Amazon und AI: Alexa spricht mit Stimme verstorbener Verwandter
Auf der jährlichen, hauseigenen re:Mars-Konferenz für Machine Learning, Automation und Robotics in Las Vegas hat Amazons Senior Vice President und Head Scientist für Alexa, Rohit Prasad, neue Funktionen für den digitalen Sprachassistenten des Unternehmens, Alexa, in Aussicht gestellt – etwa die Stimme der toten Oma anzunehmen.
Kurze Aufnahme reicht für Stimmerstellung
Der Ausrichtung der Konferenz folgend hat er dabei eine potenziell neue Funktion demonstriert, bei der ein kurzer Audioausschnitt als Basis für eine längere, synthetisierte Sprachausgabe dient. Anders als bei den offiziellen Stimmen des digitalen Sprachassistenten, für die stundenlang Tonaufnahmen der Sprecher im Studio durchgeführt werden, reicht für das Erzählen einer Geschichte mit einer neuen Stimme schon ein Audio-Clip mit einer Länge von einer Minute.
Verstorbene Oma liest Enkel eine Geschichte vor
Auf der Konferenz hat Amazon die Verbesserungen im Bereich der Technologien zur Stimmerstellung vorgestellt, indem die Audioaufnahme einer verstorbenen Großmutter mit einer Länge von einer Minute genutzt wurde, um dem Enkelkind anschließend mit dieser Stimme eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen – in diesem Fall „Der Zauberer von Oz“. Rohit Prasad beschrieb die neuen Möglichkeiten damit, dass „wir unbestreitbarerweise in der Goldenen Ära der Künstlichen Intelligenz leben, in der Träume und Science-Fiction wahr werden“ würden.
Laut Prasad soll die Funktion die während der Pandemie Verstorbenen ehren und auch wenn AI keine Trauer nehmen könne, so könne es doch Erinnerungen bewahren.
Die Keynote des Vortrags von Rohit Prasad auf der re:Mars ist auf YouTube verfügbar und ab 1:01:58 wird die neue Funktion demonstriert.
Markteinführung unbekannt
Ob Amazon diese Funktion tatsächlich jemals für die Allgemeinheit einführen wird, ist fraglich, nähere Details zu den Plänen sind bislang nicht verfügbar. Abseits der gezeigten Funktion, mit der Stimme eines verstorbenen Angehörigen eine Geschichte vorlesen zu lassen, ergeben sich allerdings auch viele andere Möglichkeiten, die für Diskussionen und Skepsis sorgen dürften.