Bing Service 2.0: Update für Windows 11 und 10 lässt Nutzer ratlos zurück
Microsoft verteilt ein Update „Microsoft Bing Service 2.0“, welches ganz offensichtlich mit der hauseigenen Suchmaschine Bing im Zusammenhang steht, für seine Betriebssysteme Windows 11 und Windows 10 und lässt Nutzer damit ratlos zurück. Bislang handelt es sich aber nur um einen funktionslosen Launcher.
Am Freitag meldete Community-Mitglied „FR3DI“ im ComputerBase-Forum erstmals die automatische Installation des Updates „Microsoft Bing Service 2.0“ unter Windows 10. Nur wenig später bestätigte ComputerBase-Leser „Goldsmith“ via Screenshot die Existenz des Updates auch unter Windows 11.
Auch auf einem Testsystem des Autors mit Windows 10 wurde das Update ausgeliefert und automatisch installiert, entfernen lässt es sich indes nicht ohne Weiteres.
Die Website Deskmodder hat sich das Update wenig später noch einmal im Detail angesehen und auch die Registry unter Windows 11 nach dem Update gescannt.
Inaktiver Launcher im Autostart
Wie die Website herausfand, macht es sich ein Launcher nach der Installation des Dienstes „Microsoft Bing Service 2.0“ im Autostart des Betriebssystems gemütlich. Der Dienst selber besteht demnach aus den folgenden drei Anwendungen:
- BDAStartMSI.exe
- BGAStartMSILauncher.exe
- BDAUpdate.exe
Der noch funktionslose Launcher steht in Verdacht, mit den Widgets, welche als „Interactive Content“ in Windows 11 23H2 auch auf den Desktop wandern sollen, und den WebView2-Steuerelementen von Edge in Verbindung zu stehen.
Microsoft plant etwas mit Bing
Was Microsoft genau mit dem Dienst und dem damit verbundenen Launcher vorhat, darüber kann aktuell nur spekuliert werden. Dass das Update im Zusammenhang mit der Hintergrundsuche von Windows 11 und Windows 10 sowie der Bing-API steht, ist offensichtlich.
Während der Hintergrunddienst für Microsoft Search in Bing sowie Anwendungen wie dem Windows-Prozess BingSvc.exe
für die Bing-Suchleiste im Betriebssystem ohnehin schon vertreten sind, könnte der Microsoft Bing Service 2.0 der Nachfolger des schon länger nicht mehr im Windows Community Toolkit vertretenen Bing Service sein.
Da Microsoft seine Produkte mehr und mehr verzahnt, könnte es sich aber auch um ein Widget für Bing in Microsoft 365 und Microsofts Enterprise-Lösungen handeln.
Deinstallation nicht möglich
Vorerst setzt sich der inaktive Bing-Launcher erst einmal völlig funktionslos im Programmverzeichnis C:\Program Files (x86)\Microsoft\BingSvc
sowie dem Autostart fest. Dass dies zudem ganz ohne einen Hinweis Seitens Microsoft geschieht, kommt nicht allerorts gut an. Eine Deinstallation des Dienstes ist aktuell nicht möglich. Die Installation des Dienstes MicrosoftSearchInBingv2.0 (MSI) kann wiederum direkt über die Server von Microsoft angestoßen werden.
Auch im Thread „Was ist das Microsoft-Update „Microsoft Bing Service 2.0““ im ComputerBase-Forum wurde bislang noch keine Lösung oder Erklärung gefunden. Habt ihr das Update auch bereits erhalten?
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Ja, ich habe das Update unter Windows 11 erhalten
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Ja, ich habe das Update unter Windows 10 erhalten
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Nein, ich habe das Update nicht erhalten
Microsoft wird Windows 11 im Hinblick auf die Feature-Updates 22H2 („Sun Valley 2“) und 23H2 („Sun Valley 3“) weiter kräftig umbauen und weiterhin auf das Modell eines Betriebssystems als Software as a Service (SaaS) setzen, da werden dann auch schon einmal ein paar neue Dienste ohne vorherige Ankündigung installiert.
Wie stehen die ComputerBase-Leser zu diesem Punkt? Ärgert ihr euch über die Intransparenz oder nehmt ihr sie mit der Aussicht auf neue Funktionen ganz einfach in Kauf?
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Ja
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Nein
Bing Service 2.0 auch unter Windows 7
Microsoft bereitet den neuen Bing Service 2.0 für eine vergleichsweise große Nutzerschaft vor, wie ein Kommentar aus dem Deskmodder-Forum und eine PN an den Autor dieser Meldung nahelegen.
Demnach wird das Update „Microsoft Bing Service 2.0“ auch an Nutzer mit Windows 7 Pro x64 ausgerollt. Microsoft liefert offiziell keinen Support mehr für Endanwender mit Windows 7, dieser muss über einen Umweg mittels Patch und ESU-Bypass realisiert werden. Die Extended Security Updates (ESU) sind offiziell ausschließlich für Enterprise-Kunden gedacht.
Microsoft schweigt zum Thema
Was genau Microsoft mit dem Bing Service 2.0 und dem damit verbundenen Launcher vorhat, ist nach wie vor unbekannt. Auch die hauseigene Antwort-Plattform Microsoft Answers liefert nur eine unzureichende Erklärung auf die Frage, was sich hinter dem Update „Microsoft Bing Service 2.0“ verbirgt.
Auch in den Sub-Reddits r/Windows10 und r/Windows11 konnte die Frage bislang nicht abschließend beantwortet werden. Verteilt wird das Update voraussichtlich seit dem 9. Juni über Windows Update, wie diverse Screenshots belegen.
Der Tech-YouTuber „BrenTech“ zeigt das Update, die Installation des Dienstes und die damit verbundenen Anwendungen noch einmal im Detail.
Der Microsoft Bing Service 2.0 installiert Bing-Wallpaper
Wie die Website Deskmodder berichtet, installiert das Update „Microsoft Bing Service 2.0“, wenn die enthaltenen Programme und Dienst später einmal aktiviert werden, mehrere Bing-Wallpaper. Das ergab eine genaue Analyse der Log-Dateien der Anwendung bgaupdate.exe
.
Prinzipiell integriert Microsoft damit unter Windows 10 die aus Windows 11 bekannten Spotlight-Wallpaper. Warum das Update auch unter Windows 11 ausgeliefert wird, welches bereits über Spotlight-Wallpaper verfügt, bleibt aber nach wie vor ein Geheimnis.
Den eigentlichen Anstoß und die Analyse hatte Deskmodder-Nutzer „DK2000“ geliefert.
Es ist durchaus vorstellbar, dass Microsoft das Bing- und Spotlight-Feature zukünftig über den Updater und Launcher im Autostart aktualisiert.
Noch keine Reaktion von Microsoft
Was hinter dem bis dato noch funktionslosen Launcher einmal stecken wird, bleibt auch am Wochenende noch ungewiss. Auch auf Nachfrage der Redaktion hin gab es von Microsoft keine Reaktion auf das Update und den damit verbundenen neuen Dienst „Microsoft Bing Service 2.0“.
Zum aktuellen Zeitpunkt steht lediglich fest, dass das Update einen Launcher für die Bing-Wallpaper, welche dem Sportlight-Feature entsprechen, unter Windows 11, Windows 10, Windows 8.x und Windows 7 im Autostart platziert.
Während sich der Eintrag im Autostart auf Wunsch deaktivieren lässt, ist eine Deinstallation des Updates nicht vorgesehen.
Sobald ein offizielles Statement von Microsoft vorliegt, wird die Redaktion diese Meldung entsprechend aktualisieren.