Look Around („Umsehen“): Apple Maps überholt Google Street View bundesweit

Sven Bauduin
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Look Around („Umsehen“): Apple Maps überholt Google Street View bundesweit
Bild: Apple

Das im Jahr 2020 in den USA eingeführte Feature „Umsehen“ der Kartenanwendung Apple Maps für iOS ist jetzt auch in ganz Deutschland verfügbar. Nachdem der Start in der San Francisco Bay Area, Los Angeles, Las Vegas, Houston und Oahu erfolgte, reihte sich München als erste deutsche Stadt gerade erst vor rund drei Monaten ein.

Apple Look Around hängt Google Street View ab

Anders als Google, das seine Bemühungen hinsichtlich eines flächendeckenden Ausbaus seines 360-Grad-Dienstes Google Street View hierzulande bereits 2011 und damit nur ein Jahr nach dem Start wieder zu den Akten gelegt hat, möchte Apple es seiner Nutzerschaft auch in Deutschland ermöglichen, sich mittels aktuellem Bildmaterial über die hauseigene Kartenanwendung „umzuschauen“.

Ein Support-Beitrag zu den Apple Maps-Bilderfassungen erteilt Auskunft darüber, wo und wann Apple in Deutschland entsprechende Vermessungsfahrten vornimmt.

Karten bietet mit „Umsehen“ interaktive Bilder auf Straßenebene mit hochauflösender 3D-Fotografie sowie eine flüssige und reibungslose Darstellung von Großstädten.

Während zum Start die Funktion „Umsehen“ ausschließlich in München zur Verfügung stand, können Kund:innen von überall auf der Welt mittlerweile durch Orte und Städte in ganz Deutschland navigieren.

Das Team von Apple Karten hat sehr eng mit den zuständigen Datenschutzbehörden zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass alle Datenschutzrichtlinien und -protokolle eingehalten werden. Das schließt auch die Unkenntlichmachung aller persönlich identifizierbaren Informationen ein.

Apple

Apple will sich bei der eigenen Karten-App groß dem Thema Datenschutz widmen, wie es sich zuletzt durch beinahe alle Produkte des Konzerns zieht. Wie das Unternehmen bereits zuvor erklärt hatte, ist bei Apple Maps auch für die Nutzung von „Umsehen“ keine Anmeldung erforderlich und die Apple ID bleibt ganz aus dem Spiel.

Wie die Website Heise berichtet, seien bei Apple Look Around anders als bei Google Street View, das nach Protesten seit dem Jahr 2011 nicht weiter ausgebaut wurde, mittlerweile sogar kleinere Dörfer digital erfasst worden.

Neues Bildmaterial noch in diesem Jahr

Teilweise wird noch bereits 2020 erhobenes Bildmaterial genutzt, welches vielerorts noch im Laufe dieses Jahres entsprechend aktualisiert werden soll. Noch einmal detailliertere Informationen zur den Terminen, Orten und Zeitplänen der Datenerhebung liefert das Dokument Apple Maps – Datenerhebung (PDF).

Mit der bundesweiten Verfügbarkeit der „Google-Street-View-Alternative“ wird Apple Maps mehr und mehr zu dem, was sich schon im Juni 2021 abgezeichnet hatte: Das neue Apple Maps ist ein Riesenschritt nach vorne.

Einspruch gegen Aufnahmen ist möglich

Über das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht (BayLDA), das im Falle der Kamerafahrten von Apple bundesweit zuständig ist, können zudem ein Einspruch gegen die Verwendung von Aufnahmen vorgebracht oder Fragen zum Schutz der eigenen Daten, beispielsweise durch das Verpixeln von Objekten, gestellt werden.

Betroffene Personen haben aufgrund der datenschutzrechtlichen gesetzlichen Vorgaben einen Anspruch auf Information über Art und Zwecke der Aufnahmen und können der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten widersprechen.

Dies gilt unabhängig davon, ob die Bilder bereits für das Look-Around-Feature verwendet werden bzw. auch unabhängig davon, ob die Aufnahmen bereits gemacht worden sind. Ein Widerspruch ist jederzeit möglich.

BayLDA

Weitere Informationen liefert die Website der unabhängigen Landesbehörde und eine entsprechende FAQ zum Thema.