Supermassive Games: Nordisk Games kauft Studio von Until Dawn & The Quarry
Der dänische Videospielinvestor Nordisk Games, unter anderem im Besitz der Avalanche Studios, die Just Cause und Mad Max entwickelt haben, kauft nun auch Supermassive Games endgültig. Der Horrorspiel-Entwickler zeichnete für Until Dawn (Test), die Dark Pictures Anthology und zuletzt The Quarry verantwortlich.
Supermassive Games' Spielkonzept wird fortgesetzt
Das englische Studio Supermassive Games wurde im Jahr 2008 gegründet und umfasst mittlerweile nach eigenen Angaben über 250 Mitarbeiter. Bereits letztes Jahr übernahm Nordisk Games 30,7 Prozent am Spieleentwickler, nun steht die vollständige Akquisition an. Offenbar sind die Investoren mit dem fertigen The Quarry – ein von Kritiken überwiegend gelobter Horrorfilm-Spiel-Hybrid um die entgleisende Sommerparty einiger Jugendlicher – zufrieden und versprechen sich viel vom derzeit in Entwicklung befindlichen vierten Teil der Dark Pictures Anthology.
Die beiden Unternehmen zeigen sich angesichts der Übernahme hocherfreut, von einer „aufregenden und ambitionierten Wachstumsstrategie“ ist die Rede, zwischen den Partnern gebe es zahlreiche Symbiosen. Supermassive Games stellt klar, dass der Entwickler weiterhin an filmartigen Spielen mit Fokus auf eine mitreißende Story und immersive Erzählweise setze; gemeint ist das Spielkonzept von Until Dawn und The Quarry. Konkrete Ankündigungen bleiben das Studio und Nordisk Games allerdings schuldig.
It’s been a little over a year since Nordisk Games made an initial investment in Supermassive Games and our vision for the future. During that time, we have found that we share a lot of important values with [the] team, and we believe these values to be equally important to our existing commercial partners who we will continue to support. [...] It wasn’t a difficult decision when Nordisk Games wanted to explore increasing their investment. We have an exciting and ambitious growth strategy for Supermassive Games and Nordisk Games ownership only enhances that.
Pete Samuels, CEO von Supermassive Games
In the year we’ve worked alongside [...] the whole Supermassive team, it’s been clear to us the amount of talent, as well as how much potential there is to further develop the kinds of story and narrative-driven games they excel at. In acquiring [...] the studio we’ll be able to increase our support to the team, and most importantly, continue the great working relationship we have with them.
Mikkel Weider, CEO von Nordisk Games
Nordisk Games ist dabei nicht mit THQ Nordic, Teil der Embracer Group, zu verwechseln. Es handelt sich hingegen um die Videospielsparte der Filmgesellschaft Nordisk Film, die neben den Avalanche Studios auch Anteile der Entwickler MercurySteam, Kogama und Flashbulb hält.
Übernahmen sind derzeit Dauerthema
Akquisitionen von Publishern und Spieleentwicklern liegen im Trend. Allen voran geht die schier gigantische Übernahme Blizzards durch Microsoft für 68,7 Milliarden US-Dollar – enthalten sind Call of Duty, World of Warcraft, Overwatch, Diablo und StarCraft. Microsoft hatte zuvor bereits ZeniMax mit Bethesda sowie id Software und den Marken Fallout, The Elder Scrolls und Doom aufgekauft. Konkurrent Sony hingegen kündigte Anfang des Jahres die Übernahme des Destiny- und ehemaligen Halo-Entwicklers Bungie an; ebenso wurde der PC-Port-Spezialist Nixxes gekauft. Für besonders viele Übernahmen und Investitionen ist das chinesische Unternehmen Tencent bekannt, das unter anderem Slamfire, die Entwickler von Back 4 Blood sowie Sumo Digital (Sackboy: A Big Adventure) gekauft und in Bohemia Interactive (ArmA, DayZ) investiert hat.