ASML-Quartalszahlen: DUV- und EUV-Systeme für 8,5 Mrd. Euro neu bestellt
ASML landet im zweiten Quartal über den Erwartungen, vor allem die Neubestellungen setzen eine Rekordmarke. Doch nicht alles ist rosig, viele Systeme werden erst im kommenden Jahr 2023 verbucht werden, eine schwierige Versorgungslage mit Teilen verbunden mit weiteren Umständen soll fast 3 Milliarden Euro ins nächste Jahr führen.
Es wird mehr geschoben
Bisher ging ASML davon aus, dass Waren im Wert von rund einer Milliarde Euro erst im kommenden Jahr verbucht werden. Nun ist diese Ziffer auf 2,8 Milliarden Euro angestiegen, was einerseits am neuen Fast-Shipment-Prozess liegt. EUV-Systeme werden beispielsweise früher an Kunden ausgeliefert und vor Ort fertiggestellt, aber dann entsprechend erst später verbucht. Andererseits sind fehlende Teile von Zulieferern die Ursache. Das bringt vor allem die Statistiken durcheinander.
So erklärte ASML bisher, 55 EUV-Systeme in diesem Jahr auszuliefern. An dieser Zahl hält der niederländische Fabrikausrüster fest, erklärt heute aber dennoch überraschend, dass nur 40 Systeme in diesem Jahr zum Umsatz verbucht werden. 15 Systeme im Überhang sind eine deutlich größere Anzahl als bisher gedacht, was sich direkt auf das Gesamtwachstum in diesem Jahr auswirken wird. Auch bei den DUV-Belichtungssystemen geht die Auslieferungsquote nach oben, aber auch hier mit leicht verzögerter Buchung, wenngleich nicht in dem hohen prozentualen Umfang.
Gesamtausblick bleibt unverändert gut
Dass der Markt sich weiterhin im Wachstum befindet, zeigt ASML an anderer Stelle: Neubestellungen im Wert von 8,5 Milliarden Euro, 5,4 Milliarden Euro davon für EUV- und High-NA-EUV-Systeme, sind ein neuer Rekordwert für das Unternehmen. Insgesamt liegen nun Bestellungen im Wert von über 33 Milliarden Euro vor, die noch abgearbeitet werden müssen. Auch am Plan für das Jahr 2023 hält ASML fest: 60 EUV-Systeme sollen gebaut werden, 375 DUV-Systeme kommen hinzu. Und bis 2025 soll die Zahl auf 90 respektive 600 Systeme steigen, hinzu kommen dann auch noch mindestens 20 High-NA-Systeme pro Jahr.
Im zweiten Quartal hat ASML dazu passende Zahlen geliefert. 5,4 Milliarden Euro Umsatz und 1,4 Milliarden Euro Gewinn wurden verbucht, ähnlich soll es im dritten Quartal ablaufen. Und das meiste Geld macht ASML dabei wie üblich in Asien, vor allem im Logic-Bereich, dank Auftragsfertiger TSMC und auch Samsung.