Supersonic Rage Prime USB im Test: Patriots Überschall-Stick ist (k)eine SSD
Der kompakte USB-Stick Patriot Supersonic Rage Prime verspricht SSD-Leistung mit bis zu 600 MB/s am USB-Port nach USB 3.2 Gen 2 (USB 3.1). In einigen Szenarien ist er sogar noch schneller. Doch der akribische Test samt Blick auf die Innereien zeigt: Höchstleistung gibt es beim 1-TB-Modell nur für 250 GB.
USB-Stick mit SSD-Leistungsversprechen
Der USB-Stick Patriot Supersonic Rage Prime bietet 250 GB bis 1 TB Speicherplatz auf lediglich 5,3 cm Länge. Doch er ist nicht nur kompakt, denn über USB 3.2 Gen 2 (aka USB 3.1 Gen 2 mit 10 Gbit/s) werden auch bis zu 600 MB/s beim Lesen versprochen, was jede SATA-SSD in den Schatten stellt.
USB-Sticks mit 1 TB Speicherplatz gibt es mittlerweile zwar zahlreiche, doch nur zwei Konkurrenten versprechen ähnlich hohe Lesegeschwindigkeiten.
Patriot bietet den Supersonic Rage Prime mit 250 GB, 500 GB und 1 TB Speichervolumen an. Allen ist das 5,3 × 2,1 × 1,0 cm (L × B × H) messende Kunststoffgehäuse gemein. Lediglich 8 g leicht ist der Speicherstick. Der USB-Stecker ist im Gehäuse versteckt und wird bei Gebrauch herausgeschoben.
Das Design kommt bekannt vor und entspricht augenscheinlich bis auf den Schriftzug dem Turbo USB 3.0 Flash Drive von Integral Memory. Allerdings ist es mit maximal 400 MB/s spezifiziert und nutzt eine langsamere Schnittstelle.
Preise und Verfügbarkeit
Der Supersonic Rage Prime (Produktseite) kostet aktuell rund 44 Euro* (250 GB), 81 Euro* (500 GB) und 143 Euro* (1 TB).
Controller und NAND
Über die im Gehäuse verstaute Technik auf der Platine verliert Patriot in der Pressemitteilung und online ebenso wenig Worte wie zur maximalen Schreibleistung. Gängige Tools liefern die Information ebenfalls nicht.
ComputerBase hat den USB-Stick nach Abschluss der Tests geöffnet, um einen Blick auf die Hardware werfen zu können. Es zeigt sich: Patriot setzt beim Controller auf den Phison PS2251-17, der Transferraten von bis zu 1.100 MB/s lesend und bis zu 1.000 MB/s schreibend bietet und maximal 2 TB Speicher adressieren kann. Der Controller ist von Phison für USB-SSDs gedacht.
Patriot nutzt QLC-NAND
Die Suche nach der Kennung auf dem NAND-Speicherbaustein liefert keinen direkten Treffer. Das Schema „IA....66AWA“ haben zuletzt allerdings wiederholt QLC-NAND-Chips von Micron mit 96 Lagen getragen (z. B. Mushkin Delta, Corsair MP600 Core). Auf Nachfrage hat Patriot diese Vermutung bestätigt.
Der Patriot Supersonic Rage Prime stellt die versprochene Leistung also auf Basis der Hardware einer QLC-SSD im kompakten USB-Stick-Format zur Verfügung. Patriot war es im direkten Austausch allerdings wichtig festzustellen, dass der USB-Stick keine SSD ist. Dass diese Anmerkung nicht grundlos erfolgt, werden die Benchmarks zeigen.
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