AMD Ryzen 7000 Mobile: Dragon Range und Phoenix mit mehr Zen-4-Kernen
Im Zuge des Conference Calls zu den Quartalszahlen hat AMD eine aktualisierte CPU-Roadmap bereitgestellt, die neue Namen nennt. Dragon Range wird demnach die Oberklasse im Notebook mit Zen-4-Kernen abdecken, während Phoenix den Markt der dünnen und leichten Varianten angeht. Start ist im Jahr 2023.
Zen4 wird der Grundstein für alle Produkte des nächsten Jahres – PC, Server und Notebook. Diese Vermutung lag bereits auf der Hand, nun gibt es sie Schwarz auf Weiß. Auf die aktuellen Rembrandt-APUs alias AMD Ryzen 6000 Mobile (Test) im Notebook, die Zen 3+ mit RDNA 2 kombinieren, wird mit Dragon Range ein potenter Nachfolger aufgelegt, der viele der Features bieten wird, die auch die großen CPUs der Raphael-Familie (Ryzen 7000 für PCs) bieten, und breiter ausgelegt werden soll.
Mehr Kerne, Threads und Cache im Notebook
Handfeste Zahlen nannte der Hersteller zwar noch nicht, aber die gemachten Andeutungen lassen aufhören. Die „höchste Anzahl an Kernen, Threads und Cache bei den mobilen Gaming-CPUs“ spricht für eine deutliche Steigerung gegenüber den Acht-Kern-Sechzehn-Thread-Lösungen, die es aktuell auf Basis des monolithischen Rembrandt-Dies gibt. Ohne weitere Details wird allerdings nicht klar, welchen Vergleich AMD hier zieht. Intel bietet derzeit maximal 14 Kerne (Core i9-12000H(K), 6P + 8E) mit 20 Threads an, einem zukünftigen Core i9-12900HX werden 16 Kerne (8P + 8E) mit 24 Threads nachgesagt. Und Raptor Lake soll als 13. Gen Core schon Ende 2022 die Anzahl der E-Kerne weiter erhöhen.
Mindestens 16 Kerne mit 32 Threads sollten in Form einer Chiplet-Lösung im Notebook auf Basis der Aussage auch bei AMD in greifbare Nähe rücken. Auch die Einstufung mit „55 Watt TDP und mehr“ deutet darauf hin, dass der nächste Leistungssprung im Notebook Anfang 2023 erfolgen dürfte.
Hinter dem Codenamen Phoenix, auf den AMD nicht näher einging, stehen damit vermutlich die eher klassischen Notebook-Prozessoren, ihr Fokus auf das dünne und leichte Segment mit TDPs von 35 bis 45 Watt deuten daraufhin. Aber auch hier halten natürlich Zen 4 samt PCI Express 5.0 Einzug, DDR5/LPDDR5-Unterstützung ist bei allen CPUs ohnehin gesetzt, denn das ist bereits bei Rembrandt die einzig angebotene Option.
Noch keine Informationen zur iGPU
Noch keine exakten Details gibt es zur Grafikeinheit der mobilen Lösungen. In diesem Punkt griffen Gerüchte zuletzt nach den Sternen und hofften auf bis zu 1.536 Shader. Es könnte dabei, wie über Jahre hinweg bei Intel, eine Zweiteilung geben: Die High-End-Lösung im Notebook, die oft mit einer dGPU gekoppelt wird, gliche eher klassischen Desktop-CPUs mit rudimentären iGPUs, während die kleineren Varianten vollwertige APUs blieben. Intel vollzieht einen ähnlichen Spagat mit der neuen HX-Serie von Alder Lake in Kürze ebenfalls, die de facto Desktop-CPUs mit 65 Watt und mehr sind, die stets mit einer diskreten GPU gepaart werden sollten.
Auch den Fahrplan für die erste Zen-4-Auskoppelung bestätigt AMD noch einmal. Raphael als Basis für Ryzen 7000 im Desktop-PC wird im zweiten Halbjahr dieses Jahres erscheinen und im neuen Sockel AM5 im Desktop debütieren. Hier feiert AMD dann die Einführung der neuen CPU-Kerne und der begleitenden Technologien wie DDR5 und PCI Express 5.0.