As Dusk Falls: Interaktives Drama erzählt heute Geschichte ohne Helden
Heute erscheint mit As Dusk Falls die von Kritikern soweit gelobte und empfohlene interaktive Geschichte zweier ineinander verwobener Familiendramen. Der von den Xbox Game Studios veröffentliche Titel ist im Gegensatz zum ebenfalls ab heute spielbaren Stray nicht auf PC und PlayStation, sondern auf PC und Xbox verfügbar.
Familiendrama mit verwobener und verzweigter Handlung
Der britische Entwickler Interior Night beschreibt As Dusk Falls als die Spielumsetzung einer filmreifen Geschichte und wählt „Interaktives Drama“ als Wunschbezeichnung. Thematisiert werden über drei Jahrzehnte die verschränkten Leben zweier Familien im US-Bundesstaat Arizona. Als Exposition dient ein missglückter Raubüberfall im Jahr 1998, aus dem sich eine beeinflussbare Geschichte rund um Verrat, moralische Fragen und vom Spieler zu treffende Entscheidungen entfaltet, die wiederum zahlreiche unterschiedliche Enden speisen.
Das und ein nichtlinearer Verlauf der mit mehreren Charakteren spielbaren und daher aus verschiedenen Perspektiven erlebbaren Handlung sollen für einen hohen Wiederspielwert sorgen. Möglich ist das allein oder kooperativ mit bis zu 8 Spielern – wahlweise per Online-Multiplayer mit einer Smartphone-App für die Entscheidungen, lokal per geteiltem Bildschirm oder aber mit beidem gleichzeitig. An jedem narrativem Scheideweg pausiert das Spiel automatisch und lässt die Spieler votieren, wie es weitergehen soll. Für das Entscheidungssystem verantwortlich zeichnet Caroline Marchal, die ehemals bei Quantic Dream gearbeitet hat, beispielsweise an Detroit: Become Human oder Beyond: Two Souls.
Rezensionen finden überwiegend Lob
Erste Eindrücke und Erfahrungen von Kritikern, die As Dusk Falls bereits anspielen konnten, bescheinigen, dass eben dieses Entscheidungssystem wieder sehr gut umgesetzt sei. So bezeichnet Eurogamer das Spiel als positiv überraschende Coming-of-Age-Geschichte. Die zusammengesetzte Story mit zwei Parteien erinnere an Telltales The-Walking-Dead-Spielserie. IGN stimmt alldem zu und hebt überdies die als sehr überzeugend empfundene Originalvertonung hervor.
Es wird aber ebenso angemerkt, dass das Gameplay im Gegensatz zur Story zumeist eintönig bleibe und in dieser Form schon häufig geboten wurde. Nichtsdestoweniger sei As Dusk Falls eine Empfehlung für Fans von Kriminaldramen wie beispielsweise Breaking Bad oder Fargo. Golem stimmt beim Vergleich mit TV-Serien ein, kritisiert allerdings die als nervig aufgefassten Stop-Motion-Animationen. Auch der Grafikstil kommt nicht überall gut an.
Die Charaktere wiederum loben nahezu alle Rezensenten. Polygon gefällt besonders, dass Interior Nights interaktives Drama eine erfrischende Abwechslung zu den in Spielen sonst typischen Heldengeschichten liefere: Im Grunde genommen teilten sich alle Figuren eine unrühmliche Vergangenheit und befänden sich mitunter auf unsittlichen Abwegen. Die Ursachen seien aber keine Arglist oder bloße Bosheit, sondern zumeist menschliche und für den Spieler gut nachvollziehbare Beweggründe. Insbesondere bei richtungsweisenden Entscheidungen führe das häufig zu interessanten moralischen Dilemmata. Für Kotaku machen eben diese in Kombination mit dem Koop-Modus den besonderen Reiz des Titels aus, der als Partyspiel besser sei als in seinem eigentlichen Selbstverständnis eines Solo-Filmspiels.
Game Pass und wenig beeindruckende Anforderungen
As Dusk Falls ist ab heute Abend auf Xbox One, Xbox Series X|S und PC via Steam und Microsoft Store verfügbar, der Preis beträgt rund 30 Euro. Freuen können sich Game-Pass-Abonnenten: Das Drama ist bereits zum Release Bestandteil des Game Pass. Die PC-Systemanforderungen fallen verhältnismäßig niedrig aus und sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.
| Minimal | Empfohlen | |
|---|---|---|
| Prozessor | Intel Core i3-2120 | Intel Core i5-7400 |
| Arbeitsspeicher | 8 GB RAM | 16 GB RAM |
| Grafikkarte | Nvidia GeForce GTX 750 Ti | Nvidia GeForce GTX 980 |
| Software | Microsoft Windows 7 (64 Bit, Version 1903) oder neuer | |