ASRock DeskMini B660 im Test: Fazit und Empfehlung

 3/3
Update Volker Rißka
244 Kommentare

Der ASRock DeskMini B660 kann ein extrem potenter Mini-PC sein, der klassische Desktop-Prozessoren aus der Familie Intel Alder Lake mit ihrem neuen und im Mini-PC riesig wirkenden Sockel LGA 1700 aufnimmt (max. 65 Watt TDP). Bei kleinen CPUs aus der Serie wie Celeron, Pentium und auch Core i3 funktioniert das problemlos und ohne Beanstandungen, doch ab einem leistungsstärkeren Modell wie einem Core i5 verhungern diese CPUs ein Wenig am zu kleinen Netzteil, denn mehr als 75 Watt für die CPU lässt ASRock nicht zu. Einen Core i9 (65 Watt TDP=PL1, 202 Watt PL2) damit auch nur ansatzweise im Rahmen seiner Möglichkeiten zu betreiben, verkommt zu einem reinen Marketing-Versprechen.

Doch rohe CPU-Leistung ist nicht die primäre Zielgruppe der DeskMini-Lösungen, sondern die Bastelrechner-Generation für Office und Multimedia, die hier durchaus viel geboten bekommt und letztlich mehr, als es bisher bei den DeskMini gab. Moderne Anschlüsse wie USB über eine Typ-C-Buchse mit bis zu 20 Gbps sowie die Möglichkeit, bis zu vier Displays an eine Intel-Xe-Grafik anzuschließen und sogar eine SSD nach Standard PCI Express 5.0 zu verbauen, gibt es aktuell nirgendwo.

ASRock DeskMini B660
ASRock DeskMini B660

Ganz ohne einen fachmännischen Blick geht es aber auch in dieser Generation nicht. Intels Boxed-Kühler kommt zwar „umsonst“ mit der CPU, doch wird aus dem PC dann schnell ein kleiner Brüllwürfel. Diesem können im BIOS dezent die Zügel angelegt werden, eine Alternative ist ein teures Third-Party-Modell. Strom lässt sich bei diesem Blick ins BIOS obendrein einsparen, wenn die ganzen Stromsparmodi der CPU aktiviert werden – mit „Auto“ ab Werk sind sie „aus“.

Unterm Strich ist der DeskMini B660 wie in den letzten Generationen ein solides Produkt, das sich vor allem als Einstiegs-PC und beispielsweise als NUC-Ersatz/-Gegenspieler eignet. Das ist letztlich auch die primäre Zielgruppe, denn direkt darüber hat ASRock mit dem neuen DeskMeet B660 einen etwas größeren PC aufgestellt, der einige der Schwachstellen vom kleinsten Design ausräumt: Ein größeres Gehäuse nimmt nun ein ITX-Board mit viel mehr Ausstattung auf, ein vier Mal so starkes Netzteil und Support für eine diskrete Grafikkarte lassen mehr Spielraum für Entfaltungen. Auch diese Lösung wird sich ComputerBase in Kürze genauer ansehen.

Verfügbar ist das System Ende Mai allerdings noch nicht. Auch einen UVP hat ASRock für das Barebone noch nicht genannt. Der Vorgänger DeskMini H470 kostete bei Verfügbarkeit zwischen 150 und 175 Euro, während der DeskMini X300 mit 125 bis 150 Euro gehandelt wird. Der größere DeskMeet B660 mit GPU-Option kostet im Handel 250 Euro.

ComputerBase wurde der DeskMini B660 leihweise von ASRock zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.