Corsair HS65 im Test: Mikrofon und Fazit

Überraschendes Mikrofon

Das verbaute Mikrofon soll laut Corsair die Stimme in einem Umfang von 100 Hz bis 10 kHz abbilden. Dies sollte im Normalfall für eine verständliche Kommunikation ausreichend sein – die Realität sieht aber auch dieses Mal anders aus, jedoch im positiven Sinn.

Die abstehende Position des Klangaufnehmers birgt Vor- wie auch Nachteile: So sorgt der Abstand zwar dafür, dass Plosivlaute kaum zum Tragen kommen, auf der anderen Seite wird die Stimme hörbar leiser aufgenommen. So kommt das HS65 Surround selbst bei voller über die iCUE-Software einstellbarer Verstärkung und komplett geöffnetem Eingang nur auf einen Pegel von -4 dB, ohne Verstärkung sind es nicht einmal -16 dB. Das ist am Ende doch deutlich zu wenig, denn eine Verstärkung sollte auch gewisse Reserven für widrigere Umstände bereithalten. Wenn die Ausschöpfung dieser jedoch bereits für einen normalen Betrieb notwendig ist, dann stimmt etwas mit der Konstruktion nicht.

Corsair HS65

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Generell bildet das HS65 Surround die Stimme gut ab und muss sich im Vergleich auch nicht gegenüber teureren Vertretern seiner Zunft verstecken, kann aber selbst bei günstigeren Headsets wie dem LX25 von Lioncast (Test) ins Hintertreffen geraten. Eine Überraschung hielt jedoch die Frequenzanalyse bereit: Während manche Headset-Hersteller bei den Fähigkeiten der Mikrofone gerne übertreiben, übt sich Corsair dagegen in Bescheidenheit. So weisen sie sowohl bei der Nutzung der mitgelieferten Soundkarte wie auch beim direkten Anschluss an ein eigenes Audio-Interface eine Maximalfrequenz von über 20 kHz aus. Das sorgt am Ende für eine gute Abbildung des Gesprochenen, auch wenn die tieferen Teile der Stimme etwas mehr Beachtung verdient hätten. Somit eignet sich das Mikrofon des HS65 Surround weniger für Vertonungen oder gar das Einsprechen von Hörbüchern. Eine verständliche Kommunikation per Sprach-Chat bei Spielen ist dagegen mehr als gegeben.

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Fazit

Beim HS65 Surround muss der Nutzer selber entscheiden, worauf er besonders sein Augenmerk legt. Die eierlegende Wollmilchsau stellt das neue Headset aus dem Hause Corsair nicht dar.

Die Verarbeitung stellt allerdings keinen Klagegrund dar, auch die verwendeten Materialien sind dem Preis angemessen. Generell kann dem Headset eine hohe Robustheit bescheinigt werden. Das fest verbaute Kabel hinterlässt dagegen einen faden Beigeschmack, zumal ein Klinkenstecker ohne Probleme hätte untergebracht werden können. Darüber hinaus könnte das Kabel ruhig etwas länger ausfallen.

Bei Spielen kann das HS65 Surround Spaß machen, da sich dank des in der Software integrierten Equalizers der Klang entsprechend anpassen lässt. Bei Filmen sieht es ähnlich aus, Musik gehört jedoch nicht zu den Steckenpferden des Headsets. Auch der mit SoundID integrierten Klangoptimierung kann nur wenig abgewonnen werden. Das Einstellen geht zwar einfach von der Hand, im Vergleich zu den einfachen Equalizer-Möglichkeiten kann das Ergebnis jedoch nicht überzeugen. Mancher Nutzer dürfte erschrecken, was das System ihm als optimalen Klang präsentieren will. Über die Versprechungen des Raumklangs soll an dieser Stelle gänzlich der Mantel des Schweigens gehüllt werden.

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Das stilistisch weniger ansprechende Mikrofon überrascht dagegen. Von technischer Seite her wird, was den angegebenen Frequenzgang angeht, zunächst eine eher durchschnittliche Qualität erwartet – dass die maximal mögliche Frequenz am Ende aber doppelt so hoch wie angegeben ausfällt, ist selten zu erleben. Generell bietet der Klangaufnehmer eine gute Stimmabbildung, die für Sprach-Chats durchaus ausreichend ist. Lediglich der Pegel hätte höher ausfallen müssen.

So stellt das HS65 Surround ein gut verarbeitetes Headset im eng umrissenen Aufgabengebiet dar. Als reines Gaming-Headset dürfte es die meisten Nutzer zufriedenstellen, den darüber hinausgehenden Anforderungen dagegen nur bedingt gewachsen sein.

ComputerBase wurde das HS65 Surround leihweise von Corsair für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab ein NDA mit Vorgabe des frühestmöglichen Veröffentlichungstermins. Der Test ist aber erst im Nachgang erschienen.

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