Supercomputer MareNostrum5: Atos-System mit interessanter Next-Gen-Technik-Mischung

Volker Rißka
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Supercomputer MareNostrum5: Atos-System mit interessanter Next-Gen-Technik-Mischung
Bild: EuroHPC JU

Sapphire Rapids, Nvidia Hopper, Nvidia Grace, Emerald Rapids und Rialto Bridge – das alles soll im neuen MareNostrum5 verbaut werden. Hinzu kommt auch noch Technik von IBM und Nvidias InfiniBand-Technologie, die ein echtes Experimentalsystem nicht mit maximaler Leistung aber interessanter Vielfalt hervorbringen.

Mit einer Rechenleistung von bis zu 314 PetaFLOPS ist MareNostrum5 darauf ausgelegt, die medizinische Forschung in Europa bei der Arzneimittelforschung, der Entwicklung von Impfstoffen, der Simulation von Virusausbreitungen sowie bei KI-Anwendungen und der Verarbeitung großer Datenmengen zu unterstützen. Das System wird auch Rechenleistung für HPC-spezifische, komplexe Anwendungen wie Klimaforschung, Ingenieur-, Material- und Geowissenschaften bereitstellen, die außerhalb der Cloud verwaltet werden müssen, erklärt Atos in der Pressemeldung.

Bei den technischen Daten wird es interessant – aber vor allem erst einmal komplett unübersichtlich. Wie Timothy Prickett Morgan von The Next Platform als eine auf diese Thematik spezialisierte Seite aufführt, waren seit über einer Woche halbe und falsche Informationen im Umlauf, die nun jedoch endlich final sortiert sind. Die zusätzlichen Experimental-Plattformen und Evaluierungslösungen sind es, die für ein durcheinander gesorgt haben.

Die Hauptbestandteile des Systems und der Leistung machen Intel Sapphire Rapids und Nvidia Hopper H100 aus. Die Basis dafür sind die neue Atos BullSequana XH3000, pro Node sind zwei CPUs und vier GPUs verbaut. Lenovo steuert weitere CPU-only-Nodes bei, auf Basis des ThinkSystem SD650 V3 „Neptune“ setzen auch sie auf Intel Sapphire Rapids.

Dann gibt es noch zwei weitere Stufen: Auch Nvidia Grace als kommende ARM-CPU wird in dem Supercomputer eingesetzt, dieser CPU-Cluster bietet aber nur rund 2 PetaFLOPS an Leistung, also nicht einmal ein Prozent des Gesamtsystems. Er ist deshalb vermutlich zur Evaluierung gedacht. Gleiches gilt vermutlich auch für die Nodes mit Intel Emerald Rapids und Intel Rialto Bridge – beides Next-Gen-Lösungen der Xeon-Prozessoren respektive GPU-Beschleunigerkarten. Mit 4 PetaFLOPS sind aber auch die Systeme primär Testmodelle für spätere Supercomputer.

Viel, viel Hardware, aber nach wie vor nichts europäisches, kann am Ende hier die Zusammenfassung lauten. Das System wird aber auch „nur“ rund 150 Millionen Euro kosten und soll auch bereits im kommenden Jahr stehen, das europäische Projekt dürfte nach wie vor nicht soweit sein. In Europa soll ab Ende nächsten Jahres in Jülich der erste Exascale-Supercomputer Europas stehen, die Hardware ist offiziell aber noch unbekannt. Kosten hier: 500 Millionen Euro.

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