Quartalszahlen Q1 2023: Nvidia hat nie zuvor so viel Umsatz in 90 Tagen gemacht
Mit 8,29 Milliarden US-Dollar hat Nvidia für das 1. Quartal im Fiskaljahr 2023, das sich von Februar bis April erstreckte, abermals einen neuen Umsatzrekord verkündet. Gegenüber dem Vorjahr nahm der Konzern 46 Prozent mehr ein, gegenüber dem Vorquartal waren es immer noch 8 Prozent. Der Gewinn fiel indes um 1,5 Mrd. US-Dollar.
Geplatzte ARM-Übernahme kostet 1,35 Mrd. USD
Das lag jedoch nicht an einer schlechteren Marge auf die abgesetzten Produkte, die stieg mit 65,5 zu 65,4 Prozent im Vorquartal sogar leicht, und auch die Kosten explodierten nicht. Der Grund war, dass der Konzern nach der gescheiterten ARM-Übernahme die bei Unterzeichnung der Kaufabsicht als Sicherheit hinterlegten 1,25 Milliarden US-Dollar beim alten und neuen ARM-Inhaber SoftBank belassen musste. Insgesamt belaufe sich die einmalige Belastung auf 1,35 Milliarden US-Dollar, erklärt der Konzern.
Nvidia hatte ursprünglich beabsichtigt, ARM für 44 Mrd. US-Dollar zu übernehmen. Doch als absehbar war, dass selbst Aufsichtsbehörden in den USA ein Veto einlegen würden, nahmen beide Seiten von der Planung Abstand.
Wie bisher wird Nvidia in Zukunft über die Lizenzierung der ARM-Technologie eigene Produkte auf ARM-Basis entwickeln, prominentes Beispiel sind die ersten eigenen CPUs des Konzerns namens Grace. Sie werden für das 1. Halbjahr 2023 erwartet.
Data Center überholt Gaming
Umsatztreiber waren im 1. Quartal des Fiskaljahres 2023 die Sparten Data Center und Gaming. Die Data-Center-Sparte legte im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres um 83 Prozent und im Vergleich zum letzten Quartal um 15 Prozent zu, bei Gaming waren es 31 respektive 6 Prozent. Mit 3,75 zu 3,62 Mrd. US-Dollar Umsatz liegt Data Center inzwischen vor Gaming.
Auf niedrigem Niveau rückläufig war abermals die Sparte Automotive and Robotics, die sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch dem Vorquartal um 10 Prozent auf 138 Millionen US-Dollar nachgab. Nvidia sieht in dieser Sparte weiterhin einen wesentlichen Wachstumsfaktor für die Zukunft.
Ukrainekrieg und Covid senken die Prognose
Für das laufende zweite Quartal, das sich von Mai bis einschließlich Juli erstreckt, erwartet Nvidia einen Umsatz von 8,1 Milliarden US-Dollar. Darin enthalten sei ein negativer Einfluss in Höhe von 500 Millionen US-Dollar in Folge der Einstellung der Geschäftstätigkeit in Russland und Auswirkungen auf die globalen Lieferketten in Folge der Covid-Lockdowns in China. Ohne diesen Faktor hätte Nvidia für das 2. Quartal im Fiskalkjahr 2023 also bereits das nächste Rekordumsatz-Quartal erwartet. Die Aktie des Unternehmens sank infolge des getrübten Ausblicks im nachbörslichen Handel um zwischenzeitlich 8 Prozent.