Microsoft bestätigt: Auch Windows 10 bekommt ein neues „Feature-Update“
Wie Microsoft mit dem kumulativen Update KB5014666 bestätigt, wird Windows 10 mit dem Build 19045 auch ein „Feature-Update“ erhalten. Windows 10 22H2 wird jedoch aller Voraussicht nach weniger das Featureset als viel mehr Optimierungen und Fehlerkorrekturen sowie Sicherheitsaktualisierungen in den Fokus rücken.
Build 19045 ist Windows 10 22H2
Wie die Website Neowin zuerst berichtet hat, lassen sich nach der Installation des kumulativen Updates KB5014666 über die Eingabeforderung des Betriebssystems auch bereits neue Pakete für den nächsthöheren Build aktivieren.
Nachdem die Pakete, welche bislang noch ohne jede neue Funktion daherkommen, installiert wurden, meldet das System im Startmenü unter System → Info
ein installiertes Windows 10 22H2 (OS Build 19045.1806).
Um nach der Installation von KB5014666 die Pakete für den Wechsel auf Build 19045 anzustoßen, müssen folgende Befehle über die Konsole eingegeben werden:
dism /online /add-package /packagepath:%windir%\servicing\Packages\Microsoft-Windows-Product-Data-22h2-EKB-Package~31bf3856ad364e35~amd64~en-US~10.0.19041.1806.mum
dism /online /add-package /packagepath:%windir%\servicing\Packages\Microsoft-Windows-Product-Data-22h2-EKB-Package~31bf3856ad364e35~amd64~~10.0.19041.1806.mum
dism /online /add-package /packagepath:%windir%\servicing\Packages\Microsoft-Windows-Product-Data-22h2-EKB-Wrapper-Package~31bf3856ad364e35~amd64~en-US~10.0.19041.1806.mum
dism /online /add-package /packagepath:%windir%\servicing\Packages\Microsoft-Windows-Product-Data-22h2-EKB-Wrapper-Package~31bf3856ad364e35~amd64~~10.0.19041.1806.mum
dism /online /add-package /packagepath:%windir%\servicing\Packages\Microsoft-Windows-UpdateTargeting-ClientOS-22h2-EKB-Package~31bf3856ad364e35~amd64~en-US~10.0.19041.1806.mum
dism /online /add-package /packagepath:%windir%\servicing\Packages\Microsoft-Windows-UpdateTargeting-ClientOS-22h2-EKB-Package~31bf3856ad364e35~amd64~~10.0.19041.1806.mum
dism /online /add-package /packagepath:%windir%\servicing\Packages\Microsoft-Windows-UpdateTargeting-ClientOS-22h2-EKB-Wrapper-Package~31bf3856ad364e35~amd64~en-US~10.0.19041.1806.mum
dism /online /add-package /packagepath:%windir%\servicing\Packages\Microsoft-Windows-UpdateTargeting-ClientOS-22h2-EKB-Wrapper-Package~31bf3856ad364e35~amd64~~10.0.19041.1806.mum
Ein „Feature-Update“ ohne neue Features
Im Anschluss an die Installation der Pakete lässt sich der neue Build 19045 und der Wechsel auf Windows 10 22H2 in den Systeminformationen anzeigen.
Neue Features sind aber auch im Rahmen des offiziellen Rollouts nicht zu erwarten. Auch wenn mit „22H2“ auch für Windows 10 das jährliche Feature-Update ansteht, bleiben die neue Funktion ganz und gar Windows 11 vorbehalten.
Der Fokus liegt auf Windows 11
Microsoft wird das Update auf Windows 10 22H2 still und leise über Windows Update in Umlauf bringen, Feature-Updates für den Vorgänger von Windows 11 werden auch auf der Website des Insider-Programms überhaupt nicht mehr thematisiert.
Der Fokus von Microsoft liegt mittlerweile voll und ganz auf dem anstehenden Release von Windows 11 22H2 und dem für den Herbst 2023 geplanten Windows 11 23H2.
Microsoft veröffentlicht offizielle Release Notes
In der Zwischenzeit hat Microsoft auf dem Windows Blog auch die offiziellen Release Notes zum Windows 10 Build 19044.1806, das bereits erste Pakete zu Windows 10 22H2 beinhaltet, veröffentlicht.
Die Neuerungen, Optimierungen und Fehlerkorrekturen, die freundlicherweise bereits von der Website Deskmodder ins Deutsche übersetzt wurden, lesen sich wie folgt:
Windows 10 Build 19044.1806 – Release Notes
- Neu! Wir haben die IP-Adressüberprüfung für eingehende Windows Remote Management (WinRM)-Verbindungen in Sicherheitsereignis 4262 und WinRM-Ereignis 91 hinzugefügt. Wir haben ein Problem korrigiert, bei dem die Quell-IP-Adresse und der Rechnername für eine Remote PowerShell-Verbindung nicht protokolliert wurden.
- Neu! Wir haben Server Message Block (SMB) Redirector (RDR) spezifischen öffentlichen File System Control (FSCTL) Code FSCTL_LMR_QUERY_INFO hinzugefügt.
- Neu! Wir haben die folgenden Druck- und Scanfunktionen eingeführt:
- IPP über USB-Unterstützung – Microsoft unterstützt das Internet Print Protocol (IPP) für Netzwerkdrucker seit 2018 mit der Veröffentlichung von Windows 10, Version 1809. Wir erweitern nun die IPP-Unterstützung auf USB-Drucker.
- Print Support App (PSA) APIs – Mit dem PSA-Framework können Druckerhersteller die Druckerfunktionalitäten und das Benutzererlebnis erweitern. Weitere Informationen finden Sie in der Anleitung zur Entwicklung von Druckunterstützungsanwendungen.
- PIN-geschütztes Drucken für IPP und Universal Print – Standard-Druckdialoge enthalten jetzt eine Benutzeroberfläche zur Eingabe eines PIN-Codes.
- eSCL Mopria Scan-Protokoll – Windows unterstützt jetzt das eSCL Mopria Scan-Protokoll. Es kann mit Mopria-zertifizierten Scanner-Geräten verwendet werden.
- Wir haben ein Problem korrigiert, das den Cloud-Clipboard-Dienst betrifft und die Synchronisierung zwischen Computern nach einer Zeit der Inaktivität verhindert.
- Wir haben ein Problem korrigiert, das verhindert, dass die Sprache Pashto in der Sprachliste angezeigt wird.
- Wir haben die Gruppenrichtlinie InternetExplorerModeEnableSavePageAs aktiviert.
- Wir haben ein Problem korrigiert, das den Bereich des Touchpads betrifft, der auf einen Rechtsklick reagiert (die Rechtsklickzone).
- Es wurde ein Problem korrigiert, das sich auf einige Zertifikatsketten zu Stammzertifizierungsstellen auswirkt, die Mitglieder des Microsoft Root Certification Program sind. Für diese Zertifikate kann der Status der Zertifikatskette lauten: „Dieses Zertifikat wurde von seiner Zertifizierungsstelle widerrufen“.
- Wir haben ein Problem korrigiert, das zu einem falsch negativen Ergebnis führt, wenn Sie Skripte ausführen, während die Windows Defender-Anwendungssteuerung (WDAC) aktiviert ist. Dies kann dazu führen, dass die AppLocker-Ereignisse 8029, 8028 oder 8037 im Protokoll erscheinen, obwohl sie das nicht sollten.
- Wir haben ein Problem korrigiert, das die Verwendung von Encrypted File System (EFS)-Dateien über eine webbasierte Distributed Authoring and Versioning (WebDAV)-Verbindung verhindert.
- Wir haben ein Problem korrigiert, das dazu führt, dass ein Domänencontroller das Ereignis 21 des Key Distribution Center (KDC) fälschlicherweise in das Systemereignisprotokoll schreibt. Dies tritt auf, wenn das KDC erfolgreich eine Kerberos Public Key Cryptography for Initial Authentication (PKINIT)-Authentifizierungsanforderung mit einem selbstsignierten Zertifikat für Key Trust-Szenarien (Windows Hello for Business und Geräteauthentifizierung) verarbeitet.
- Wir haben ein Problem korrigiert, das dazu führt, dass die CSP-Richtlinie (LocalUsersAndGroups configuration service provider) fehlschlägt, wenn Sie die integrierte Administratorengruppe ändern. Dieses Problem tritt auf, wenn das lokale Administratorkonto nicht in der Mitgliederliste angegeben ist, wenn Sie einen Ersetzungsvorgang durchführen.
- Wir haben ein Problem korrigiert, bei dem fehlerhafte XML-Eingaben einen Fehler in DeviceEnroller.exe verursachen können. Dies verhindert, dass CSPs an das Gerät geliefert werden, bis Sie das Gerät neu starten oder die XML-Datei korrigieren.
- Wir haben ein Problem korrigiert, bei dem die Microsoft NTLM-Authentifizierung mit einer externen Vertrauensstellung fehlschlägt. Dieses Problem tritt auf, wenn ein Domänencontroller, der das Windows-Update vom 11. Januar 2022 oder später enthält, die Authentifizierungsanforderung bedient, sich nicht in einer Root-Domäne befindet und nicht über die Rolle des globalen Katalogs verfügt. Bei den betroffenen Vorgängen werden möglicherweise die folgenden Fehler protokolliert:
- Die Sicherheitsdatenbank wurde nicht gestartet.
- Die Domäne befand sich im falschen Zustand, um den Sicherheitsvorgang auszuführen.
- 0xc00000dd (STATUS_INVALID_DOMAIN_STATE).