TerraMaster F4-423 im Test: Übertragungsraten, TOS 4 vs. TOS 5 und USB-Backup
2/3Im Folgenden sind die Testergebnisse des TerraMaster F4-423 in verschiedene Untergruppen gegliedert. Lese- und Schreibgeschwindigkeit werden dabei im RAID-5-Festplattenverbund getestet. Neben einer unverschlüsselten Übertragung wird auch der Transfer mit aktivierter AES-256-Verschlüsselung geprüft. Zusätzlich zur Geschwindigkeit über einen einzelnen 2,5-Gigabit-LAN-Anschluss wird die Leistung von zwei 2,5-Gigabit-LAN-Ports beim Einsatz von Link Aggregation ermittelt. Als Dateisystem wird bei den Tests Btrfs verwendet, alternativ können Anwender auch ext4 einsetzen.
Die Benchmarks sind bis auf einen Vergleich zwischen TOS 4 und TOS 5 mit TOS 4 durchgeführt worden.
Die Lautstärke und die Leistungsaufnahme des NAS werden gesondert behandelt. Die einzelnen Ergebnisse jeder Kategorie können via Schaltflächen über den Diagrammen durchgeschaltet werden. Die Einzelheiten zur Testmethodik, die den Ergebnissen zugrunde liegt, sind in einem gesonderten Artikel So testet ComputerBase NAS-Systeme zusammengefasst.
Dateitransfer
Bei dem Dateitransfer über eine einzelne 2,5-Gigabit-Schnittstelle und dem Einsatz von vier klassischen HDDs ohne SSD-Cache liegt das TerraMaster F4-423 vor allem beim Schreiben hinter jüngster Konkurrenz wie etwa dem Asustor AS6602T mit zwei Laufwerken, kann sich aber vor 2,5-GbE-Mitbewerber wie der QNAP TS-253D platzieren. Beim Lesen spielt das neue Modell hingegen vorne mit und kann sich mitunter sogar an die Spitze des Testfeldes setzen.
Systeme wie die Synology DS720+ und DS920+ mit älterem Celeron-Prozessor werden aufgrund ihrer Schnittstellenlimitierung auf 1 Gbit/s deutlich übertroffen. Von der schnelleren 2,5-GbE-Schnittstelle profitiert das F4-423 in jedem Fall.
Im NAS Performance Tester 1.7 rücken die Kontrahenten etwas enger zusammen und der Eindruck, dass sich TerraMaster etwas hinter den schnellen Systemen von QNAP und Asustor einordnen muss, bekräftigt sich.
In Intels NASPT ist das Bild für das TerraMaster F4-423 hingegen zwiegespalten. Mitunter liegt es ganz vorne, bei anderen Tests muss es derweil deutlicher Federn lassen und ordnet sich nur im Mittelfeld ein.
Verschlüsselung
Der Celeron N5095 im F4-423 bietet Intels AES-NI-Technologie, so dass die Datenverschlüsselung durch den Prozessor beschleunigt wird. Dies ändert aber erneut nichts daran, dass TerraMaster in diesem Bereich beim Schreiben auf das NAS wie schon bei den anderen getesteten TerraMaster-NAS deutlich hinter der Konkurrenz liegt, die mehr als doppelt so schnell speichert und viel weniger stark einbricht, wenn die Verschlüsselung aktiviert wird. Beim Lesen zeigt sich dieses Bild hingegen nicht und das F4-423 ist konkurrenzfähig mit den schnellsten anderen NAS.
Link Aggregation
Die zwei 2,5-Gigabit-Netzwerkschnittstellen des TerraMaster F4-423 können per Link Aggregation gebündelt werden, was die Übertragungsgeschwindigkeit beim parallelen Zugriff mehrerer Clients verbessern kann. Neben der dynamischen Link Aggregation nach IEEE 802.3ad (LACP) können auch eine XOR-Verknüpfung, ein sich selbst anpassender Lastausgleich durch das NAS und ein Ausfallschutz konfiguriert werden. Beim Einsatz von LACP muss der Switch entsprechend konfiguriert werden.
Durch den Einsatz von Link Aggregation erhöhen sich zwar die Übertragungsraten und eine einzelne Datei wird schnell geschrieben, bei einem Ordner mit vielen Dateien und beim Lesen sind aber weiterhin die anderen NAS-Systeme schneller. So ist plötzlich sogar eine Synology DS920+ wieder in Schlagdistanz, obwohl sie nur zwei 1-Gigabit-LAN-Anschlüsse besitzt, prozentual im Vergleich aber am deutlichsten zulegt, da sie vorher nicht vom System, sondern insbesondere durch die Schnittstelle limitiert wurde.
TOS 4 gegen TOS 5 bei der Dateiübertragung
Für einen Vergleich von TOS 4 mit dem neuen TOS 5 wird ein Teil der oben bereits durchgeführten Übertragungstests noch einmal mit dem neuen Betriebssystem durchgeführt.
Im Test steigt die Schreibgeschwindigkeit mit TOS 5 im Vergleich zu TOS 4 spürbar an, die Lesegeschwindigkeit fällt aber reproduzierbar etwas niedriger aus.
Um zu klären, ob sich an der vergleichsweise langsamen Datenübertragung bei aktivierter Verschlüsselung etwas ändert, wurden auch diese Messungen mit TOS 5 wiederholt.
Hier zeigt sich beim Schreiben ebenfalls ein höherer Datendurchsatz, der zwar nicht ganz an die immer noch schnellere Konkurrenz heranreicht, aber eine deutliche Verbesserung darstellt. Allerdings, und das ist wiederum der Fallstrick, reduziert sich die Lesegeschwindigkeit ebenso.
USB-Backup
Beim USB-Dateitransfer auf eine externe SSD ist das TerraMaster F4-423 sowohl beim Lesen vom externen Medium als auch beim Schreiben auf selbiges gut positioniert und vorne im Testfeld zu finden.