Western Digital: HDD-Roadmap bis 32 TB mit ePMR 2
Western Digital hat den Fahrplan für die nächsten Steigerungen bei der Speicherkapazität bis hin zu 32 TB grob umrissen, ohne jedoch Termine zu nennen. Außerdem wurde die nächste Form des Energy-Assisted Perpendicular Magnetic Recording alias ePMR 2 angesprochen.
Eine Roadmap ohne Termine
Die Zeitleiste der Roadmap besitzt keine Daten, daher ist sie nur ein grober Anhaltspunkt und spiegelt die Erwartungen wider. Western Digital plant also nach den neuen Modellen mit 22 TB und einem herkömmlichen Aufzeichnungsverfahren (Conventional Magnetic Recording, CMR) sowie 26 TB mit Hilfe von Shingled Magnetic Recording (SMR) mit überlappenden Datenspuren stetige Steigerungen um jeweils weitere 2 TB. Die nächsten Stufen lauten 24 TB mit CMR und 28 TB mit SMR. Danach folgen 26 TB mit CMR und 30 TB mit SMR.
Die Roadmap aus dem Jahr 2020 war hingegen deutlich konkreter, könnte aber inzwischen überholt sein.
Hinter ePMR 2 könnte sich MAMR verbergen
Neben einer weiteren Erhöhung der Anzahl der Magnetscheiben ist die Steigerung der Flächendichte durch mehr Spuren pro Zoll (Tracks per inch, TPI) zu erwarten. Hier soll eine neue Form des Energy-Assisted Perpendicular Magnetic Recording (ePMR) zum Einsatz kommen, die Western Digital nun ePMR 2 nennt. Die Abbildung und deren Beschreibung deuten an: Es kommt ein Spin-Torque-Oscillator (STO) zum Einsatz.
In einer Fragerunde vor Medienvertretern, zu der auch ComputerBase virtuell geladen war, wollte Western Digital allerdings nicht explizit bestätigen, dass es sich dabei um Microwave Assisted Magnetic Recording (MAMR) handelt. Dabei hatte Western Digital doch sogar als erster Hersteller MAMR in Aussicht gestellt, die Einführung der Technik aber überraschend verschoben und stattdessen seine erste Ausführung von ePMR präsentiert.
Toshiba wiederum hat die ersten MAMR-Festplatten schon im Markt platziert, die aber nur bis zu 18 TB erreichen; 20 TB folgen bald. Erst die zweite Generation soll mit verbesserter MAMR-Technik (MAS-MAMR statt FC-MAMR) bis zu 30 TB erreichen.
Es bleibt abzuwarten, was sich genau hinter ePMR 2 von Western Digital verbirgt und wann die Technik Einzug halten wird. Die ältere Roadmap hatte einen Wechsel von ePMR auf MAMR oder HAMR frühestens für das Jahr 2023 prognostiziert.
Auf dem Western Digital 2022 Investor Day hat das Unternehmen weitere Details zu den Plänen mit ePMR 2 verraten. Demnach soll bereits die nächste Stufe zur Kapazitätssteigerung mit ePMR 2 realisiert werden, sodass die kommenden 24-TB-HDDs mit CMR darauf setzen werden. Die Pendants mit SMR-Technik werden dann 28 TB liefern. Mindestens bis zu einem Speichervolumen von 32 TB soll ePMR 2 genügen. Erst irgendwann danach erwägt Western Digital den Einsatz von HAMR.
Die Preisschere zwischen SSDs und HDDs wird nicht kleiner
Zwar werden SSDs immer günstiger, beim Preis pro Terabyte bleiben sie aber weitaus teurer als HDDs. Das wird sich nach Ansicht von Western Digital auch die kommenden Jahre nicht ändern. Die Grafik zeigt die Prognose für den Verlauf der durchschnittlichen Verkaufspreise in Dollar pro Terabyte der nächsten Jahre. Selbst 2025 sollen SSDs neun mal mehr kosten als HDDs. Verglichen werden dabei aber die Preise von Enterprise-Lösungen. Client-SSDs sind schon wesentlich näher an die HDD-Preise herangerückt und kosten jetzt schon im günstigsten Fall „nur“ etwa das Fünffache pro Terabyte.