Microsoft: Umsatz mit Xbox-Konsolen fällt um 11 Prozent
Die Xbox Series X und die kleinere Series S (Test) kamen Ende 2020 auf den Markt. Noch immer ist die leistungsstärkere Variante nicht ab Lager verfügbar, aber dennoch vermeldet Microsoft zur Bekanntgabe der Quartalszahlen zum zweiten Quartal 2022 nun einen gesunkenen Umsatz mit Spielkonsolen.
Auch Spielkonsolen erleben einen Absatzrückgang
Der Markt für Gaming-Hardware verzeichnet derzeit in allen Bereichen rückläufige Umsätze. Nach den überdurchschnittlich starken vergangenen beiden Jahren 2020 und 2021, in denen trotz Chipmangel so viele PCs und Notebooks abgesetzt wurden, wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr, folgt nun die erwartete Abkühlung um rund 10 bis 15 Prozent. Diverse Analysten kamen übereinstimmend zur Erkenntnis, dass der PC-Markt nach zwei Jahren Kontaktbeschränkungen gesättigt sei; ein jeder, der neue Hardware wolle, habe sie bereits angeschafft. Das trifft auch auf das Untersegment Gaming zu. Für Spieler ist das wiederum nichts Schlechtes: Auch die Preise für Grafikkarten fallen.
Dass derweil auch Spielkonsolen betroffen sind, geht nun aus Microsofts Bericht zum Umsatz in den Monaten von April bis inklusive Juni hervor. So fällt jener mit 51,9 Milliarden US-Dollar zwar rund 12 Prozent höher als aus im Vorjahreszeitraum, der Umsatz der Gaming-Sparte mit Xbox fiel jedoch um rund 7 Prozent auf 3,45 Milliarden US-Dollar. Bereinigt um die derzeit instabilen Wechselkurse beläuft sich der Rückgang noch auf rund 5 Prozent. Dabei fiel der Umsatz mit Gaming-Hardware gar um 11 Prozent, während Software und Services 6 Prozent einbüßten.
Angebot der Xbox Series X liegt noch immer unter der Nachfrage
CEO Satya Nadella gab nichtsdestoweniger zu verstehen, dass Xbox Series X und Series S die sich am schnellsten verkaufenden Spielkonsolen in der Geschichte des Unternehmens seien. In Nordamerika hätten sich die beiden Xbox-Modelle in den vergangenen drei Quartalen sogar besser verkauft als Sonys konkurrierende PlayStation 5 (Test). Das mag auch darin begründet liegen, dass die rund 500 Euro teure Xbox Series X zwar nach wie vor nicht ab Lager lieferbar, aber dennoch besser verfügbar ist als die Sony-Konsole. Die mit einem UVP von rund 300 Euro deutlich günstigere Xbox Series S ist schon seit einigen Monaten vorrätig und sofort lieferbar.
Dass derweil ein Umsatzrückgang bei gleichzeitig vom Angebot nach wie vor nicht überbotener Nachfrage der Series X verzeichnet wird, lässt nur zwei mögliche Schlüsse zu: Entweder verkauft Microsoft bei gleichem Absatz der teureren Xbox weniger Modelle der S-Baureihe, oder aber die Produktion des X-Modells musste aufgrund der derzeit allgegenwärtigen Probleme mit Lieferketten und Material- wie Chipengpässen reduziert werden. Für das begonnene, bis inklusive September laufende dritte Quartal des Jahres prognostiziert der Hersteller indes eine fortwährende Abkühlung.