Google Pixel 6a im Test: Fast so gut und fast so teuer wie das Pixel 6
Nachdem Kunden hierzulande auf das Pixel 5a verzichten mussten, ist Google mit dem Pixel 6a zurück im Segment der Mittelklasse-Smartphones. Für 459 Euro erhalten Käufer den gleichen Tensor-Prozessor, das gleiche Design und den gleichen Support des Pixel 6. Die neueste Kamera und mehr gibt es nur für das kaum teurere Flaggschiff.
Pixel 4a und Pixel 4a 5G waren im Sommer 2020 die letzten Mittelklasse-Smartphones von Google, die man hierzulande kaufen konnte. Das ein Jahr später vorgestellte Pixel 5a kam hingegen nur in den USA und Japan auf den Markt. Nach dem großen Designumbruch mit dem Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Test), dem ersten eigenen Chip von Google, neuer Kamera-Hardware und verlängertem Software-Support bricht jetzt mit dem Pixel 6a allerdings auch hierzulande in Googles Mittelklasse ein neues Zeitalter an.
Spezifikationen des Pixel 6a
Wie den Spezifikationen entnommen werden kann, erbt das Pixel 6a den Tensor-Prozessor der beiden Flaggschiffe und erhält damit auch eine deutlich stärkere GPU sowie den Support für LPDDR5. 128 GB Speicher waren allerdings schon zu Zeiten des Pixel 4a Standard, eine Option auf 256 oder 512 GB gibt es in Googles Mittelklasse nicht. Der Vergleich zeigt aber auch, dass das Pixel 6a für 469 Euro nur 40 Euro vom knapp ein Jahr alten Pixel 6 entfernt ist. Googles neues Mittelklasse-Smartphone bekommt damit gehörige Konkurrenz aus dem eigenen Lager.
Google Pixel 6a |
Google Pixel 6 |
Google Pixel 6 Pro |
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Software: (bei Erscheinen) |
Android 12.0 | ||
Display: | 6,10 Zoll, 1.080 × 2.400 431 ppi, 60 Hz OLED, HDR, Gorilla Glass 3 |
6,40 Zoll, 1.080 × 2.400 411 ppi, 90 Hz OLED, HDR, Gorilla Glass Victus |
6,70 Zoll, 1.440 × 3.120 513 ppi, 120 Hz OLED, HDR, Gorilla Glass Victus |
Bedienung: | Touch, Fingerabdrucksensor | ||
SoC: | Google Tensor 2 × Cortex-X1, 2,80 GHz 2 × Cortex-A76, 2,25 GHz 4 × Cortex-A55, 1,80 GHz 5 nm, 64-Bit |
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GPU: | Mali-G78 MP20 | ||
RAM: | 6.144 MB LPDDR5 |
8.192 MB LPDDR5 |
12.288 MB LPDDR5 |
Speicher: | 128 GB | 128 / 256 GB | 128 / 256 / 512 GB |
1. Kamera: | 12,2 MP, 2160p LED, f/1,70, AF, OIS |
50,0 MP, 2160p Dual-LED, f/1,90, AF, OIS |
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2. Kamera: | 12,0 MP, f/2,20 | ||
3. Kamera: | Nein | 48,0 MP, f/3,50, AF, OIS | |
4. Kamera: | Nein | ||
5. Kamera: | Nein | ||
1. Frontkamera: | 8,0 MP, 1080p Display-Blitz, f/2,00 |
11,1 MP, 2160p Display-Blitz, f/2,20 |
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2. Frontkamera: | Nein | ||
GSM: | GPRS + EDGE | ||
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
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LTE: | Advanced Pro | ||
5G: | NSA/SA | ||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac/ax Wi-Fi Direct |
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Bluetooth: | 5.2 | ||
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS | ||
Weitere Standards: | USB-C 3.1, NFC | USB-C 3.1, UWB, NFC | |
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM | ||
Akku: | 4.410 mAh, 18,0 W fest verbaut |
4.614 mAh, 30,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
5.003 mAh, 30,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
Größe (B×H×T): | 71,8 × 152,2 × 8,90 mm | 74,8 × 158,6 × 8,90 mm | 75,9 × 163,9 × 8,90 mm |
Schutzart: | IP67 | IP68 | |
Gewicht: | 178 g | 207 g | 210 g |
Preis: | ab 297 € | ab 330 € / 749 € | ab 344 € / ab 799 € / 1.099 € |
Googles Mittelklasse wird größer
Das Pixel 6a ist nicht länger unbedingt das Modell für diejenigen, die ein kompaktes Google-Smartphone suchen. Das Pixel 5 war das letzte wirklich kompakte Smartphone von Google, vor allem mit Pixel 6 und Pixel 6 Pro sind die Geräte deutlich größer geworden. Das neue Pixel 6a ist mit 71,8 × 152,2 × 8,90 mm weiterhin die kleinere Alternative, doch das Pixel 4a brachte es gerade einmal auf 69,4 × 144,0 × 8,20 mm. Absolut betrachtet hat das Pixel 6a also ordentlich zugelegt, in Relation zum restlichen Markt handelt es sich aber weiterhin um ein vergleichsweise kompaktes Smartphone. Das Handling fällt selbst unter Berücksichtigung des Wachstumsschubs noch gut aus.
Ob das Pixel 6a ein schönes Smartphone ist, liegt im Auge des Betrachters, aber aus Sicht der Redaktion ist das zweifarbige Design ein Hingucker – vielleicht nicht im schnöden „Charcoal“ (Testgerät) oder „Chalk“, aber mit Sicherheit in „Sage“. Charakteristisches Merkmal des Pixel 6a ist auch in der Mittelklasse der Kamerabalken, der einmal quer über die Rückseite verläuft und die beiden Farben voneinander trennt. Weil das Pixel 6a noch die Kamera-Hardware des Pixel 5 nutzt, erreicht der Balken aber nicht die Bautiefe der Flaggschiffe.
Testgerät ist nicht perfekt verarbeitet
In puncto Materialwahl und Verarbeitung könnte Google Bestnoten kassieren, wenn nicht ausgerechnet das Testgerät eine nicht besonders präzise verklebte Rückseite aufweisen würde, die oben einen schmalen Spalt zum Rahmen lässt und vor allem unten rechts leicht übersteht, sodass diese Ecke sich in der Hand scharfkantig anfühlt. Es sind wenige Zehntel Millimeter, die den Unterschied zwischen einem gut und einem sehr gut verarbeiteten Gerät ausmachen. In anderen Bereichen wie dem Rahmen oder den satt klickenden Tasten gibt es nichts auszusetzen.
IP67 schützt vor Staub und Wasser
Wer mit dem Pixel 6a durch den Regen läuft oder mit dem Gerät aus Versehen mal ins Wasser springt, muss angesichts der IP67-Zertifizierung keine sofortigen Schäden fürchten. IP67 hatte Google erstmals mit dem Pixel 5a in der Mittelklasse eingeführt, für deutsche Kunden gibt es den Schutz mit dem Pixel 6a allerdings zum ersten Mal überhaupt in dieser Preisklasse von Google.
Heller OLED-Bildschirm mit 60 Hz
Dass das Pixel 6a weiterhin zu den eher kompakten Smartphones zählt, zeigt der 6,1 Zoll kleine Bildschirm. Das OLED-Panel kommt auf 1.080 × 2.400 Pixel im 20:9-Format und arbeitet mit klassischen 60 Hz. Wo viele chinesische Konkurrenten und zuletzt auch Geräte wie das Nothing Phone (1) (Test) in der 500-Euro-Klasse 90 oder 120 Hz bieten, reserviert Google dieses Feature für die teureren Modelle.
Pixel 6a erreicht knapp 1.100 cd/m²
Auf der Habenseite im Vergleich zum Phone (1) hat Google eine deutlich höhere Helligkeit. Während Nothing mit bis zu 1.200 cd/m² wirbt, im Test aber nur 700 cd/m² abliefern konnte, klettert das Pixel 6a je nach „Average Picture Level“ auf knapp 1.100 cd/m². Einen vollständig weißen Bildschirm stellt das Smartphone mit über 800 cd/m² dar. Damit zieht das Pixel 6a sogar knapp am Pixel 6 und Pixel 6 Pro vorbei.
Display ab Werk sehr gut kalibriert
Google punktet außerdem mit einer sehr guten Kalibrierung ab Werk und trifft etwa den Weißpunkt mit 6.500 Kelvin perfekt, sodass der Bildschirm weder zu kühl noch zu warm abgestimmt ist. Standardmäßig betreibt Google das Panel im Modus „Adaptiv“, der dem Display-P3-Farbraum entspricht und Farben laut Hersteller „besonders strahlend und mit allen Details“ darstellt. Im Modus „Verstärkt“ kommt das sRGB-Profil mit intensiverem Grün und Rot zum Einsatz, während im Profil „Natural“ normales sRGB dargestellt wird.
Ergonomisch gut platzierter Fingerabdrucksensor
Ein symmetrisch eingefasstes Panel erhalten Käufer eines Pixel 6a anders als beim Phone (1) hingegen nicht, wobei selbst beim teureren Pixel 6 und Pixel 6 Pro der Bereich unterhalb des Bildschirms minimal breiter ausfällt. Beim Pixel 6a tritt dieses Merkmal etwas stärker in Erscheinung, die Unterschiede belaufen sich aber nur auf etwa 2 mm. Sehr gut gelungen ist Google die Integration des Fingerabdrucksensors, der am oberen Rand des unteren Display-Drittels sitzt und damit eine gute Ergonomie aufweist, sodass der Daumen in natürlicher Haltung aufgelegt werden kann und nicht zu stark angewinkelt werden muss. Nachdem der Sensor im Pixel 6 und Pixel 6 Pro vergleichsweise langsam agierte und zu Beginn der Auslieferung auch nicht besonders zuverlässig funktionierte, hat das Pixel 6a keines dieser Probleme und erkennt den Finger spürbar schneller.