CXL-Speichererweiterung: Samsung enthüllt erste 512-GByte-Lösungen
Sie sehen aus wie eine SSD mit neuem EDSFF-Anschluss, doch sollen so viel mehr sein und auch können: die neuen CXL-Speicherlösungen von Samsung. Sie werden ab dem zweiten Halbjahr zumindest als Sample verfügbar sein und dann primär Flaschenhälse in Serverumgebungen auflösen.
Die Neuauflage ist weit gekommen, seit den ersten Anfängen des Compute Express Link (CXL), diese auch als Speichererweiterung einsetzen zu können. Doch sind die Grundlagen nun auch ganz andere, denn DDR5 und PCI Express 5.0 sind neben höheren Kapazitäten pro Chip verfügbar. Und so bewirbt Samsung die neue Lösung zwar mit der nun vierfachen Kapazität gegenüber den ersten Prototypen, doch ist dies zum Großteil einfach dem Wechsel hin zur nächsten Generation in den Teilbereichen geschuldet.
Ein neuer Controller sorgt letztlich für das Zusammenspiel der Teile und zusammen mit den verbesserten Komponenten für die Absenkung der Latenzen auf ein Fünftel, erklärt Samsung. Dabei bezieht sich Samsung auf den eigenen Prototypen aus dem Mai 2021, ohne genaue Zahlen zu nennen. Gegenüber diesem alten Modell wird besonders das neue Interface deutlich sichtbar, der Form-Faktor heißt offiziell aber weiterhin EDSFF (E3.S).
Was es am Ende letztlich effektiv bringt, darüber gibt Samsung nach wie vor keine echten Fakten preis. Sie betonen die Möglichkeit für riesige Kapazität und sehr hohe Bandbreite, eine CPU könnte unter Nutzung dieser Lösungen seinen RAM-Ausbau effektiv verdoppeln. Das klingt zum Teil etwas nach einer Optane-Alternative, wenngleich diese jedoch auf der nicht flüchtigen Speichertechnik 3D XPoint basiert statt auf RAM-Chips setzt und so einen etwas anderen Teilbereich zwischen klassischem RAM und Massenspeicher adressiert und belegt. Das Ziel bei der Lösungen ist letztlich aber ähnlich gelagert: Höhere Speicherkapazitäten und Bandbreiten ermöglichen, die für spezielle Systeme benötigt werden.
Apropos spezielle Systeme: Samsung wird eine neue Versionen seines SDK zur Verfügung stellen und ab dem dritten Quartal mit Partnern die Erprobung der Lösungen starten. Die Kommerzialisierung soll erfolgen, sobald die Next-Gen-Serversysteme verfügbar sind. Laut bisher bekannten Plänen werden AMDs Server-CPU Genoa und Intels Sapphire Rapids CXL unterstützen. Effektiv dürften die neuen Module deshalb kaum vor Ende 2022, vermutlich eher 2023 für Großkunden zu haben sein.