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Im Test vor 15 Jahren: ATi CrossFire lag 80 Prozent voraus – gemessen in dB(A)

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: ATi CrossFire lag 80 Prozent voraus – gemessen in dB(A)

Nachdem die Radeon HD 2900 XT im Single-GPU-Betrieb Federn lassen musste, sollte der CrossFire-Verbund es mit der Konkurrenz von Nvidia aufnehmen. Im Test vor 15 Jahren traten zwei Radeon HD 2900 XT (Test) gegen zwei SLI-Gespanne aus jeweils zwei GeForce 8800 GTS respektive GTX an. Am Ende lag ATi nur bei der Lautstärke vorne.

Effizientes CrossFire mit zwei Radeon HD 2900 XT

Mit der ATi Radeon HD 2900 XT versuchte der Hersteller, die bereits über ein halbes Jahr zuvor vorgestellte GeForce-8800-Reihe anzugreifen. Dieser Versuch war von wenig Erfolg gekrönt, wie der Test vor 15 Jahren zeigte: Die Grafikkarte war zu langsam, zu stromhungrig und daher am Ende auch noch sehr laut. Der einzige Pluspunkt war der relativ günstige Preis von rund 360 Euro, womit sie mit der 310 Euro teuren GeForce 8800 GTS konkurrierte.

Wie die vorherige Generation unterstützte die HD 2900 XT allerdings CrossFire – ATis Multi-GPU-Technologie. Während bei der Radeon-1x00-Serie noch eine spezielle CrossFire-Edition als zweite Grafikkarte eingesetzt werden musste, konnten bei der HD 2900 XT zwei normale Modelle zusammen betrieben werden. CrossFire sollte darüber hinaus effizienter arbeiten als bei der vorherigen Generation, versprach ATi – könnte das Dual-GPU-Gespann deshalb am Ende auf die SLI-Konkurrenz aufholen?

Radeon X1950 XTX Radeon HD 2900 XT GeForce 7950 GX2 GeForce 8800 GTX GeForce 8800 GTS (320 MByte)
Chip R580+ R600 G71 G80
Transistoren ca. 384 Mio. ca. 700 Mio. ca. 2 × 278 Mio. ca. 681 Mio.
Fertigung 90 nm 80 nm 90 nm
Chiptakt 650 MHz 742 MHz 500 MHz 575 MHz 500 MHz
Shadertakt 650 MHz 742 MHz 500 MHz 1.350 MHz 1.200 MHz
Pixel-Pipelines 16 2 × 24
Shader-Einheiten
(MADD)
48 (4D) 64 (5D) 48 (4D) 128 (1D) 96 (1D)
FLOPS (MADD/ADD) 374 GFLOPS 475 GFLOPS 2 × 192 GFLOPS 518 GFLOPS 346 GFLOPS
ROPs 16 2 × 16 24 20
Pixelfüllrate 10.400 MPix/s 11.872 MPix/s 2 × 8.000 MPix/s 13.800 MPix/s 10.000 MPix/s
TMUs 16 2 × 24 64 48
TAUs 16 32 2 × 24 32 24
Texelfüllrate 10.400 MTex/s 11.872 MTex/s 2 × 12.000 MTex/s 36.800 MTex/s 24.000 MTex/s
Vertex-Shader 8 2x 8
Unified-Shader
in Hardware
Pixel-Shader PS 3.0 SM 4 PS 3.0 SM 4
Vertex-Shader VS 3.0 SM 4 VS 3.0 SM 4
Geometry-Shader
Speichermenge 512 MByte GDDR4 512 MByte GDDR3 2 × 512 MByte GDDR3 768 MByte GDDR3 640 MByte GDDR3
(320 MByte GDDR3)
Speichertakt 1.000 MHz 828 MHz 600 MHz 900 MHz 800 MHz
Speicherinterface 256 Bit 512 Bit 256 Bit 384 Bit 320 Bit
Speicherbandbreite 64.000 MByte/s 105.984 MByte/s 2 × 38.400 MByte/s 86.400 MByte/s 64.000 MByte/s

Maximale CPU-Leistung für Multi-GPU

Um die hohe Leistung von zwei Grafikkarten in einem SLI- oder CrossFire-Verbund optimal auszunutzen, verfügte das Testsystem über einen übertakteten Intel Core 2 Extreme X6800 mit 3,46 GHz auf beiden Kernen. Als Mainboard kam für SLI-Systeme ein Asus Striker Extreme (Nvidia nForce 680i) und für CrossFire-Systeme ein Asus P5W DH Deluxe (Intel i975X) zum Einsatz. Diese wurden mit jeweils 2 × 1.024 MByte DDR2-Arbeitsspeicher von Corsair mit Timings von CL4-4-4-15 bestückt.

Zwei GPUs, zweimal so schlecht

Bereits eine einzelne Radeon HD 2900 XT konnte im Test nicht überzeugen. Die Benchmarks im Test vor 15 Jahren zeigten vor allem, dass die Situation bei zwei GPUs nicht wie versprochen besser, sondern schlechter ausfiel. Ein SLI-Gespann aus zwei GeForce 8800 GTS – insgesamt rund 100 Euro günstiger – arbeitete abhängig von der Auflösung zwischen 5 und 16 Prozent schneller als zwei Radeon HD 2900 XT. Gegenüber der schnelleren GeForce 8800 GTX sah das CrossFire-Gespann kein Land mehr, hier gab es im Durchschnitt oft über 50 Prozent mehr Bilder pro Sekunde.

Diagramme
Rating SLI/CF 1280x1024
    • nVidia GeForce 8800 GTX SLI
      142,3
    • nVidia GeForce 8800 GTS SLI
      111,2
    • ATi Radeon HD 2900 XT CF
      100,0
    • ATi Radeon X1950 XTX CF
      81,9
    • ATi Radeon X1900 XT CF
      74,9
    • ATi Radeon HD 2900 XT
      68,5
    • nVidia GeForce 7900 GTX SLI
      66,6
    • nVidia GeForce 8600 GTS SLI
      56,7
    • ATi Radeon X1950 XTX
      56,4
    • nVidia GeForce 7950 GX2
      51,9
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Mit der dürftigen Leistung des CrossFire-Systems hatte es sich nicht getan. Mit 57,5 dB(A) im Leerlauf war das System über doppelt so laut wie alle anderen getesteten Multi-GPU-Systeme. Unter Last sah es mit 62 dB(A) absolut noch schlimmer aus, relativ zu zwei GeForce 8800 GTS waren die HD 2900 XT fast 80 Prozent lauter. Auch bei der Energieaufnahme stellte die Radeon HD 2900 XT im CrossFire-Betrieb mit 519 Watt Leistungsaufnahme (gesamtes System) den Negativrekord auf – das waren knapp 30 Prozent mehr als mit den schnelleren GeForce 8800 GTS.

Fazit

Der Test vor 15 Jahren zeigte, dass Minus mal Minus macht Plus nicht bei Grafikkarten galt. Die Radeon HD 2900 XT war bereits als einzelne GPU schwer zu rechtfertigen, im CrossFire-Gespann sah es in jeder Hinsicht schlechter aus. Für weniger Geld erhielten Anwender mit zwei GeForce 8800 GTS ein schnelleres System, das weniger Energie verbrauchte und bedeutend leiser arbeitete.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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