Geringe Nachfrage: Smartphone-Markt bricht um 9 Prozent ein

Nicht nur der PC-Markt schwächelt, sondern auch bei den Smartphones setzt sich der Trend nach unten fort. 9 Prozent weniger Smartphones als noch im zweiten Quartal 2021 konnten den Analysten von Canalys zufolge in 2022 abgesetzt werden. Aufgrund der Inflation verschiebe sich die Nachfrage von der Mittel- in die Einsteigerklasse.

Der Marktanalyse zufolge haben Smartphone-Hersteller derzeit mit ökonomischem Gegenwind, einer schwachen Nachfrage und hohen Lagerbeständen zu kämpfen und müssen deshalb ihre Strategie für den weiteren Verlauf des Jahres umkrempeln. Vor allem in der Mittelklasse gebe es ein Überangebot, sodass sich Hersteller mit ihrem Portfolio neu aufstellen müssen. Konsumenten seien aufgrund der in vielen Regionen anhaltenden Rezession in ihrem Budget eingeschränkt, sodass sich die Kaufbereitschaft für ein neues Smartphone von dem Mittelklasse- in das Einsteigersegment verlagert habe.

Entspannte Lieferketten, aber geringe Nachfrage

Die sinkende Nachfrage komme laut Canalys zu einer Zeit, in der sich die Lieferketten nach längeren Engpässen wieder erholen würden. Der Kostendruck sei gefallen, Probleme in der Logistik und Produktion gebe es vereinzelt noch in Schwellenländern, die strengere Import- und Zollgesetze verabschiedet hätten. Die Analysten gehen davon aus, dass viele Hersteller mit Sonderangeboten im Rahmen neuer Launches sowie speziellen Angeboten zur Holiday Season Käufer anlocken wollen, allerdings sei das effektiv verfügbare geringere Einkommen der Konsumenten aufgrund der Inflation eine große Hürde.

Samsung vor Apple und Xiaomi

Der aktuelle Markt hat der Erhebung zufolge im zweiten Quartal 2022 um 9 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2021 abgenommen. Global betrachtet setzt sich die ermittelte Top 5 aus Samsung mit 21 Prozent, Apple mit 17 Prozent, Xiaomi mit 14 Prozent, Oppo (inklusive OnePlus) mit 10 Prozent und Vivo mit 9 Prozent zusammen.

Im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 haben Apple und Xiaomi die Positionen getauscht. Die eine Position im Ranking habe Apple vor allem aufgrund der starken Nachfrage nach dem iPhone 13 gutmachen können. Samsung wiederum habe den eigenen Marktanteil vor allem über die Galaxy-A-Serie von 18 auf 21 Prozent ausbauen können. Xiaomi, Oppo und Vivo hätten aufgrund zweistelliger Rückgänge in China größere Verluste zu erleiden.