Huawei FreeBuds Pro 2 im Test: Klang, ANC, Telefonie, Latenz und Fazit
2/2Der Klang der Huawei FreeBuds Pro 2
Die Nutzung von zwei getrennten Treibereinheiten in den FreeBuds Pro 2 macht sich durchaus positiv bemerkbar. Denn die Höhen sind weder zu hart noch zu sehr angehoben und verzerren auch nicht. Selbst bei maximaler Lautstärke klingen die Höhen gut und übersteuern nicht. Der Bass kann dann durchaus kraft- und druckvoll auftreten, bei leiser Lautstärke verstummt der Tiefbass aber früh. In St Jude von Florence + The Machine ist der Bass erst ab einer Lautstärke von 40 Prozent zu hören – das können viele andere In-Ear-Kopfhörer inzwischen deutlich besser. Insgesamt können sich die Mitten im Klangbild so aber zu wenig durchsetzen, was daran liegt, dass der Bass und die Höhen betont sind und sich in den Vordergrund drängen. Denn auch die Mitten sind eigentlich gut umgesetzt und klingen klar.
Bei leiser Lautstärke leidet der Klang im Bassbereich und den Mitten deutlich und dünnt schnell aus, was sich zwar nicht bei jedem Track gleichermaßen bemerkbar macht, aber durchaus bei vielen. Am besten klingen die FreeBuds Pro 2 bei gehobener Lautstärke. Bei einer Lautstärke von mehr als 50 Prozent ist der Klang immer sehr gut, Höhen und Tiefen klar getrennt und sehr gut aufgelöst.
Der Equalizer in der AI-Life-App reagiert zu empfindlich auf manuelle Eingriffe. Wird der Regler bei einem der zehn Bänder nur minimal verschoben, wirkt sich dies bereits stark auf den Klang aus. Wer den Bass etwas reduzieren will, nimmt ihm so unweigerlich sofort zu viel Volumen und Druck. Hier verschenken die FreeBuds Pro 2 somit durch einen manuellen Eingriff noch etwas Potenzial.
Analyse des Frequenzverlaufs
Auch bei den kabellosen In-Ear-Kopfhörern führt ComputerBase Messungen zum Frequenzverlauf durch. Hierfür wird auf das miniDSP Headphone & Earphone Audio Response System (H.E.A.R.S.) in Verbindung mit der Software REW zurückgegriffen. Hierbei handelt es sich nicht um eine IEEE-standardisierte Messstation. Sie liefert jedoch gute Vergleichswerte, die insbesondere eine Vergleichbarkeit der betrachteten Kopfhörer untereinander ermöglicht. Die Mikrofone im rechten und linken Ohr des miniDSP H.E.A.R.S. sind kalibriert. Da das miniDSP H.E.A.R.S. kein Innenohr modelliert, sondern über einen geraden Gehörgang verfügt, sind die Messungen allein kein ausreichendes Kriterium, den Klang abschließend zu beurteilen, sondern können nur als Ergänzungen zu den Schilderungen gesehen werden. Auch Klarheit und Dynamik lassen sich nicht bewerten.
Der Schalldruck ist bei allen Kopfhörern bei 300 Hz auf circa 84 dB kalibriert – nicht alle In-Ears lassen sich hier auf genau 84 dB einstellen, so dass eine Abweichung von 1 dB nach oben und unten in Kauf genommen werden muss. Alle Messungen werden nach Herstellervorgaben von 20 Hz bis 20 kHz mehrfach und mit unterschiedlichen Ohrhörerpositionen durchgeführt, um diese Einflüsse zu berücksichtigen und einen schlechten Sitz zu erkennen. Bei In-Ears zeigt sich dieser schnell in starken Ausreißern, einem unsauberen Frequenzverlauf oder völlig fehlendem Bass bei schlechter Abdichtung. Die Ergebnisse sind aus fünf Messungen je Seite bei bestem festgestellten Sitz gemittelt und geglättet. Eine gerade Linie bei 84 dB entspräche messtechnisch einer neutralen Präsentation der Frequenzen, die in der Realität aber nie erreicht wird.
Die Frequenzanalyse der Huawei FreeBuds Pro 2 zeigt die auch gehörte Verstärkung des unteren Bassbereichs und die Anhebung der oberen Höhen, obwohl dieser hohe Frequenzbereich nur eine ungenaue Messung erlaubt. Die Mitten und der Präsenzbereich verlaufen hingegen flach und sind nicht betont.
Das ANC der FreeBuds Pro 2
Das ANC der FreeBuds Pro 2 lässt sich in der App in den drei Stufen „Gemütlich“, „Ausgeglichen“ und „Ultra“ manuell oder dynamisch umschalten. Die Einstellung „Ultra“ erzeugt erneut ein hörbares Rauschen, das bei „Ausgeglichen“ schon kaum noch zu hören ist und bei „Gemütlich“ verstummt. Allerdings ist dieses Rauschen vor allem ohne Musikwiedergabe und in ruhiger Umgebung ein hörbarer Effekt, denn Musik übertönt es in der Regel. Wie bereits erwähnt, erzeugen die Huawei FreeBuds Pro 2 bei ANC einen Tauchglockeneffekt, so dass sich der Träger wie unter einer Glocke abgeschottet fühlt – einer der Punkte, den die AirPods Pro deutlich besser machen.
Vogelgezwitscher, laute Kinderstimmen oder Husten werden zwar etwas gedämpft, sind aber auch bei aktiviertem ANC weiterhin deutlich wahrzunehmen. Hier kann die Konkurrenz wie etwa die Sony WF-1000XM4 (Test), aber auch die Apple AirPods Pro (Test) oder die neuen Sony LinkBuds S (Test) mitunter weit mehr unterdrücken und vor allem besser auf plötzliche Klangereignisse reagieren. Die Huawei FreeBuds Pro 2 eliminieren hingegen monotone und vor allem tiefe Frequenzen gut, so dass von weißem Rauschen, bei dem alle Frequenzen gleichermaßen vertreten sind, nur noch ein helles Rauschen zurückbleibt. Es klingt dafür lauter als das zurückbleibende Rauschen bei der genannten Konkurrenz. Obwohl somit mehr gefiltert wird als etwa durch die AirPods Pro, wird nicht unbedingt besser gefiltert, da die absolute Dämpfung geringer ist.
Huawei verspricht zudem eine geringe Windanfälligkeit – nicht nur durch ein verbessertes Mesh, sondern auch, indem Wind erkannt und darauf reagiert wird. In der Praxis ist die Umsetzung allerdings nicht überzeugend. Denn im ersten Schritt wird das Windgeräusch über die Mikrofone an die Ohren weitergeleitet. Dann erfolgt die Anpassung, indem das Mikrofon gewechselt wird – was für den Nutzer aber hörbar stattfindet, da das ANC dann kurzzeitig auf dem betroffenen Ohrhörer vollständig deaktiviert zu sein scheint, um dann wieder einzusetzen –, tatsächlich mit weniger Windanfälligkeit, wenn man sich nicht im allseitigen Sturm befindet. In Verbindung mit dem Tauchglockeneffekt, der einseitig kurz aufgehoben wird, ist diese Anpassung bei Wind eher unangenehm als nützlich.
Transparenzmodus
Der Transparenzmodus der Huawei FreeBuds Pro 2 bietet keine Option, seine Intensität beziehungsweise Lautstärke anzupassen. In der App kann jedoch zusätzlich ein Sprachmodus aktiviert werden, der Stimmen hervorheben soll. In der Praxis weist der Transparenzmodus ein minimales Hintergrundrauschen auf, das durch den Sprachmodus jedoch hörbar verstärkt wird. Dass sich der Sprachmodus dynamisch der Umgebung anpasst, ist erneut eher unangenehm, da hierdurch auch eine Art „Pumpen“ der Umgebung entstehen kann, also ein ständiges Auf und Ab der Verstärkung. Zudem leidet der Klang der Umgebung durch den Sprachmodus, er wird insgesamt härter und unangenehmer abgebildet. In der Praxis ist es deshalb erneut sinnvoll, den Sprachmodus einfach deaktiviert zu lassen.
Die Wiedergabe der Umgebung ist ohne den Sprachmodus nämlich sehr gut gelungen, insbesondere da sie ohne Musikwiedergabe über die Ohrhörer in etwa genauso laut wiedergegeben wird wie ohne Kopfhörer im Ohr. Bei mittlerer bis lauter Musikwiedergabe lässt sich wie üblich aber auch mit Transparenzmodus keine Unterhaltung führen. Ansagen etwa an Bahnhöfen werden jedoch wahrgenommen, so dass sich darauf ggf. schnell reagieren lässt.
Telefonie
Die FreeBuds Pro 2 eliminieren Straßenlärm gut, Vogelgezwitscher ist jedoch immer wieder beim Gegenüber zu hören. Die Filterung bleibt dabei nicht ohne Auswirkungen auf die Stimme, die durch ein Rauschen unsauberer wird, aber dennoch klar verständlich bleibt.
Latenz der Huawei FreeBuds Pro 2
Die FreeBuds Pro 2 bieten über die AI-Life-App einen optionalen Modus mit niedriger Latenz, der in Umgebungen mit vielen Störeinflüssen theoretisch zu früheren Verbindungsabbrüchen führen kann als der normale Modus. Er soll die Latenz, also die Verzögerung zwischen Bild und Ton bei der Videowiedergabe oder in Spielen, reduzieren, wobei Huawei keine Angaben dazu macht, wie hoch die Latenz in diesem Modus noch ausfallen soll. Im Test wird sie deshalb sowohl unter Android und iOS mit LDAC und AAC als auch mit aktiviertem Niedrig-Latenz-Modus gemessen.
Ohne Low-Latency-Modus weisen die FreeBuds Pro 2 die für die Codecs typische Latenz auf, fallen also weder positiv noch negativ auf. Sofern die Software keine Synchronisation zwischen Bild und Ton vornimmt, ist somit ein leichter Versatz zu erkennen.
Wird der Niedrig-Latenz-Modus aktiviert, liegt die Latenz bei 100 bis 120 ms, ist also etwas geringer, aber nicht so gering wie bei manchen Konkurrenten mit einem entsprechenden Modus. Zudem ist der Modus bei Huawei tatsächlich anfällig gegenüber Störungen und selbst in einem wenig belasteten Umfeld kam es immer wieder zu einem Knacken des Tons bei der Wiedergabe.
In-Ear-Kopfhörer | Latenz |
---|---|
Huawei FreeBuds Pro 2 | 100–120 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android, LDAC/iOS, AAC) |
Sony LinkBuds S | 160–180 ms (Android, LDAC/iOS, AAC) |
Shokz OpenRun Pro | 170 ms (Android/iOS, SBC) |
Skullcandy Grind Fuel | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Porsche Design PDT60 | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
EarFun Air Pro SV | 85 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 170–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Amazon Echo Buds | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Sony LinkBuds | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Shure Aonic Free | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Jabra Elite 4 Active | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC) |
Jabra Elite 3 | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC) |
Soundcore Liberty 3 Pro | 180 ms (Android, LDAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
EarFun Free Pro 2 | 90 ms (Game-Mode) / 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Jabra Elite 7 Pro | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Jabra Elite 7 Active | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Apple AirPods (3. Generation) | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
grell TWS/1 | 160–180 ms (Android, aptX Adaptive/iOS, AAC) |
Klipsch T5 II True Wireless ANC | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds 2 | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
EarFun Air Pro 2 | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Razer Hammerhead True Wireless (2021) | 60 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
OnePlus Buds Pro | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Nothing ear (1) | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds 4 | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Sony WF-1000XM4 | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) / 160–180 ms (Android, LDAC) |
EarFun Free 2 | 70 ms (Low-Latency-Modus) / 180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Google Pixel Buds A-Series | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Yamaha TW-E3A | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Skullcandy Indy ANC | 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) |
Skullcandy Dime | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Marshall Mode II | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Master & Dynamic MW07 Plus Lamborghini | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC) |
Epos GTW 270 Hybrid | 60 ms (USB-C-Dongle) / 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC) |
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
JBL Live Free NC+ | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Cambridge Audio Melomania Touch | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Razer Hammerhead True Wireless Pro | 60–70 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
EarFun Air Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Scendo Snapods | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Adidas FWD-01 | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Jabra Elite 85t | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Bose QuietComfort Earbuds | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Creative Outlier Air V2 | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Beats Powerbeats Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Aukey EP-N5 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Belkin Soundform True Wireless | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser CX 400BT True Wireless | 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC) |
LG Tone Free FN6 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Teufel Airy True Wireless | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds Live | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
EarFun Air | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WF-SP800N | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
JBL Live 300TWS | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Google Pixel Buds (2. Gen.) | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WF-XB700 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Adidas RPD-01 | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Skullcandy Sesh Evo | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Skullcandy Indy Fuel | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Mpow M9 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit X2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit Dot 2 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Audio-Technica ATH-CK3TW | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC) |
iFrogz Airtime Sport | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Reflect Flow | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Tune220TWS | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds 3i | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Honor Magic Earbuds | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker SoundCore Liberty Air 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Sony WF-1000XM3 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser Momentum True Wireless 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds+ | 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone) |
Bose SoundSport Free | 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android) |
Jabra Elite Active 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Padmate PaMu Slide | 160–180 ms (iOS/Android, aptX) |
Jabra Elite 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Apple AirPods Pro | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Sennheiser Momentum True Wireless | 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
EarFun Free (2. Gen.) | 160–180 ms |
EarFun Free | 160–180 ms |
Yobybo Card20 | 160–180 ms |
Apple AirPods (2. Gen.) | 160–180 ms |
Huawei FreeBuds 3 | 60–80 ms |
Razer Hammerhead | 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms |
Creative Outlier Gold | 160 ms |
Anker Soundcore Liberty 2 Pro | 60–80 ms |
Cambridge Audio Melomania 1 | 180 ms |
Xiaomi Redmi AirDots | 160–180 ms |
Jaybird Vista | 160 ms |
Skullcandy Indy | 160–180 ms |
Skullcandy Sesh | 160–180 ms |
TaoTronics SoundLiberty 53 | 200 ms |
Fazit
Mit LDAC wird ein Hi-Res-Audio-Codec geboten, der wenigstens in Verbindung mit Android genutzt werden kann und auch genutzt werden sollte. Auf dem iPhone oder iPad bleibt nur AAC, jedoch kein Hi-Res-Codec. Der Einsatz eines dynamischen Treibers in Kombination mit einem Planar-Treiber macht sich beim Klang positiv bemerkbar, da die Höhen hiervon deutlich profitieren. Sie verzerren und übersteuern nicht und werden nicht hart, zudem sind die Frequenzen sauber getrennt. Auch der Bass ist druckvoll und klar, die Verstärkung insgesamt noch im Rahmen, in einzelnen Tracks aber schon zu viel. Das Ausgleichen per Equalizer ist kaum eine Option, da bei nur minimaler Reduzierung des Basses im untersten Band dieser beim Klang sehr viel und zu viel Volumen verliert. Allerdings spielen die FreeBuds Pro 2 ihre Vorzüge beim Klang erst bei gehobener Lautstärke aus, leise Töne liegen ihnen weniger.
Das ANC ist zwar effektiv, aber nicht ohne Probleme. Einerseits ist die Dämpfung im Modus „Ultra“ nicht frei von Rauschen, andererseits filtert sie so viele niedrige Frequenzen, dass die hohen Frequenzen noch störender klingen. Hinzu kommt, dass die Dämpfung insgesamt geringer ausfällt als etwa bei den AirPods Pro, die zwar weniger Frequenzen eliminieren, dafür aber alle Frequenzen stärker dämpfen. Die automatische Windanpassung stört, wenn sie durch wechselnde Winde oder eine veränderte Kopfposition häufig die Mikrofone wechselt, da dies immer wieder mit einem kurzen Aussetzer des ANCs einhergeht.
Als Manko kann durchaus die inzwischen nicht mehr konkurrenzfähige Akkulaufzeit genannt werden, wenn ANC genutzt wird. Man kann den Ohrhörern in der AI-Life-App quasi in Echtzeit dabei zusehen, wie sie Prozent für Prozent verlieren und schon nach rund 3,5 Stunden leer sind.
Das Tragegefühl erweist sich erneut als sehr angenehm und die Ohrhörer erzeugen keinen störenden Druck. So können sie im Alltag bequem auch über Stunden getragen werden, um nebenbei Musik zu hören. Für jeden Sport sind sie jedoch nicht uneingeschränkt geeignet. Auch den Tauchglockeneffekt, der sich beim Tragen einstellt, konnte Huawei nicht beseitigen. Hier sind die Apple AirPods Pro weiterhin haushoch überlegen.
Die Bedienung erfordert etwas Übung, erweist sich aufgrund der kleinen Stiele etwas fummelig und kann nur äußerst begrenzt überhaupt angepasst werden. Fehleingaben werden jedoch effektiv verhindert und die Umsetzung der Befehle erfolgt schnell und zuverlässig.
- Guter Klang
- Aktive Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus
- Sehr gute Einzelnutzung
- Sehr angenehmes Tragegefühl
- Sehr gute Verarbeitung
- Auto-Play und Auto-Pause
- Wireless Charging
- IP54
- Fehleingaben bei Lautstärkesteuerung
- Schwächen bei leiser Lautstärke
- Leichtes Rauschen beim ANC (Ultra) und Transparenzmodus
- Kurze Akkulaufzeit
Für 200 Euro haben es die Huawei FreeBuds Pro 2 bei nur leichten Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger auf dem umkämpften Markt inzwischen schwer. Beispielsweise die Sony LinkBuds S (Test) sind für ebenfalls 200 Euro die bessere Wahl.
ComputerBase hat die FreeBuds Pro 2 leihweise von Huawei zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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