Asus RTX 3080 Noctua OC im Test: Benchmarks, Lautstärke und sonstige Messungen
2/3Als Basis für die folgenden Benchmarks und Messreihen wurden dieselben Methoden angewandt und dieselbe Hardware genutzt wie beim aktuellen Grafikkarten-Testparcours. Die Messungen der Asus GeForce RTX 3070 Noctua OC Edition (Test) zur Lautstärke, Temperaturentwicklung und Leistungsaufnahme wurden aus dem Launch-Review genommen, weil die Testmethoden unverändert sind. Da die Spiele-Benchmarks mittlerweile überarbeitet worden sind und der Redaktion kein Sample der 3070er-Variante zur Verfügung steht, müssen deren FPS-Werte außen vor bleiben.
Benchmarks in Ultra HD
Die Asus GeForce RTX 3080 Noctua OC ist trotz „OC“ im Namen nicht schneller als die GeForce RTX 3080 Founders Edition von Nvidia selbst, was man auch schon aufgrund der anliegenden Taktraten vermuten konnte. Ja, die Grafikkarte ist rechnerisch minimal schneller, das Plus beträgt aber weniger als 1 Prozent. Auf immerhin dieses eine Prozent kommt die GeForce RTX 3080 Noctua OC dann mit dem Performance-BIOS – mehr ist es aber auch dann nicht.
In den einzelnen Spielen zeigen sich ebenfalls keine größeren Unterschiede. Ja, in Cyberpunk 2070 ist die Asus-Grafikkarte auch mit dem Quiet-BIOS mal 1 Prozent schneller als die Founders Edition, das war es dann jedoch schon. Das ist insofern merkwürdig, als dass die abseits des Kühlers eigentlich identische Asus GeForce RTX 3080 TUF OC (Test), wenn auch in einem anderen Testparcours, 2 Prozent performanter als das Nvidia-Modell ist. Womöglich hat das Testexemplar der Noctua-Karte eine schlechte GA102-GPU erwischt, die die zusätzliche Energie benötigt, um die gleichen Taktraten fahren zu können.
Lautstärke & Kühlung
Asus und Noctua haben es mal wieder geschafft. Die GeForce RTX 3080 Noctua OC ist mit dem werkseitig voreingestellten Quiet-BIOS zwar nicht flüsterleise, mit 31,5 dB aber nahe dran. Die mit 1.190 Umdrehungen in der Minute arbeitenden Lüfter machen aus einem geschlossenen Gehäuse nur mit einem leisen Luftrauschen auf sich aufmerksam. Beim Spielen geht der niedrige Geräuschpegel völlig unter.
Die 31,5 dB sind zwar an sich schon ein sehr guter Messwert, zeigen dabei aber auch nur die halbe Wahrheit. Denn fast alle Grafikkarten-Lüfter erzeugen meist noch ein Eigengeräusch, was abseits des eigentlichen Luftrauschens bei niedrigen Drehzahlen zu hören ist. Die Noctua NF-A12x25 PWM tun dies aber nicht. Wenn die Luft nicht rauscht, hört man wirklich gar nichts, ein auffälliges Eigengeräusch weisen die Ventilatoren nicht auf. Wer es wirklich unhörbar haben will, sollte die Lüfter bei etwa 1.000 Umdrehungen oder knapp darunter halten, dann fallen sie selbst bei genauem Hinhören nicht mehr auf. Aber auch so eignet sich die Asus GeForce RTX 3080 Noctua OC problemlos für einen Silent-Rechner.
Die zwei bereits von ComputerBase getesteten Custom-Designs der GeForce RTX 3080 sind zwar ebenso leise, kommen an das Niveau der Noctua OC aber nicht im Ansatz heran. Die MSI GeForce RTX 3080 Gaming X erzielt bei dieser Messreihe 35,5 dB. Bei der mit der Noctua OC abseits des Kühlers identischen Asus GeForce RTX 3080 TUF OC sind es 36 dB. Das ist zwar noch leise, im Vergleich dann aber doch hörbar lauter.
Das Performance-BIOS sollte ignoriert werden
Apropos: Mit dem alternativen Performance-BIOS drehen die NF-A12x25 PWM auf 1.620 Umdrehungen pro Minute auf, was mit 37 dB zwar noch relativ leise, aber doch hörbar lauter ist. Damit liegt die Grafikkarte im Bereich der zwei anderen Custom-Designs, die messbar sogar leiser sind. Dafür ist das Laufgeräusch bei der Noctua OC jedoch angenehmer. Aber wie auch immer: Das Performance-BIOS spielt auf dem neuen Custom-Design ohnehin keine Rolle und sollte schlicht ignoriert werden.
Bezüglich der elektronischen Störgeräusche gibt es bei der Asus GeForce RTX 3080 Noctua OC wenig zu meckern. Zwar ist ein elektronisches Rasseln zu hören, es hält sich aber zurück und fällt damit nicht negativ auf. Erst bei sehr hohen Frameraten jenseits der 300 FPS wird es aufdringlich.
Die Asus RTX 3080 Noctua OC bleibt immer kühl
Trotz der niedrigen Lautstärke bleibt die Asus GeForce RTX 3080 Noctua OC zugleich auch kühl beim Spielen. Die Edge-Temperatur der Grafikkarte beträgt gerade einmal 70 °C, während der Hotspot-Wert bei 80 °C verbleibt und der GDDR6X-Speicher auf bis zu 82 °C aufheizt. Die Asus GeForce RTX 3080 TUF OC wird trotz höherer Lautstärke mit 73 und 86 °C (Edge und Hotspot) wärmer, dasselbe gilt umso mehr für die MSI GeForce RTX 3080 Gaming X mit 77 respektive 89 °C.
Mit dem Performance-BIOS gibt es bei der GeForce RTX 3080 Noctua OC fast schon Kühlschranktemperaturen von 62, 73 und 74 °C – nur einen praktischen Nutzen hat man davon nicht. Für warme Sommertage und Overclocking hat auch das Quiet-BIOS mehr als genügend Reserven.
Leistungsaufnahme
Alle im Test befindlichen Custom-Designs der GeForce RTX 3080 benötigen quasi gleich viel Energie. Nvidias Founders Edition kommt beim Spielen auf 322 Watt, die Asus GeForce RTX 3080 Noctua OC genehmigt sich bei derselben Aufgabe mit 343 Watt 21 Watt mehr – ob Quiet- oder Performance-BIOS, macht keinerlei Unterschied.
Damit braucht die neue Grafikkarte 3 Watt mehr als die GeForce RTX 3080 TUF OC aus demselben Haus, die auf 340 Watt kommt. Die MSI GeForce RTX 3080 Gaming X benötigt mit ebenso 343 Watt dann genauso viel.
Auf dem Windows-Desktop lassen sich bei der Noctua OC 12 Watt und damit genauso viel Energie wie auf Nvidias Referenzmodell messen. Auch die GeForce RTX 3080 TUF OC kommt auf denselben Messwert. Die MSI GeForce RTX 3080 Gaming X benötigt fürs Nichtstun mit 9 Watt dagegen leicht weniger Energie.
Die Noctua OC zeigt eine ziemliche Regelwut
Nvidias PCAT-Messsystem zeigt beim Spielen auf der Asus GeForce RTX 3080 Noctua OC ziemlich große Schwankungen zwischen den einzelnen Messpunkten, was darauf hindeutet, dass die GPU doch recht deutlich vom gesetzten Power-Limit eingebremst wird und daher andauernd die Taktraten absenken und dann wieder anheben kann beziehungsweise muss. Das ist für die schnellen Ampere-Grafikkarten kein ungewöhnliches Verhalten. Ein höheres Power-Limit würde bei dem Modell entsprechend automatisch den Takt anheben, ohne dass manuell übertaktet werden müsste.
Overclocking
Wer manuell übertaktet, kann ordentlich Mehrleistung aus der Asus GeForce RTX 3080 Noctua OC herausholen. So lässt die GA102-GPU einen zusätzlichen Takt von 204 MHz zu, bevor es zu ersten Abstürzen kommt. In Verbindung mit einem maximierten Power-Limit taktet die GPU je nach Spiel mit bis zu 1.965 MHz. Der 10 GB große GDDR6X-Speicher lässt sich problemlos um 999 MHz auf rund 10.500 MHz anheben.
In Spielen bietet die Grafikkarte dann etwa 8 Prozent mehr Bilder in der Sekunde. In Doom Eternal taktet die GPU mit 1.858 statt 1.760 MHz, was 6 Prozent mehr Takt entspricht – hier bremst auch das von 340 auf 375 Watt erhöhte Power-Limit den Chip weiter ein. Das Modell benötigt dann 369 Watt, die Lautstärke steigt marginal an.
Unkritisch bei der Gehäuseauswahl (Update)
Allein ein guter Grafikkarten-Kühler reicht zur ausreichenden und dabei immer noch leisen Kühlung nicht aus, auch das Gehäuse muss die Abwärme abführen können. Dass das längst nicht immer gelingt, wissen ComputerBase-Leser spätestens seit dem Test der GeForce RTX 3090 Ti mit 450 Watt TDP in verschiedenen Gehäusen.
Die Asus GeForce RTX 3080 Noctua OC Edition benötigt mit 340 Watt zwar deutlich weniger Energie als Nvidias Flaggschiff, aber machen auch die bereits Probleme im im Test bis dato genutzten Gehäuse Phanteks Enthoo Evolv X?
Antwort: Nein. Die Grafikkarte beziehungsweise das Kühlsystem kommt auch in dem mittelprächtig belüfteten Gehäuse – wie sie heutzutage vielerorts die Norm darstellen – gut zurecht, das haben die Messwerte nahe der Geräuschlosigkeit bereits gezeigt. Aber es geht mit gutem Airflow im Gehäuse auch noch etwas besser.
Endgültig beim Spielen unhörbar im Fractal Design Torrent
Im Fractal Design Torrent drehen die Lüfter der Grafikkarte nicht mehr mit 1.190 Umdrehungen pro Minute im Quiet-BIOS, sondern nur noch mit 980 Umdrehungen. Die Lautstärke reduziert sich so von 31,5 Dezibel auf 30,5 Dezibel. Damit lässt sich die Asus GeForce RTX 3080 Noctua OC im Fractal Design Torrent wirklich nicht mehr beim Spielen heraus hören.
Auflösung | Phanteks Enthoo Evolv X | Fractal Design Torrent |
---|---|---|
Lüfterdrehzahl | 1.190 rpm | 980 rpm |
Lautstärke | 31,5 dB | 30,5 dB |
GPU-Edge-Temperatur | 70 °C | 68 °C |
GPU-Hotspot-Temperatur | 80 °C | 80 °C |
GDDR6-Speichertemperatur | 82 °C | 78 °C |
Kartenrückseite | 67 °C | 62 °C |
Auch bei den Temperaturen gibt es noch eine kleine Verbesserungen. Die Edge-Temperatur liegt im Torrent nur noch bei 68 Grad Celsius anstatt 70 Grad, der Hotspot bleibt mit 80 Grad gleich hoch. Der GDDR6X-Speicher erwärmt sich mit 78 Grad Celsius um 4 Grad weniger, die Kartenrückseite bleibt mit 62 Grad um 5 Grad kühler.
Das Gehäuse ist zweitrangig bei der Noctua OC Edition
Bei der GeForce RTX 3090 Ti mit 450 Watt TDP ist die Wahl des Gehäuses entscheiden für die Lautstärke beim Spielen und auch die Sapphire Radeon RX 6950 XT Nitro+ Pure reagiert mit einem hörbar geringeren Geräuschpegel absolut positiv auf eine bessere Gehäusebelüftung. Der Asus GeForce RTX 3080 Noctua OC ist diese dagegen egal, denn auch im Phanteks Enthoo Evolv X kommt die Grafikkarte gut zurecht. Damit sollte der Geräuschpegel unabhängig vom Gehäuse ziemlich identisch ausfallen.