Modelle und Eckdaten: Details zu AMD Genoa (Zen 4) und Intel Sapphire Rapids
Wie die Palette der neuen Server-Prozessoren von AMD und Intel aussehen könnte, zeigen auf Twitter veröffentlichte Listen. Diese liefern nicht nur Modellnamen, sondern auch Eckdaten zu AMD Genoa und Intel Sapphire Rapids.
AMD Genoa (Zen 4) – Modelle und Eckdaten
Bei den Namen gibt es zunächst eine Überraschung, denn sofern die Angaben stimmen, wird AMD bei Genoa vom bisherigen Schema Epyc 7xxx abweichen und die neue Generation als Epyc 9xxx an den Start bringen. Aus Marketing-Perspektive würde dies durchaus Sinn machen, denn „9000“ klingt einfach besser als „7000“ respektive „8000“ beim Konkurrenten Intel.
Die Liste der Genoa-CPUs umfasst auch einige Vorserienmodelle (Engineering Samples), vor allem interessant sind aber die angeblich für die Produktion fertigen Modelle mit entsprechenden Produktnummern. Demnach wird das erste Spitzenmodell Epyc 9654P heißen, über 96 Zen-4-Kerne, 192 Threads und 384 MB Cache verfügen. Bei einer TDP von 360 Watt sollen die Taktraten vergleichsweise niedrige 2,0 bis 2,15 GHz bieten. Bereits etwas höher takten die Modelle mit 64 Kernen (Epyc 9534) und 48 Kernen (Epyc 9454), die es auf maximal 2,4 GHz bringen.
Die Marke von 3 GHz durchbrechen aber erst mit einem „F“ gekennzeichnete Modelle mit 24 (Epyc 9274F) und 16 (Epyc 9174F) Kernen, die mit bis zu 3,6 GHz respektive 3,8 GHz spezifiziert sind. Beide bieten einen für ihre Kernanzahl sehr großen Cache (256 MB) und eine hohe TDP-Klasse mit 320 Watt. Standardmodelle wie der 9254 liefern hingegen deutlich weniger Takt und Cache bei nur 200 Watt TDP. Den Einstieg bildet der Epyc 9124 mit 16 Kernen, maximal 2,7 GHz, lediglich 64 MB Cache und 200 Watt.
Intel Sapphire Rapids – Modelle und Eckdaten
Erwartungsgemäß weiterhin weit hinter der maximalen Kernanzahl von AMD zurückliegend, soll Sapphire Rapids in Form des Intel Xeon Platinum 8490H als Speerspitze 60 Kerne und 120 Threads bieten. Dafür sollen alle Kerne im Turbomodus 2,9 GHz erreichen; die TDP liegt bei 350 Watt, was auch für den Platinum 8480+ mit 56 Kernen und bis zu 3,0 GHz gilt. Das kleinste Modell der neuen Platinum-Serie bringt es demnach auf 16 Kerne, 2,8 GHz und 300 Watt.
Die Liste ist deutlich länger als bei AMD und umfasst auch zahlreiche Xeon Gold mit 8 bis 44 Kernen, drei Xeon Silver mit 10 bis 20 Kernen sowie einen Xeon Bronze mit 8 Kernen, 1,9 GHz und 125 Watt als absoluten Einsteiger.
Der Tippgeber arbeitet schon mit Genoa
Auch wenn sich die Angaben noch nicht bestätigen lassen, erhalten sie mit einem weiteren Tweet mehr Gewicht. Dort zeigen Fotos eines Samples von AMD Genoa, dass der User @yuuki_ans, der die Tabellen auf Twitter veröffentlicht hat, augenscheinlich über echte Einblicke in die neue Materie verfügt.
Allerdings lief der Testbetrieb offenbar noch nicht rund und zwei Samples gingen kaputt. Doch sei dies nicht ungewöhnlich schreibt der User, denn Freunde hätten ebenfalls Samples von Genoa wie auch Sapphire Rapids beim Testen verloren. Das sei bei Tests mit Vorserienchips schlicht normal.
Noch dieses Jahr wird sich zumindest bei AMD zeigen, ob die Informationen auch stimmen, denn Genoa soll im vierten Quartal 2022 erscheinen. Bei Intel könnte es hingegen länger dauern als erwartet, denn es deutet sich immer mehr an, dass sich der Marktstart auf das kommende Jahr verschiebt.