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Im Test vor 15 Jahren: DDR3 feierte mit dem Intel P35 bei Asus Premiere

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: DDR3 feierte mit dem Intel P35 bei Asus Premiere

Im Test vor 15 Jahren stand das Asus P5K3 Deluxe (Test), seines Zeichens eines der ersten Mainboards mit Intels P35-Chipsatz und DDR3-Unterstützung. Bereits bei DDR2 war Intel mit kompatiblen Chipsätzen ganz vorne mit dabei, doch der Nutzen war zum Auftakt verschwindend gering, genau wie heute bei DDR5.

DDR3: Verbrauch runter, Bandbreite rauf

Äußerlich waren DDR2- und DDR3-Speichermodule kaum zu unterscheiden. Um Verwirrung und Schäden vorzubeugen, besaßen daher auch DDR3-Module die Einkerbung an einer anderen Stelle als DDR2-Speicher. Unter der Haube fanden sich die größeren Änderungen: DDR3 übertrug pro Takt acht Bit anstelle von vier Bit wie bei DDR2. Dementsprechend verdoppelte sich die effektive Bandbreite bei gleichem Takt. Umgekehrt hieß dies, dass bei gleicher Bandbreite der halbe Takt anlag und somit die Latenz anstieg. Der Zielkonflikt Bandbreite vs. Latenz ist auch beim aktuellen Wechseln von DDR4 auf DDR5 zu beobachten.

Der Intel-P35-Chipsatz beherrschte DDR3-800 und DDR3-1066. Das Asus P5K3 führte zudem Unterstützung für den DDR3-1333-Standard an, den Intel offiziell erst später mit dem teureren X38-Chipsatz unterstützen sollte. Getestet wurde auf einem Asus P5K3 Deluxe mit umfassender Heatpipe-Chipsatz-VRM-Kühlung.

Eine weitere Neuerung der 3. Generation Double-Data-Rate-Speicher war die niedrigere Betriebsspannung, die bei DDR3 bei 1,5 Volt statt der 1,8 Volt von DDR2 lag. In der Theorie senkte das die Energieaufnahme eines Systems, in der Praxis waren die Unterschiede bei Desktop-PCs zu vernachlässigen. Im Test vor 15 Jahren stellte sich bei dem Asus P5K3 Deluxe mit DDR3 gegenüber einem Asus P5K Deluxe mit DDR2 sogar eine höhere Leistungsaufnahme pro Speicherriegel ein (+3,1 statt +2,1 Watt). Die Ursache hierfür konnte damals nicht eindeutig bestimmt werden.

DDR2 in nichts voraus

Die Benchmarks zeigten, dass DDR3 nicht nur in puncto Energieaufnahme hinter dem älteren DDR2-Standard war, sondern auch bezüglich der Leistung. In synthetischen Tests, Anwendungen und Spielen erreichte das Testsystem mit demselben Prozessor und gleichem Chipsatz eine durchweg höhere Leistung mit DDR2. Die Unterschiede bezifferten sich im Mittel auf etwa 1 bis 3 Prozent zu Gunsten des DDR2-Speichers.

Performance-Rating
Performance-Rating – Synthetisch
    • Asus P5K Deluxe DDR2-1066
      99,8
    • Asus P5B-E Plus DDR2-800
      98,6
    • Asus P5K3 Deluxe DDR3-1066
      98,2
    • Asus P5K Deluxe DDR2-800
      97,6
    • Asus P5K3 Deluxe DDR3-800
      96,2
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Die Ursache für diesen Leistungsverlust waren die höheren Latenzen des DDR3-Speichers. Während der eingesetzte DDR2-Arbeitsspeicher sowohl bei DDR2-800 als auch bei DDR2-1066 mit Timings von CL4-4-4-12 betrieben werden konnte, benötigte der DDR3-Speicher bei DDR3-800 und DDR3-1066 Timings von CL6-6-6-18. Bei gleichem Takt stieg die Latenzzeit damit analog der Latenzen um 50 Prozent an. Das resultierte darin, dass DDR3 nicht nur bei gleicher Bandbreite von DDR2 geschlagen wurde – DDR3-1066 lag in den Tests sogar hinter DDR2-800.

Beim Wechsel von DDR4 auf DDR5 im Herbst 2021 erwies sich der alte Standard mit hochgezüchteten OC-Modulen ebenfalls noch als schneller als viele DDR5-Konfigurationen, „dank“ des in Intel Alder Lake integrierten Speichercontrollers und erster DDR5-OC-Module mit Taktratenpotential bis hinauf auf 7.200 MT/s konnte DDR5 an der Spitze aber sogar an DDR4 vorbeiziehen. Für den kleinen Geldbeutel stellt DDR4 aber auch im Sommer 2022 noch die günstigere und auf Grund der Latenzen insbesondere für Spieler bessere Wahl.

Fazit

Das Erscheinen von DDR3 erinnerte in mehr als einer Hinsicht an das Debüt des Vorgängers: deutlich höhere Preise ohne einen merkbaren Vorteil. Wirklich zu empfehlen war die neue Technik zum Erscheinungszeitpunkt daher nicht. Die tatsächlichen Vorteile von DDR3 gegenüber DDR2 sollten sich erst in den folgenden Jahren, ähnlich wie zuvor bei DDR2 gegenüber DDR, zeigen. Bei DDR5 wird es die kommenden Jahre genauso laufen.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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