Arbeitsspeicherpreise: DDR5-Preise geben deutlich nach, DDR4 fällt stetig weiter
Noch immer gibt DDR4-RAM im Preis leicht nach, bei DDR5 ist der Preisverfall hingegen gravierend – von einem ganz anderen Startpunkt aus. Seit dem Start von Intel Alder Lake und den ersten Wochen mit enormen Lieferproblemen ist hier Bewegung in den Markt gekommen: DDR5 startet mittlerweile bei unter 5 Euro pro Gigabyte.
Vor einem halben Jahr sah es bei DDR5 richtig düster aus. Nicht verfügbare Listungen im Handel und Preisaufschläge auf dem Niveau von Grafikkarten waren seinerzeit an der Tagesordnung. 32 GByte kosteten Ende 2021 mit viel Glück rund 470 Euro (fast 15 Euro pro GB). Seitdem hat sich jedoch viel getan.
DDR5-Preise geben weiter deutlich nach
Aktuell gibt es 200 DDR5-Produkte im ComputerBase-Preisvergleich, die direkt ab Lager lieferbar verfügbar sind. Die Einstiegspreise liegen nun bei 154 Euro für 32 GByte DDR4-4800, die als Dual-Channel-Kit angeboten werden. Allein in den letzten vier Wochen ging es bei diesem Kit noch einmal um über 20 Prozent nach unten. In diesem günstigsten Fall kostet der Gigabyte nun keine 5 Euro mehr und macht so den Weg frei für zukünftige Plattformen, die auf den Speicherstandard setzen, allen voran AMD Raphael alias Ryzen 7000 sowie Intel Raptor Lake als Refresh von Alder Lake.
Gleiches gilt für SO-DIMM, der in kleinen PCs, aber insbesondere Notebooks genutzt wird. In dieser Kategorie gibt es auch 8-GByte-Riegel, während U-DIMMs fast nur noch mit 16 GByte pro Riegel oder größer daherkommen, sodass einzelne Riegel als DDR4-SO-DIMM mit 4.800 MT/s schon ab 42 Euro verfügbar sind. Das ist prozentual gesehen zwar noch immer ein gutes Stück entfernt von DDR4-3200 als 8-GByte-SO-DIMM-Modul für knapp 30 Euro, absolut liegt der Unterschied aber nur noch bei rund 12 Euro. Auf eine gesamte Plattform wie ein Notebook hochgerechnet sind die Speicherriegel im Juni 2022 kein teurer Problemfall mehr.
Wer es schneller möchte, muss aber nach wie vor tief in die Tasche greifen. Der Schritt von DDR5-4800 zu DDR5-5200 ist übersichtlich, aber bringt quasi auch nichts. DDR5-6000 als nächste große Marke ist dann pro ähnlich gelagertem 32-GByte-Kit bestehend aus zwei Modulen mindestens 100 Euro teurer als die Basis-Variante. Dabei sind 250 Euro sogar nur noch ein Viertel des Preises, der im Dezember 2021 gezahlt werden sollte: 999 Euro waren damals für die ersten Module dieser Art ausgerufen worden.
DDR4-Spotpreise fallen, im Handel Stabilität
Von ziemlich niedrigem Niveau aus noch weiter nachzugeben, wird für DDR4 bereits seit mehreren Monaten und aktuell erneut prognostiziert. An der Speicherbörse von DRAMeXchange ist das zum Teil auch sichtbar, allerdings nur, wenn man genau hinsieht. Letztlich sind es kleine Trippelschritte, die bestimmte Chips günstiger geworden sind.
Im Handel zeigt sich deshalb bei DDR4 seit Ende 2021 kaum noch Bewegung. Hier und da sind einige Module für gewisse Zeit etwas günstiger, andere wiederum teurer, und dann beginnt das Spiel nächsten Monat wieder von vorn und eventuell auch umgekehrt. Das von der Redaktion stets genutzte Beispielkit von G.Skill (16 GB DDR4-3200 CL16) steht nun bei 56 Euro.
Die Beobachtung trifft nicht nur auf den heutzutage gängigen Einstieg mit DDR4-3200, sondern auch für schnellere Module nach Standard DDR4-4133 und DDR4-4266 zu. Hier ist man nach wie vor ab rund 100 bis 120 Euro dabei, zum Teil tagesaktuelle Angebote unterbieten dieses Niveau mitunter jedoch auch leicht.