Razer Deathstalker V2: Opto-mechanische Taster werden mittelflach
Nach gut zehn Jahren holt Razer den DeathStalker-Namen wieder hervor, mit dem besonders flache Tastaturen im besonders hochpreisigen Segment vermarktet wurden. 2022 werden der Serie statt Notebook-Tastern aber flache opto-mechanische Modelle spendiert, die damit ihr Marktdebüt geben.
Taster unter der Lupe
Bei den neuen „ Low-Profile Optical Switches“ handelt es sich im Prinzip um eine flachere Version der opto-mechanischen Taster, die seit drei Jahren unter anderem in der Huntsman Elite (Test) verbaut werden. Ein Signal wird bei dieser Art Taster durch das Unterbrechen einer Lichtschranke ausgelöst. Herkömmliche mechanische Modelle erzeugen ein Signal hingegen durch das Schließen von Metallkontakten. Vorteile sieht Razer in der Lebensdauer durch die Verringerung mechanischer Berührungspunkte und in der Reaktionsgeschwindigkeit, weil sich bei Sensortechnik die Entprellzeit minimieren lässt.
Wie Cherry schrumpft auch Razer die normalen Taster nicht einfach zusammen, Low-Profile-Switches unterscheiden sich hier schon optisch von den herkömmlichen Modellen. Der sonst sichtbare Stabilisator verschwindet, zudem wird der Stempel deutlich breiter ausgeführt. Möglich erscheint, dass dies Verkanten beim Eindrücken vorbeugt. Der Ansatz weicht also schon visuell von den Low-Profile-Tastern bei Cherry oder Kailh Choc V2, die etwa in der Logitech MX Mechanical Mini (Test) verbaut werden, ab.
Praktisch spüren lässt sich die Verringerung des Hubweges auf 2,8 Millimeter. Parallel wird auch der Signalpunkt früher als bei normalen Tastern erreicht. Er liegt bei linearen Modellen bei 1,2 Millimetern, bei taktil klickenden Varianten bei 1,5 Millimeter und damit auf ähnlichem Level wie bei den opto-mechanischen Tastern in großer Ausführung. Aufgrund des verkürzten Hubs und anderer Federn generiert dies jedoch nicht automatisch eine nervöse Charakteristik, die Speed-Tastern mit ähnlich frühem Signalpunkt innewohnt. Die roten linearen Tasten werden zudem mit Dämpferelementen aus Silikon versehen, der das Anschlagsgeräusch verringern soll, ohne die Rückmeldung am Anschlag zu weich werden zu lassen. Ins Extrem wird der Flachbau aber nicht geführt: Dass sich noch mehr Höhe sparen lässt, zeigen Notebook-Taster von Razer sowie die auf das gleiche Segment zielenden MX Ultra Low Profile (Test).
Razer Linear Low Profile Optical Switch |
Razer Clicky Low Profile Optical Switch |
Kailh Choc V2 Red (CPG135301D01) |
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Charakteristik: | linear | taktil („clicky“) | linear |
Hubweg: | 2,8 mm | 3,2 mm | |
Position des Signalpunktes: | 1,2 mm | 1,5 mm | 1,3 mm |
Widerstand am Signalpunkt: | 45 g | 43 g | |
Widerstand am Druckpunkt: | – | 45 g | – |
Lebensdauer (Anschläge): | 70 Mio. | 50 Mio. |
Mit den neuen Tastern und flachen doubleshot-beschrifteten ABS-Tastenkappen schaffen es die DeathStalker-Tastaturen an ihrem höchsten Punkt auf eine Höhe von 2,43 Zentimetern. Die Ausstattung umfasst ein programmierbares Rollrad sowie einen Media-Button, RGB-Beleuchtung und einen USB-C-Anschluss zur Datenübertragung. Wenn mehr als vorprogrammierte Lichteffekte benötigt werden, muss die Tastatur mit Synapse 3 programmiert werden. Bis zu fünf Profile passen auf den integrierten Speicher.
In der Pro-Version kann die Tastatur außerdem über Bluetooth 5.0 und Razers proprietäres HyperSpeed-Protokoll mit höherer Polling-Rate funken. Das Unternehmen verspricht eine Betriebsdauer von 40 Stunden bei Akkubetrieb bei durchwechselnden Lichteffekten mit halber Helligkeit.
Preis bleibt hoch
Günstig waren DeathStalker-Tastaturen nie. Die V2-Generation bleibt dieser Tradition treu und lässt das Basismodell im dritten Quartal des Jahres bei rund 200 Euro starten. Im gleichen Zeitraum soll die V2 Pro im kompakten Tenkeyless-Layout für rund 220 Euro in den Handel gelangen. Schon jetzt erhältlich ist nur das teuerste Modell: Die V2 Pro kann ab sofort für rund 250 Euro über Razer selbst und ausgewählte Händler bezogen werden.