Romero Games: John Romeros Studio entwickelt neuen Shooter

Max Doll
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Romero Games: John Romeros Studio entwickelt neuen Shooter
Bild: Bart Everson | CC BY 2.0

Romero Games kehrt gewissermaßen zu den Wurzeln seines Gründers zurück und arbeitet an einem neuen Ego-Shooter. Weit vorangeschritten sind die Arbeiten nicht, derzeit sind vor allem Stellen ausgeschrieben. Mit an Bord soll ein „großer Publisher“ sein.

Aktuell hat Studiomitgründer John Romero lediglich die Ausschreibungen von Stellen für das neue Projekt auf Twitter und anderen sozialen Netzwerken veröffentlicht. Das kommt auch einer Ankündigung gleich, wenngleich einer noch informationsarmen Ankündigung. Basis für das Spiel ist die Unreal Engine 5, entwickelt wird ein komplett neuer Titel auf Basis einer neuen Marke. Das Vorhaben wird dabei als „Aufbruch in eine neue Zeit“ für das Studio bejubelt: Das Unternehmen sei „zu 100 Prozent auf Ego-Shooter fokussiert“, sie seien „das Fundament, das Grundlage unseres Studios und eines Genres ist“.

Interessant, vielleicht vielversprechend

Was das Projekt zumindest interessant werden lässt, ist die Personalie. John Romero hat eine lange Geschichte mit Ego-Shootern, er ist eine derjenigen Personen, die die Geschichte des Genres mit Doom 1 im Jahr 1993 eingeläutet haben. Romero Games selbst hat mit dem Genre bisher aber nichts zu tun gehabt. Das letzte und bislang sichtbarste Spiel des Studios war die Gangster-Wirtschaftssimulation Empire of Sin, die laut Metacritic mäßige Begeisterung geweckt hat. Romero Games muss deshalb ersatzweise auf die „jahrzehntelange Erfahrung“ seiner Angestellten und die Beteiligung der Mitarbeiter an Titeln zahlreichen Shootern wie Quake, Far Cry und Crysis verweisen.

Auch John Romeros Bilanz ist durchwachsen. Einerseits hat er sich mit dem ersten Doom, einem Shooter, der auch heute noch aktiv gespielt wird, Lorbeeren erworben, andererseits mit Daikatana einen mäßigen Shooter mit peinlicher Marketing-Kampagne herausgebracht – „John Romero is about to make you his bitch“, schallte es aus den Anzeigen aller großen Spielemagazine mit dem Zusatz „suck it down“, was dann in Anbetracht der gelieferten Qualität und der geschürten Erwartungen einen ganz anderen Sinn bekam. Eine Kickstarter-Kampagne zur Entwicklung eines nur vage beschriebenen Shooters scheiterte 2016 erwartbar, die kostenfrei veröffentlichte und von Romero im Alleingang veröffentlichte Doom-Mod Sigil stieß auf grundsätzlich positive Resonanz. Von einem Selbstläufer ist bei dem neuen Shooter-Projekt deshalb nicht auszugehen.

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