Arm-Roadmap 2023/2024: Tempo bei CPU-Cores, GPUs und Interconnects nimmt zu
Als Bestandteile der Total Compute Solutions 2022 (TCS22) hat Arm heute die neuen CPU-Kerne Cortex-X3, Cortex-A715 und Cortex-A510 Refresh sowie die neuen GPUs Immortalis-G715, Mali-G715 und Mali-G615 vorgestellt. Eine Roadmap des Unternehmens gibt einen ersten Ausblick auf die Entwicklungen für 2023 und 2024.
Arm hat im Rahmen der Client Tech Days in Austin einen groben Ausblick auf die in den kommenden Jahren zu erwartenden Entwicklungen im Bereich der TCS gegeben. Das Unternehmen arbeitet noch mit Codenamen und ließ Nachfragen aktuell noch unbeantwortet, zeigt mit der Roadmap aber trotzdem, wohin die Reise gehen wird.
CXC23 und Hunter folgen auf X3 und A715
Auf die heutigen Neuvorstellungen wird Arm im kommenden Jahr mit der TCS23 demnach wieder einen neuen Cortex-X-Kern auf den Cortex-X3 folgen lassen, vermutlich unter dem Namen Cortex-X4, der aktuell aber noch als CXC23 in der Roadmap geführt wird. Neben dem größten Prime-Core steht auch für die neuen Performance-Kerne unter dem Codenamen „Hunter“ ein neuer Kern als Nachfolger des noch aktuellen Cortex-A715 an. Hunter soll 2024 durch „Chaberton“ abgelöst werden.
Hayes löst A510 nach nur zwei Jahren ab
Beides sind zu erwartende Entwicklungen, die den bisherigen Verlauf in Arms Roadmaps fortsetzen. Deutlich interessanter ist allerdings das Tempo, das die Entwickler im Bereich der Efficiency-Cores anlegen. Auf den erst 2021 eingeführten Cortex-A510 und dessen Refresh für dieses Jahr soll bereits nach zwei Jahren ein neuer Efficiency-Core mit dem Codenamen „Hayes“ vorgestellt werden, der mindestens zwei Jahre genutzt werden soll.
Das ist insofern bemerkenswert, als dass Arm bei den Efficiency-Cores (mit Ausnahme des zweiten Modells) bislang eine niedrigere Kadenz anlegte. Der Cortex-A7 wurde 2011 vorgestellt, der Cortex-A53 bereits 2012, der Cortex-A55 aber erst 2017 und vier Jahre später im letzten Jahr der Cortex-A510, der für dieses Jahr nur leicht überarbeitet wurde und denselben Namen trägt. In der TCS22 und TCS23 soll nach nur zwei Jahren mit dem Cortex-A510 aber bereits wieder ein neuer Efficiency-Core zum Einsatz kommen.
Hayden folgt auf DSU-110
Darüber hinaus soll im kommenden Jahr unter dem Namen „Hayden“ ein neues DynamIQ Sharing Unit Cluster an den Start gehen und die ebenfalls erst im letzten Jahr eingeführte DSU-110 ablösen. Neu für dieses Jahr ist eine mögliche Konfiguration von bis zu zwölf Kernen (8 + 4 + 0) innerhalb des Clusters.
MMU und Interconnects bleiben zunächst
Ein drittes Jahr in Folge genutzt werden sollen außerhalb der DSU hingegen die MMU-700 (Memory Management Unit), der CoreLink CI-700 Coherent Interconnect und der CoreLink NI‑700 Network‑on‑Chip Interconnect, die ebenfalls mit der TCS21 vorgestellt wurden. Die MMU-700 soll auch bei der TCS24 weiterhin genutzt werden, für den CI-700 und NI-700 steht mit „Tower“ allerdings ein zu einer Lösung kombinierter Interconnect an.
Valhall-GPU-Architektur steht vor Ablösung
Im Bereich der Grafikeinheiten dürfte mit der Immortalis-G715, Mali-G715 und Mali-G615 das Ende der Valhall-Architektur erreicht sein, die damit für vier GPU-Generationen seit der Mali-G77 genutzt wurde. Darauf deutet insbesondere ein zweite Roadmap von Arm hin, die nach Valhall einen Bruch zeigt. Unter den Codenamen „Titan“ und „Krake“ sind für 2023 und 2024 neue Grafikeinheiten von Arm geplant. Die künftigen Flaggschiffe mit Raytracing dürften obgleich der neuen Architektur allerdings weiterhin unter dem Produktnamen Immortalis laufen, denn ansonsten wären sie ja nicht unsterblich.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Arm im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in Austin, Texas unter NDA erhalten. Die Kosten für Anreise, Abreise und Hotelübernachtungen wurden von dem Unternehmen getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.