Zur Computex präsentiert Phison sein inzwischen noch viel breiter aufgestelltes Portfolio an Steuerprozessoren (Controller) für SSDs. Angeführt wird die Palette vom Phison E26 mit PCIe 5.0, der 13,5 GB/s und 2 Millionen IOPS erreichen soll.
AMD startet mit Phison und Micron die nächste SSD-Generation
Da Crucial mit der P5 Plus SSD (Test) erst sehr spät auf den Zug der PCIe-4.0-SSDs aufgesprungen war, ist dies durchaus überraschend. Allerdings wird dieser Schritt jetzt durch den Wechsel von eigener Controller-Technik auf Technik von Phison beschleunigt.
Phisons E26 verspricht verdoppelte Leistung
Während zu den eigentlichen SSDs noch so gut wie keine Informationen vorliegen, hatte Phison den E26-Controller schon näher vorgestellt. Wie der E18 im 12-nm-Verfahren bei TSMC gefertigt, fällt der Controller mit 16 × 16 mm im FCCSP-Package deutlich größer als der E18 mit PCIe 4.0 aus. Phison kombiniert zwei CPU-Kerne vom Typ ARM Cortex R5 mit drei sogenannten CoX-Prozessoren – der hybride Ansatz dient der Energieeffizienz. Trotz der fast verdoppelten Leistung soll der E26 nicht mehr Strom verbrauchen, sagt Phison heute.
Die im Januar zur CES in Aussicht gestellten bis zu 12 GB/s werden jetzt sogar noch überboten: Phison nennt nun sogar bis zu 13,5 GB/s beim sequenziellen Lesen und 12 GB/s beim sequenziellen Schreiben. Unverändert blieben hingegen die Angaben zum wahlfreien Lesen/Schreiben mit bis zu 1,5/2 Millionen IOPS.
Neben Crucial werden diverse andere Partner PCIe-5.0-SSDs präsentieren. Darunter sind mit Corsair und Gigabyte Partner aus der PCIe-4.0-Ära. Mit Asus und MSI sind aber auch weniger für SSDs bekannte Gesichter darunter. MSI hatte zusammen mit Phison schon den Prototypen einer NVMe-SSD im Steckkartenformat (AiC) mit E26-Controller gezeigt.
Sofern der E26 wirklich nicht mehr Energie benötigt als der E18, steht diversen M.2-Designs eigentlich nichts im Wege. Es bleibt aber abzuwarten, ob die maximale Leistung auch ohne üppige Kühler abrufbar ist.
AMD hatte angedeutet, dass die ersten NVMe-SSDs mit PCIe 5.0 gemeinsam mit den neuen AM5-Mainboards für Ryzen 7000 erscheinen. Demnach weist derzeit alles auf den Herbst 2022 hin.
Phisons aktuelle Controller-Palette
Phisons Lineup ist inzwischen sehr breit gefächert. Neben den NVMe-Lösungen, die auch für den Enterprise-Sektor adaptiert werden, wie etwa der E18DC, gibt es sogar noch Controller für langsame SATA-SSDs. Auch für Single-Chip-SSDs, die im BGA-Formfaktor direkt verlötet werden, hat Phison Lösungen am Start.
Ferner stellt Phison die aktuellen Lösungen für Embedded-Flash-Speicher etwa im Smartphone vor. Darunter ist Controller-Technik für die Formate eMMC und UFS. Für PCIe Express 5.0 bedarf es auch entsprechender Redriver und Retimer, die Phison bei dieser Gelegenheit ebenfalls bewirbt.
eMMC MEM5 Series (Bild: Phison)
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Update
Wie Wccftech berichtet, haben Apacer und Zadak ihre ersten PCIe-5.0-SSDs angekündigt, die beide den M.2-Formfaktor nutzen. Die Angaben zur Leistung entsprechen fast dem Maximum, das auch Phison nennt. Beide Lösungen sind mit Kühlern bestückt. Bei Zadak gibt es eine Auswahl aus hohem Aluminium-Kühler und flachem Graphen-Kühler.
Apacer AS2280F5 PCIe 5.0 SSD (Bild: Apacer)
AS2280F5 M.2 PCIe Gen5 x4 SSD
Equipped with PCIe Gen5 x4 latest high-speed interface supports the latest NVMe 2.0 standard
Read and write performance up to 13,000 / 12,000 MB/s
Backwards compatible with PCIe Gen4, but doubles the performance
Designed with exclusive high-quality metal cooling fins
Built-in multiple protection technologies to ensure the correctness and stability of data reading and writing
Comes with a 5-year global warranty
Zadak TWSG5 PCIe 5.0 SSD (Bild: Zadak)
ZADAK TWSG5 Gen5 x4 SSD
Adopts PCIe Gen5 latest high-speed interface supports the latest NVMe 2.0 standard
Read and write performance up to 13,000 / 12,000 MB/s
Comes with two types of heat sinks, ultra-thin graphene, and aluminum
Comes with a 5-year global warranty
Update
Phison hat die Leistung des E26 mit einem Engineering Sample mit 3D-TLC-NAND von Micron demonstriert. Im CrystalDiskMark 7 wurden damit rund 12,5 GB/s beim Lesen und 10 GB/s beim Schreiben erreicht. Eher dürftig war das Ergebnis beim wahlfreien Lesen (Q1T1) mit nur knapp 63 MB/s. Letzterer Wert hängt aber auch sehr von der Plattform und der CPU ab.