Display Week: AUO zeigt erste 480-Hz-Panels für Monitor und Notebook
Schon vor Jahren gab es Prototypen, doch jetzt kommen die Monitore mit nochmals höherer Bildwiederholrate von 480 Hz dem Marktstart wieder ein Stück näher. Der LCD-Panel-Hersteller AUO zeigt in einem Video einen 24-Zoll-Monitor und ein 16-Zoll-Notebook-Display, die beide mit Full HD und 480 Hz arbeiten.
Auf den 480-Hz-Monitor macht die Website TFT Central aufmerksam. In der jüngsten Pressemitteilung des Herstellers zur SID Display Week 2022 ist dies wiederum gar kein Thema.
Im Video ab Minute 0:56 ist der Monitor und im Anschluss das Notebook-Display zu sehen.
Die Informationen sind aber noch dünn. Es handelt sich um ein TN-Panel, während die ersten 360-Hz-Monitoren auf IPS setzten. Bei Flüssigristallanzeigen (LCDs) bietet der Typ TN in der Regel weiterhin die schnellsten Reaktionszeiten, wobei IPS-Displays aber fast aufgeholt haben und TN aufgrund der Nachteile bei Farben und Blickwinkeln immer seltener werden. AUO wirbt bei seinem 480-Hz-Display mit einer Reaktionszeit von unter 1 ms.
Analog hat der Hersteller ein 16-Zoll-Display mit FHD und 480 Hz entwickelt, das potenziell in kommenden Gaming-Notebooks eingesetzt wird. Hier soll die Reaktionszeit noch über 1 ms betragen.
Das Video verrät allerdings nicht, wann die ersten Produkte mit den 480-Hz-Panels erscheinen werden und welche Hersteller diese anbieten werden.
Als Prototyp wurden 480 Hz schon getestet
Bereits vor knapp fünf Jahren hatte Zisworks den Prototypen eines 480-Hz-Monitors umgesetzt. Dabei wurde ein TN-Panel von Chimei Innolux mit einem Custom-FPGA-Chip von Xilinx kombiniert. Während das 28-Zoll-Panel nativ mit UHD auflöste, wurde die hohe Bildwiederholrate allerdings nur mit 960 × 540 Bildpunkten demonstriert. Das ganze wurde als Testkit für 650 US-Dollar verkauft und von Blurbusters ausprobiert: Die bei LCD-Monitoren auftretenden Geisterbilder (Ghosting) werden gegenüber 240 Hertz nochmals weiter abgeschwächt. Auch der Mauszeiger oder analog das Fadenkreuz in Spielen wird bei Bewegung flüssiger dargestellt.
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Der Display-Prototyp von Zisworks (Bild: Blur Busters)
Solche Hochfrequenz-Displays sind unter anderem für kompromisslose Profispieler gedacht, für die jede Millisekunde weniger Latenz und bestmögliche Bewegtbilddarstellung wichtig sind. Während der Wechsel von 60 Hz auf 120/144 Hz subjektiv von sehr vielen als großer Vorteil empfunden wird, mildert sich der Effekt bei weiteren Schritten auf 240 Hz, 360 Hz oder gar 480 Hz ab.