Logitech MX Mechanical Mini im Test: Erfahrungen und Fazit
2/2Alltagserfahrungen
Die Mechanical Mini mit braunen Tastern erweist sich im Test mehr als nur eine schlichtere, flachere Variante der Pop Keys. Statt klappriger Klangkulisse gibt es leise, dumpfe Rückmeldungen. Haptisch wirkt das Office-Modell um Längen solider, die Aluminium-Oberschale filtert zudem Vibrationen. Auf der Visitenkarte steht als Jobtitel „unauffälliger Begleiter“, der im Doppelsinn einfach funktioniert. Auch in Spielen, denn Extras der Kategorie „Gaming-Produkt“ machen effektiv kaum einen Unterschied. Im Gegenteil sind auch in diesem Bereich eine geringe Lautstärke und die flache Bauweise Pluspunkte – Ergonomie ist immer toll.
Verschwunden ist zudem der Zielgruppen-Spagat im Layout: Jede vorhandene Taste wird sinnvoll genutzt und an einer wohlüberlegten Stelle platziert. In die Freude über eine eigentlich selbstverständliche Konzeption mischt sich Ärger, weil ein gut nutzbares Layout mit einer sehr ähnlichen, aber doppelt so teuren Tastatur plötzlich den Anschein eines Aufpreis-Extras erhält. Dass ein paar Tasten fehlen, fällt nicht auf, denn die wichtigsten Funktionen sind weiterhin vorhanden. Was auffällt, ist die spürbar schmalere Form. Rückt die Maus dichter an die Tastatur, lassen sich die Arme bequemer halten.
Weitere Eckdaten des Alltagsbetriebes sind nicht neu. Praktisch ist es etwa, die neu programmierbaren FN-Funktionen auf Randtasten mit den üblichen Tastenbelegungen zu vertauschen (FN+Esc) , um sich Klammergriffe zu sparen. Bei Bedarf generiert die Mechanical Mini auf diese Weise eine Menge Zusatztasten, ohne in die Breite oder Höhe zu wachsen.
Die Software, „Options“ genannt, bleibt ein Extra mit Mehrwert. Mehrere Profile anlegen und FN-Funktionen ändern zu können, ist eine sinnvolle Ergänzung, das Programmieren von LED-Effekten aber mehr ein vermeintliches Pflichtprogramm im Lastenheft. Effekte lenken eher ab, als dass sie einen Mehrwert bieten, zumal die Tastatur ihre LEDs bei Nichtnutzung sofort deaktiviert, um die Laufzeit zu verlängern.
Fazit
Die MX Mechanical Mini überzeugt als praktisches Arbeitsgerät, das sich auf nur eine Aufgabe konzentriert. Die Emoji-Funktion der Pop Keys (Test) wurde wortwörtlich aus dem Weg geräumt – Sinnbild eines konsequenten Produktdesigns. Aus dem Fenster lehnt sich Logitech damit jedoch mitnichten. Ähnliche Layouts sind im Boutique-Bereich gängig, das Interesse an solchen Lösungen damit evident.
Gerade das Mini-Modell besetzt in der Kombination seiner Eigenschaften – flach, kabellos, kompakt – eine Lücke im Markt. Ob sie ihren Preis wert ist, hängt aber nicht nur von den persönlichen Präferenzen, sondern höchstwahrscheinlich auch dem Kaufzeitpunkt ab. Bei aller Qualität sind 160 Euro UVP sehr viel Geld für ein recht schlicht ausgestattetes Modell. Grund zum Jammern gibt die Anmutung nicht, sie ist leise und hochwertig. Was nicht passt, sind die Tastenkappen auf ABS-Kunststoff. Aber auch das ist ein lösbares Problem.
Flache Austauschkappen gibt es zwar nicht, bei Logitech erwartungsgemäß jedoch stark fallende Preise im Handel. Ausgehend von anderen Produkten sollte sich die MX Mechanical Mini letztlich bei 100 bis 120 Euro einpreisen. Das wiederum erscheint schon sehr viel angemessener für ein dann gutes Gesamtpaket. Interessenten sollten sich also noch etwas gedulden.
- Flache Bauform
- Durchdachtes Layout
- Hochwertige Anmutung
- Tastenkappen aus ABS-Kunststoff
ComputerBase hat die MX Mechanical Mini als Leihgabe von Logitech zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.