FidelityFX Super Resolution im Test: Fazit
3/3FSR 2.0 ist viel besser als FSR 1.0
Optisch macht FSR 2.0 in Deathloop noch keinen perfekten, aber einen guten Eindruck. Gegenüber FSR 1.0 ist der optische Fortschritt geradezu riesig, in Titeln mit FSR 2.0 scheint Gen 1 auf einen Schlag obsolet zu sein. FSR 1.0 bietet zwar einen größeren Leistungssprung, doch statt FSR 1.0 auf „Quality“ sollte dann schlicht FSR 2.0 auf „Performance“ genutzt werden, was trotz geringerer Renderauflösung klar besser aussieht. Dieses Fazit auf Basis von Deathloop dürfte sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch auf alle anderen Titel übertragen lassen.
FSR 2.0 und DLSS 2.0 liegen dicht beisammen
Keine eindeutige Angelegenheit, sondern richtig spannend ist der Zweikampf gegen DLSS 2.0: Beide Methoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, perfekt ist weder die eine noch die andere Technik.
In Sachen Bildschärfe ist FSR 2.0 in Deathloop zum Beispiel zu jeder Zeit klar überlegen. Was die Bildrekonstruktion angeht, gibt es in Ultra HD ein Unentschieden, während WQHD und Full HD bei kleinen Objekten leichte Vorteile für DLSS zeigen, die aber nur im Direktvergleich auffallen. In Sachen Bildstabilität gibt es zu einem Großteil ebenso ein Patt: Je nach Objekt erzeugt mal FSR 2.0 und mal DLSS 2.0 ein ruhigeres Bild.
Allerdings weist Deathloop ein Extremszenario auf, in dem FSR 2.0 in die Flimmerfalle gerät, die es zwar grundsätzlich auch bei DLSS gibt, aber eben nur auf kurze Distanz. Bei mittlerer bis großer Entfernung schneidet DLSS in diesem Fall klar besser ab. In Deathloop ist es das Szenario, in dem DLSS den größten Sieg für sich verbuchen kann.
Auf der Habenseite wiederum scheint FSR 2.0 weniger von Grafikfehlern geplagt zu sein als DLSS 2.0. Ghosting ist im Test zum Beispiel bei DLSS aufgetreten, bei FSR 2.0 dagegen nicht und auch andere Probleme haben sich nicht gezeigt. Das heißt nicht, dass FSR 2.0 nicht womöglich andere, bis jetzt noch unbekannte Grafikfehler erzeugt. In Deathloop schaut es diesbezüglich aber gut aus.
Und damit ist AMD mit FSR 2.0 offensichtlich gelungen, mit dem nach dem problematischen FSR 1.0 vermutlich nur Wenige gerechnet haben: Eine noch nicht durchweg, generell aber ebenbürtige Technologie zu schaffen, die sich vor DLSS bei allen Auflösungen und Qualitätseinstellungen nicht zu verstecken braucht und auch abseits vom höchsten Qualitätsmodus in Ultra HD gute Ergebnisse erzielt. Positiv sticht bei FSR 2.0 zudem hervor, dass das Upsampling anders als bei der Konkurrenztechnologie auf jeder Grafikkarte, sei sie von AMD, Nvidia oder (in Zukunft) Intel, lauffähig ist. In Sachen Leistungsgewinn sind FSR 2.0 und DLSS dagegen ebenbürtig, hier gibt es ein Unentschieden.
Mehr Spiele mit FSR 2.0 müssen her
AMD muss die kommenden Wochen und Monate nutzen um die noch vorhandenen Schwächen von FSR 2.0 abzustellen oder wenigstens zu mindern. Und FSR 2.0 muss für mehr Spiele erscheinen und dort ebenso gut abschneiden wie in Deathloop. Denn noch kann nicht mit Gewissheit gesagt werden, dass FSR 2.0 durchweg ebenbürtig zu DLSS ist. Letzteres schwankt zum Beispiel gern qualitativ von Spiel zu Spiel und ob dies nicht auch für FSR 2.0 gilt, wird sich erst noch zeigen müssen. Bisher angekündigt hat AMD FSR 2.0 für die Spiele Asterigos, Delysium, EVE Online, Landwirtschafts-Simulator 22, Forspoken, Grounded, Microsoft Flight Simulator, NiShuiHan, Perfect World Remake, Swordsman Remake und Unknown 9: Awakening.
Der erste Schritt für FSR 2.0 ist mit Deathloop ein erfolgreicher gewesen. AMD muss dieses Momentum nutzen, das Tempo muss steigen, nicht abnehmen. Denn moderne AAA-Titel werden in Zukunft immer mehr auf eine Kombination von Upsampling und Raytracing setzen, um eine gute Grafik bei dennoch hoher Leistung zu erzielen. Technologisch ist der Vorsprung von DLSS auf ein Minimum geschrumpft, aber am Markt und sicherlich auch hinter den Kulissen ist er noch groß.
ComputerBase hat den Beta-Branch zu Deathloop mit FSR 2.0 von AMD zum Testen erhalten. Der Patch wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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