Intel Arc A730M: Praxistests zeigen Diskrepanz zwischen 3DMark und Spielen
Intels diskrete Arc-Grafikkarten bestechen bisher eher durch Abwesenheit. Erste Tests von jetzt in Asien verkauften Modellen sind zwiegespalten, denn es kommt eine lange befürchtete Annahme zum Vorschein: Theoretisch kann die Grafiklösung was und sie zeigt es auch in synthetischen Tests wie 3DMark, doch in Spielen hakt es.
Intel und das Thema Grafiktreiber
Von Intels Grafikkarten kennt man das seit Jahren: Einige angepasste Spiele funktionieren mit der iGPU ziemlich gut, vor allem aber synthetische Tests reagieren gut auf die Kombination aus CPU und GPU, aber in der breiten Masse gibt es Probleme. Für die iGPUs in Intels Prozessoren war das zuletzt mehr ein Image- denn ein handfestes Problem, aber bei Arc-Grafikkarten für Spieler – ob Notebook oder Desktop – sieht das anders aus.
Vor knapp zwei Wochen berichtete ComputerBase über ein erstes Notebook mit Intel Arc A730M (ACM-G10) in China, der größten mobilen SKU. Das System steht dort seit einigen Tagen wirklich im Handel und ist lieferbar, während Intel den Marktstart für den Rest der Welt ganz offiziell weiter nach hinten verschoben hat.
In China haben erste Kunden das Gerät erworben und über die Social-Media-Plattform Weibo und auch per Video auf Bilibili ihre Erfahrungen geteilt. Diese sind zwiegespalten.
3DMark hui, Spiele pfui?
Heraussticht das Ergebnis im 3DMark, das mit über 10.000 Punkten in gleich zwei unabhängig voneinander getätigten Tests ein solides Bild abliefert. Ob die 3DMark-Treiberoptimierungen dabei noch aktiv waren, geht aus dem Beitrag nicht hervor – das Testergebnis im 3DMark wurde laut Anzeige (rotes Warndreieck) nicht validiert.
Mit dem Ergebnis rangiert die Grafiklösung Intel Arc A730M auf dem Niveau einer GeForce RTX 3070 Mobile oder auch knapp darüber in Richtung GeForce RTX 3070 Ti Mobile, wobei die Streuung bei den Notebook-GPUs aufgrund der TDP- und Boost-Parameter entsprechend groß ist. Auch eine AMD Radeon RX 6800S schlägt Intels mobiles Flaggschiff so, beide sind in benachbarten TDP-Klassen unterwegs: Die Radeon RX 6800S verbraucht rund 80 Watt, Intels Arc A730M soll auf rund 92 Watt kommen.
In echten Spielen zeigen sich dann in der Praxis Treiberprobleme, die der wahre Grund für die Verzögerungen bei Arc sein dürften. Das im Handel verfügbare Produkt läuft bisher nur mit Beta-Treibern. Diese laufen mitunter nicht nur extrem schlecht, einige Spiele starten auch weiterhin erst gar nicht. Arc so auf die breite Masse loszulassen, geht in der Tat nicht. Doch wann ein finaler Treiber kommt und ob er alle Probleme beheben können wird, bleibt abzuwarten.
In einem weiteren kurzen Video über Bilibili wird erneut auf die Spieleleistung der Arc A730M mit aktualisiertem Treiber 30.0.101.1735 eingegangen. Die Streuung in der Leistung ist noch immer massiv, im besten Fall sogar leicht über einer RTX 3060 Mobile, im schlechtesten Fall liefert Intels GPU jedoch kaum mehr ein Drittel der Leistung.
-
Spiele-Tests mit Intel Arc A730M und neuem Treiber (Bild: Bilibili)