Huawei FreeBuds Pro 2: Zwei Audio-Treiber und LDAC für kleinere Kopfhörer

Frank Hüber
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Huawei FreeBuds Pro 2: Zwei Audio-Treiber und LDAC für kleinere Kopfhörer
Bild: Huawei

Huawei kündigt die kabellosen In-Ear-Kopfhörer FreeBuds Pro 2 an. Im Vergleich zum Vorgänger sind sie nicht nur kleiner und leichter, sondern auch die aktive Geräuschunterdrückung setzt nun drei statt bisher zwei Mikrofone ein. Außerdem bieten die Kopfhörer jetzt einen Schutz vor Staub und Wasser nach IP54.

Ohrhörer und Ladecase werden kleiner

Das Gewicht eines Ohrhörers liegt unter 6 Gramm, beim Vorgänger waren es noch 6,1 Gramm je Ohrhörer. Zudem konnte die Länge des Stiels um 9 Prozent reduziert werden, wobei die Dicke um 14 Prozent verringert wurde. Auch das Ladecase wurde kleiner und leichter. Die Größe habe Huawei um 11 Prozent reduziert und das Gewicht liegt nun bei 55 statt 60 Gramm. Auf Wireless Charging muss dennoch auch beim neuen Modell nicht verzichtet werden. Über USB-C wird das Gehäuse jedoch schneller geladen und ist nach 60 Minuten wieder voll aufgeladen, während das mit kabellosem Laden rund 120 Minuten dauert. Die Huawei FreeBuds Pro 2 werden im Ladecase nach rund 40 Minuten vollständig geladen.

Zwei Treiber für besseren Klang

In den FreeBuds Pro 2 nutzt Huawei erstmals zwei Treiber, um den Klang zu verbessern. Neben einem dynamischen Treiber kommt zusätzlich ein Planar Magnetic Driver zum Einsatz, der eine geringere Verzerrung und bessere Tonwiedergabe bei hohen Frequenzen aufweist. Aber auch der dynamische, 11 mm große Treiber soll Optimierungen erfahren haben und eine bessere Basswiedergabe ermöglichen. Der Frequenzgang dieser Treiberkombination soll laut Huawei bei 14 Hz bis 48 kHz liegen.

Besseres ANC und Knochenschall

Die drei Mikrofone in den FreeBuds Pro 2 sollen Umgebungsgeräusche um bis zu 47 dB reduzieren können. Je nach Umgebungsgeräuschen stellen die Kopfhörer die Intensität des ANC-Modus automatisch in drei Stufen um, so dass ein aktiviertes ANC in einer relativ ruhigen Umgebung für ein geringeres Gefühl der Abschottung sorgen soll als in einer lauten Umgebung. In Verbindung mit einem Knochenschallsensor soll auch die Klangqualität bei der Telefonie verbessert worden sein. Ein neues Mesh über dem Sprachmikrofon soll zudem die Windanfälligkeit reduziert haben. Anhand des erkannten Windes wird zudem eine automatische Auswahl des genutzten Mikrofons getroffen, um stets das zu wählen, das dem Wind am wenigstens ausgesetzt ist. Die FreeBuds Pro 2 bieten darüber hinaus erneut auch einen Transparenzmodus, mit dem Träger die Umgebung wahrnehmen können.

LDAC für Hi-Res Audio

Die FreeBuds 2 Pro setzen für die Funkübertragung auf Bluetooth 5.2 und unterstützen neben Bluetooth-Multipoint, um für einen nahtlosen Wechsel der Wiedergabe oder für Telefonate mit zwei Endgeräten gleichzeitig verbunden sein zu können, nun auch den Audio-Codec LDAC. Er beherrscht bis zu 990 kbit/s bei 24 Bit/96 kHz. Auf aptX muss hingegen verzichtet werden. Dank LDAC tragen die FreeBuds Pro 2 eine Hi-Res-Wireless-Audio-Zertifizierung (HWA). Um LDAC nutzen zu können, muss dies in den Bluetooth-Einstellungen des genutzten Smartphones aktiviert und in der AI-Life-App die Funktion „Smart HD“ aktiviert werden. Darunter wird in der App auch der derzeit genutzte Audio-Codec angezeigt. Neben LDAC wird etwa für iPhones auch AAC als alternativer Audio-Codec zu SBC unterstützt.

Huawei FreeBuds Pro 2 Huawei FreeBuds Pro Apple AirPods Pro
Bluetooth-Standard: 5.2 5.0
Audio-Codecs: SBC, AAC, LDAC SBC, AAC
Bedienung: Touch
Akkulaufzeit der Ohrhörer: 6,0/4,0 (ANC) h 7,0/4,5 (ANC) h 5,0/4,5 (ANC) h
Akkulaufzeit mit Ladecase: 30,0 h 24,0 h
Wireless Charging: Ja
ANC: Ja
Einzelnutzung: Ja
IP-Zertifizierung: IP54 ? IPX4
Gewicht je Ohrhörer / nur Ladecase: 5,9/52,1 g 6,1/60,0 g 5,5/46,0 g
USB-Ladeanschluss: USB-C Lightning
Abmessungen Ladecase: 47,50 × 67,90 × 24,50 mm 51,30 × 70,00 × 24,60 mm 45,20 × 60,60 × 21,70 mm
Preis: 199 € 279 €

Adaptive EQ passt Klang automatisch an

Der Adaptive EQ der FreeBuds Pro 2 passt den Klang automatisch an, wenn die Ohrhörer getragen werden, indem das nach innen gerichtete Mikrofon den Ton analysiert und dynamisch angleicht. So sollen ein je nach Träger unterschiedlicher Sitz und unterschiedliche Ohrformen ausgeglichen werden. Dabei wird auch eine unterschiedliche Lautstärke berücksichtigt, um die Höhen, Mitten und Tiefen immer der Lautstärke entsprechend anzupassen, sodass der Klang über alle Lautstärken hinweg möglichst unverfälscht bleibt.

Kürzere und kurze Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit gibt Huawei mit 4 Stunden bei aktiviertem ANC und 6,5 Stunden ohne ANC an. Das ist weniger als die 4,5 und 7 Stunden des Vorgängers. An den bis zu 30 Stunden (ohne ANC), die in Verbindung mit dem Ladecase insgesamt erreicht werden könne, hat sich nichts geändert. Ein Schnelllademodus sorgt nach 10 Minuten für eine Akkuleistung von bis zu 2,5 Stunden Musikwiedergabe. Der Akku in den Ohrhörer hat jeweils eine Kapazität von 55 mAh, im Ladecase ist er 580 mAh groß.

AI-Life-App für Android und iOS

Die AI-Life-App von Huawei kann auch mit Android und iOS genutzt werden, sodass die FreeBuds Pro 2 auch mit anderen Geräten als Huawei-Smartphones genutzt werden können. Die App bietet unter anderem einen 10-Band-Equalizer von 60 Hz bis 16 kHz und zahlreiche Equalizer-Presets, aus denen Nutzer wählen können.

Ausschließlich mit Huawei-Smartphones unterstützen die FreeBuds Pro 2 wiederum einen Game Mode, der für eine besonders niedrige Latenz sorgen soll, also einen möglichst geringen Versatz zwischen Bild und Ton bei der Videowiedergabe.

Die Bedienung der FreeBuds Pro 2 erfolgt wie beim Vorgänger und den AirPods Pro, indem der Stiel mit zwei Fingern gedrückt oder eine vertikale Wischgeste ausgeführt wird, um die Lautstärke zu verändern.

Ab heute in drei Farben für 200 Euro erhältlich

Die Huawei FreeBuds Pro 2 sind ab heute in den Farben Ceramic White, Silver Blue und Silver Frost bei Huawei erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 199 Euro.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Huawei unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.