Synology DS1522+ im Test: SSD-Cache, Lautstärke und Leistungsaufnahme
3/5SSD-Cache mit NVMe-SSDs
Wie schon die Synology DS920+ (Test), Synology DS720+ (Test), die Synology DS420+ (Test) und die Synology DS1621+ (Test) wird auch bei der neuen DS1522+ der Nutzen eines SSD-Caches über zwei NVMe-SSDs getestet. Die M.2-Slots an der Unterseite der DS1522+ können zwei NVMe-SSDs im Formfaktor 2280 aufnehmen. Im Test kommen zwei Seagate IronWolf 510 mit 480 GB zum Einsatz. Sie werden als SSD-Cache im RAID 1 als Lese- und Schreibcache genutzt – sequentielles I/O wird dabei für den Test ebenfalls über die Laufwerke geschrieben. Für einen Lese- und Schreibcache werden die SSDs bei Synology immer im RAID 1 betrieben. Ein reiner Lesecache erlaubt hingegen auch die Nutzung der ganzen Kapazität beider Festplatten.
Die IronWolf 510 mit 480 GB bietet 2.650 MB/s beim sequentiellen Lesen und 193.000 IOPS beim wahlfreien Lesen. Dabei setzt Seagate auf TLC-3D-NAND mit 3 Bit pro Speicherzelle. Das Modell ist auf 1 „Drive Write Per Day“ (DWPD) spezifiziert, womit der Hersteller garantiert, dass sich die SSD einmal am Tag über die vollständige Kapazität beschreiben lässt – und zwar über die gesamte Dauer der Garantie von fünf Jahren. Die SSD im M.2-2280-Formfaktor ist in Speicherkapazitäten von 240 GB bis 1,92 TB erhältlich.
Durch den SSD-Cache kann der Datenzugriff potentiell bei kleinen Dateien im wahlfreien Zugriff deutlich profitieren, da die Zugriffszeiten von SSDs viel geringer sind als von HDDs und der Durchsatz höher ist. Im Alltag ist zudem wichtig, dass der Cache nur häufig genutzte Dateien vorhält, so dass eben nur diese von ihm profitieren. Dies kann sich dann aber auch bei der Nutzung von Containern oder vielen Apps auf dem NAS bemerkbar machen, wenn sie zu erhöhten Zugriffen auf die Laufwerke führen.
Zunächst wird der Effekt des SSD-Caches bei Nutzung einer einzelnen 1-Gigabit-Schnittstelle der DS1522+ getestet.
Die IOPS legen bei wahlfreien Zugriffen zu
Bei sequentiellen Übertragungen ist, wie zu erwarten, kein Unterschied zu verzeichnen, zumal ohnehin die Schnittstelle limitiert. Dies gilt nicht ganz in diesem Maße auch für wahlfreie Zugriffe bei Nutzung einer einzelnen LAN-Schnittstelle. Der Unterschied ist jedoch gering.
Dateitransfer mit SSD-Cache
Zusätzlich zu den IOPS hat ComputerBase einen Blick auf die Dateiübertragung mit SSD-Cache bei aktivierter und deaktivierter Verschlüsselung geworfen. Die Dateien werden, um vom SSD-Cache profitieren zu können, in mehreren Durchläufen gelesen und geschrieben, um auch im SSD-Cache zu liegen.
Auch hier ist das Überragungslimit der 1-Gigabit-Schnittstelle der limitierende Faktor, so dass sich nur bei der Übertragung vieler kleiner Dateien ein kleiner Vorteil beim Einsatz eines SSD-Caches ergibt. Die deutlichen Vorteile eines SSD-Caches bei der Latenz, die sich etwa bei der Nutzung von Apps oder Containern und VMs zeigen, lassen sich in Benchmarks nicht messen.
SSD-Cache beim Einsatz von Link Aggregation
Diese Schnittstellenlimitierung der DS1522+ kann durch den Einsatz von Link Aggregation der vier LAN-Schnittstellen teilweise aufgehoben werden, weshalb auch diese Tests noch einmal mit aktiviertem SSD-Cache durchgeführt werden.
Der SSD-Cache wirkt sich beim Einsatz von Link Aggregation sehr positiv auf die Übertragungsgeschwindigkeit der DS1522+ aus – vor allem, wenn es um die Übertragung vieler kleiner Dateien geht, bei denen sich die kürzeren Zugriffszeiten bemerkbar machen. Bei der Übertragung der rund 4.000 Dateien ergibt sich so ein Zuwachs um rund 100 MB/s – sowohl lesend als auch schreibend. Dass selbst die vier 1-Gigabit-Schnittstellen der DS1522+ noch limitieren können, zeigt vor allem dieser Test.
Bevor aber auch dieses Limit mit dem Netzwerkmodul mit 10 GbE aus dem Weg geräumt wird, wird zunächst ein Blick auf die Lautstärke und die Leistungsaufnahme der DS1522+ geworfen.
Lautstärke & Leistungsaufnahme
Wie bei allen aktuellen NAS-Systemen von Synology sind nicht die Lüfter für die Lautstärke maßgebend, da die beiden 92-mm-Modelle erneut sehr leise agieren und selbst unter Last nicht laut werden. Bei Schreib- und Lesevorgängen sind vor allem die Wahl der Festplatten und ihr Zugriffsgeräusch entscheidend.
Mit 32,9 dB im Leerlauf und 34,3 dB unter Last auf den Festplatten erreicht die DS1522+ gute Werte, auch wenn ein 5-Bay-NAS mit HDDs nicht als wohnzimmertauglich eingestuft werden sollte.
Bei der Leistungsaufnahme liegt die DS1522+ hingegen beim Ruhezustand der Laufwerke mit 22,9 Watt etwas über der DS1621+ mit 19,9 Watt und absolut betrachtet hoch. Unter Last macht sich die geringere Festplattenanzahl zwar bemerkbar, mit fast 50 Watt im Leerlauf und bei Last schlägt das NAS so aber nicht nur im Ruhezustand, sondern auch im Dauereinsatz zu Buche.
Preise im Vergleich
Wie eingangs bereits erwähnt, liegt die unverbindliche Preisempfehlung der Synology DS1522+ bei rund 768 Euro. Der Vorgänger, die DS1520+, ist derzeit im Handel noch für rund 722 Euro erhältlich. Angesichts der neueren Hardware, des ECC-Speichers und des Erweiterungsports für 10 GbE sollte somit direkt zum Nachfolger gegriffen werden.