Intel Raptor Lake: Erstes Synthetic-Benchmark-Review des Intel Core i9-13900
Die Macher des Analyse-Tools SiSoft Sandra optimieren ihre Software – und testen nebenbei Intels kommende Raptor-Lake-CPU. Diese legt dank mehr Kernen und Threads in einigen synthetischen Benchmarks recht ordentlich zu, doch unterm Strich ist es letztlich nur die optimierte Variante von Intel Alder Lake.
In klassischen ALU/FP-Tests schneidet das Vorserienmodell bereits sehr gut ab. Hier gelingt es nun endlich auch AMD Ryzen 9 5900X in allen Bereichen zu überholen, aber vor allem auch im Vergleich zu den CPUs im eigenen Haus deutlich zuzulegen. Einige Werte wie das klassische Drystone-FP32-Ergebnis zeigt gar ein Plus von 50 Prozent vom Intel Core i9-12900 zum Intel Core i9-13900.
Bei Vektor-basierten Rechnungen dann sind die verbesserten Ergebnisse nicht mehr so ausgeprägt. Hier helfen in der Regel die zusätzlichen kleinen E-Cores nicht, auch liegt Raptor Lake hier zum Teil sogar noch immer hinter Rocket Lake alias Core i-11000 – kein AVX-512 mehr ist hier der gewichtigste Grund.
Am Ende resümieren die Entwickler, dass Raptor Lake ein nettes Upgrade gegenüber Alder Lake wird, aber letztlich auch nicht mehr. Denn der Hersteller hat sich für acht zusätzliche E-Cores entschieden, um primär mehr Threads bereitzustellen. Eine andere Alternative wäre gewesen, beispielsweise die P-Cores um zwei zu erweitern – ein 10P+8E-Konstrukt wäre bei gleichem Platzbedarf möglich gewesen. Heraus wären dann eine interessante 28-Thread-CPU gekommen. Womöglich hätte diese aber schnell den TDP-Rahmen gesprengt, denn Raptor Lake muss mit der Leistungsaufnahme der P-Cores in das 250-Watt-TDP-Korsett passen – der Intel Core i9-12900KS (Test) hat zuletzt schon gezeigt, dass dieses mit acht Kernen ausgereizt ist.
Letztlich passte dazu auch Intels Auftreten. Von Raptor Lake wurde kaum noch gesprochen, der Fokus stets schon auf das übernächste Produkt Intel Meteor Lake gerichtet. Hier greift ein völlig neuer Ansatz mit mehrere Chips auf einem Package, zum Teil gefertigt in Intel 4, der ersten eigenen EUV-Lösung. Zu dieser Fertigungsstufe verrät Intel aktuell erste Details.