Roccat Kone XP im Test: Fazit

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Fabian Vecellio del Monego
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Im Grunde genommen handelt es sich bei der Kone XP um eine Kone Pro (Test) mit zusätzlichen Tasten und sehr vielen weiteren RGB-Leuchtdioden. Die wenigen Änderungen am Gehäuse lassen sich auf die Integration ebendieser beiden Eigenschaften zurückführen, anderweitig bleibt die Basis unverändert. Das bedeutet, dass abermals eine präzise Sensorik mit optomechanischen Primärtastern, einem flexiblen Kabel, PTFE-Gleitfüßen und einer mächtigen Software kombiniert wird.

Sofern die durchaus opulente und in dieser Art unverbrauchte Beleuchtung außen vor gelassen wird, fällt die funktionale Unterscheidung der beiden Kone-Mäuse folglich über die Zusatztasten. Als Allround-Maus bietet die Kone XP deutlich mehr davon und auch die bei der Kone Pro fehlende Taste auf dem Mausrücken ist zurück. Ambivalent zu bewerten ist jedoch die Anordnung der Knöpfe: sie fällt sehr zu Lasten der linken Flanke aus. Außerdem verfügen die Tasten des Vier-Knopf-Blocks über potenziell unangenehm scharfe Kanten an den Innenseiten – das wird schnell störend, wenn der Daumen nach dem richtigen Knopf sucht. Und wenn er das gerade nicht macht, findet er zwischen all den Tasten nur eine recht schmale Aufliegefläche.

Das ist in erster Linie der eigentlich praktischen, aber mitunter etwas zu leichtgängigen unteren Daumentaste geschuldet, mit der sich die Kone XP auch von ihren zwei Konkurrentinnen absetzen kann: Logitechs altgediente und populäre G502 Hero und Razers Basilisk V3 (Vergleichstest), wenngleich letztere über weniger Zusatztasten verfügt. Roccat gerät wieder ins Hintertreffen, wenn das Mausrad betrachtet wird: Zwar verfügen alle drei Mäuse über ein Vier-Wege-Rad, die Konkurrenz bietet aber überdies eine optionale Freistellung des Mausrads an. Hier liegt es letztlich an den individuellen Anforderungen eines Kaufinteressenten, zu entscheiden, welche Schalterausstattung mehr zusagt.

Ein etwas unscheinbarer Pluspunkt der Kone Pro XP findet sich abseits dessen beim Gewicht. Abgesehen von Glorious' neuer Model I wiegen die allermeisten Allround-Mäuse, darunter auch die erwähnte Konkurrenz und die ältere Kone Aimo Remastered, deutlich mehr. Insbesondere die G502 wird innerhalb der Maus-Community gerne als Backstein bezeichnet. Zwar ist eine geringe Masse im Allround-Genre – anders als bei Shooter-Mäusen – keine Pflichtdisziplin, angenehmer wird die Handhabung der Kone XP dadurch aber dennoch. Und noch etwas: Ebenso wie die Basilisk V3 bietet Roccats Maus die Möglichkeit einer Sekundärbelegung aller Tasten und als Alleinstellungsmerkmal darüber hinaus eine vollständige Funktionalität ohne aktive Software im Hintergrund – löblich.

Roccat Kone XP
Produktgruppe Mäuse, 19.05.2022
  • Sensorik
    ++
  • Primärtasten & Mausrad
    +
  • Oberfläche & Verarbeitung
    +
  • Gleiteigenschaften
    +
  • Software
    +
  • Optomechanische Primärtasten
  • Sekundärbelegung aller Tasten möglich
  • Vollständige Funktionalität ohne Software im Hintergrund
  • Flexibles Kabel und PTFE-Gleitfüße
  • Kleine, schlecht unterscheidbare und etwas scharfkantige Daumentasten
  • Wenig Platz für breite Daumen

Was bedeutet all das nun für Leser auf der Suche nach einer neuen Palm-Grip-Maus? Nun, zunächst stellt sich die Frage: Braucht es unbedingt so viele Tasten? Denn wenn dem nicht so ist und in erster Linie Shooter gespielt werden, stellt die schlanker aufgestellte Kone Pro die bessere Wahl dar. Und wenn dem so ist, dann ist die Kone XP eine passende Maus, die sich nicht hinter den Platzhirschen für MMOGs, RPGs und Co. verstecken muss. Auch gegenüber älteren Kone-Generationen hat sich einiges getan, wenngleich die Kone Pro Aimo sehr großen Händen besser liegt – das ist aber im Vergleich ihr einziger Vorteil.

Die mit Abstand größte Hürde stellt folglich der im Vergleich – zumindest vorerst – deutlich höhere Preis der Kone XP dar. Derzeit kostet das neuere Eingabegerät fast so viel wie die kabellose Kone Pro Air (Test) und noch rund doppelt so viel wie die Basilisk V3 oder die G502 Hero. Und da die Kone XP zwar gut, aber nicht per se besser ist, ist eigentlich jeder Aufpreis zu hoch. Solange der Preis nicht fällt, stellt die Roccat-Maus letztlich nur für absolute RGB-Enthusiasten eine Empfehlung dar.

ComputerBase wurde die Kone XP leihweise von Roccat unter NDA zum Testen zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war das frühestmögliche Veröffentlichungsdatum, das die Redaktion allerdings zu Gunsten eines längeren Testzeitraums verstreichen ließ. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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