieben werden soll das Programm mit großer Vorsicht.
Anzeigen in Spielen zu schalten, ist keine grundsätzlich neue Idee und im Mobile-Segment üblich. Auf Konsolen oder dem PC kommt die Idee generell weniger gut an, zumal hier Vollpreistitel dominieren. Zu den wenigen Ausnahmen, die auf zusätzliche Werbung nicht verzichten können, gehört das ohnehin schamlos monetarisierte NBA 2K21.
Sich auf den Free-to-Play-Genre zu konzentrieren, ist deshalb auch ein Zug, der Aufregung vermeidet. Wer zum Spielen nichts zahlt, wird – analog zum „Free-TV“ – Werbung eher hinnehmen. Da ohne Kauf spielbare Titel in der Regel als Dienstleistungen konzipiert sind, lohnt sich die Einbindung entsprechender Technologie für Entwickler, für Anzeigekunden hingegen die Planung entsprechender Werbekampagnen. Langfristig schafft eine solche Werbeoption zudem zusätzliche Einnahmequellen für Spiele, die Teil des Game Pass sind. Denkbar wäre in diesem Kontext, eine werbefreie Kaufversion und eine werbegestützte Game-Pass-Variante anzubieten.
Von der noch nicht offiziellen Idee berichtet der Business Insider. Unklar sei aktuell auch, ob Werbekunden das Konzept schon vorgestellt worden sei, die nötigen Voraussetzungen für das Unterfangen sollen aber noch dieses Jahr geschaffen werden. Entwickler können dann auf Werkzeuge zurückgreifen, die ihnen das Schalten von In-Game-Werbung aus Microsofts Ad-Netzwerk ermöglicht. Einen Anteil der Werbeeinnahmen will sich Microsoft aktuell dabei nicht sichern, berichtet die Seite, es gehe dem Unternehmen vorerst um den Aufbau der Plattform.
Ein Augenmerk liegt demnach besonders auf der vorsichtigen Einführung der Idee auch gegenüber Spielern. Sie soll sich auch in der unauffälligen Einbindung der Werbung niederschlagen. In Form von digitalen Werbetafeln etwa in Rennspielen solle sie den Spielfluss nicht stören. Zudem sollen nur ausgewählte Marken die Möglichkeit erhalten, Anzeigen zu schalten.