Bewertungen im Games Store: Epic fragt ausgeloste Spieler nach Urteil zu Spielen
Ab sofort können im Epic Games Store Spiele bewertet werden. Die neuen Bewertungen treten neben den Wertungsüberblick von Open Critic. Zu Wort kommen lässt Epic aber nicht jeden. Ein Urteil abgeben dürfen nur zufällig ausgewählte Spieler.
Nach dem Beenden eines Spiels fragt der Anbieter künftig im Launcher nach einer Rückmeldung. Gefragt wird jedoch nicht jeder und nicht immer. Grundvoraussetzung ist, das Spiel mindestens zwei Stunden lang gespielt zu haben. Die Auswahl aus dieser Gruppe erfolgt dann nach dem Zufallsprinzip.
Auserwählte haben dabei die Gelegenheit, den Titel mit bis zu fünf Sternen zu bewerten. Dieser Ansatz weicht deutlich von dem anderer Plattformen ab, wo jeder Spieler zu jedem Titel immer Gelegenheit hat, eine Bewertung abzugeben. Dies führt regelmäßig zu „Review Bombing“, dem Abgeben von negativen Bewertungen etwa aufgrund eines Kopierschutzes oder Äußerungen der Entwickler. Solcherlei Urteile würden sich nicht auf den Spaß mit dem Spiel beziehen und deshalb keine Grundlage für Kaufempfehlungen sein, argumentieren Anbieter, obwohl sie durchaus wesentlich für eine Kaufentscheidung sein können. Shops balancieren hierbei auf einem schmalen Grat zwischen ihren wirtschaftlichen Interessen und denen der Entwickler auf der einen und den Interessen der Kunden auf der anderen Seite.
Im Kampf gegen dieses Phänomen hat etwa Valve mit einer Reihe von Maßnahmen, darunter der Darstellung des zeitlichen Verlaufs von Rezensionen und der automatischen Erkennung von Review Bombing, deutlich reduziert. Metacritic lässt Nutzerwertungen hingegen nur zeitverzögert zu.
Epic setzt hingegen nicht auf einen offenen, wenig regulierten Ansatz und nähert sich dem Problem von der anderen Seite. Durch die Auswahl von Spielern soll sichergestellt werden, dass nur Menschen, die das Spiel auch spielen, bewerten können und dass keinerlei „Bombardierung“ mit schlechten Bewertungen erfolgt. Kritik wird allerdings auch dadurch reduziert, dass eine Rückgabe des Spiels bei Nichtgefallen nur möglich ist, wenn man höchstens zwei Stunden lang gespielt hat. Rezensionen schreiben also zu einem deutlich überwiegenden Teil diejenigen, die ein Produkt bewusst behalten möchten.
Umfragen erfragen Eigenschaften
Ebenso per Zufallsprinzip werden Spielern am Ende ihrer Sitzungen Umfragen zum jüngst gespielten Spiel angezeigt. Sie fragen unter anderem, ob ein Titel „gut in einer Gruppe“ gespielt werden kann oder wie herausfordernd Bossgegner sind. Aus den Antworten wird Epic Tags ableiten, mit denen die Produktseite ergänzt wird. Sie sollen die Eigenschaften eines Spiels genauer beschreiben helfen und im Laufe der Zeit auch als Kategorie im Shop auftauchen, um genauere Suchen zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen individuelle Kategorien auf Basis von Tags entstehen, die auf der Startseite des Shops angezeigt werden.