Tomb Raider, Deus Ex & Co: Embracer plant Remakes, Remaster und Fortsetzungen
Embracer hat sich im Rahmen des aktuellen Quartalsberichts zu Plänen für seine neu erworbenen Marken geäußert. Das Unternehmen möchte die Rechte unter anderem für Fortsetzungen, aber auch für Remaster, Remakes, Spinoffs und „transmedia“-Projekte nutzen.
Im Rahmen der erst im Mai angekündigte Transaktion hatte Square Enix für lediglich 300 Millionen US-Dollar die Marken Tomb Raider, Deux Ex, Thief, Legacy of Kain sowie die Rechte an weiteren älteren, aber nicht näher benannten Marken mitsamt der dazugehörigen Studios sowie deren rund 1.100 Mitarbeiter veräußert, um unter anderem in Blockchain-Technologie investieren zu können.
In den Jahren zuvor hatte sich Square Enix mit schöner regelmäßig darüber beklagt, dass die Verkaufszahlen trotz hoher Verkäufe hinter den Erwartungen geblieben wären. Deus Ex wurde deshalb schon 2017 auf Eis gelegt. Teils liegt das in ihrer Natur: Alle Marken können als Einzelspieler-Titel schwer mit Mikrotransaktionen ausgestattet werden, ihr Gewinnpotential ist deshalb weniger gigantisch. Die Trennung von einem großen Teil dieses Geschäftsfeldes erscheint so zumindest konsequent.
Bekannte Strategie
Rechte und Expertise besitzt nun die Embracer Group, zu der bereits die Publisher THQ Nordic und Koch Media (Deep Silver) gehören. Gerade Remakes und Remaster passen gut in die bisherige Wachstumsstrategie. Insbesondere THQ Nordic hat mit dem Wiederbeleben alter Marken Erfahrungen: Der Publisher veröffentlicht regelmäßig Remakes oder Remaster. In Planung sind gerade unter anderem Neuauflagen von Gothic und Destroy All Humans 2. Auch mit Erweiterungen zu Klassikern, wie zuletzt dem vierten Add-On für das Action-RPG Titan Quest hat das Unternehmen positive Erfahrungen gesammelt. Medienübergreifende Projekte sind hingegen mittlerweile fast Industriestandard bei der Vermarktung. Bestes Beispiel ist Fortnite, wo regelmäßig Figuren bekannter Serien oder Spiele eingefügt werden.
Die Ankündigung von Remastern und Remakes bedeutet allerdings nicht, dass lediglich Klassiker verwertet werden. Ein neues Tomb Raider auf Basis der kommenden Unreal Engine 5 wurde bereits angekündigt. Darüber hinaus sprach Embracer im Plural von „Fortsetzungen“.
Was passiert, wird von Serie und Spiel abhängen. Thief und Deus Ex sind noch jung genug, um direkt weitergeschrieben werden zu können. Legacy of Kain hingegen wird kaum noch ein Begriff sein und böte sich zunächst für eine sanfte Wiederbelebung an. Auch das erste Deux Ex aus dem Jahr 2000 hätte Potential: Es besitzt eine aktive Modding-Community und wird immer noch gespielt – sein Konzept ist also zeitlos gealtert. Konkrete Pläne wird Embracer voraussichtlich erst nach Abschluss der Übernahme im September präsentieren.