Telefónica: O2 erreicht mit 5G bereits 50 Prozent der Bevölkerung
Der 5G-Ausbau kommt bei Telefónica Deutschland schneller voran, als das Unternehmen zu Beginn des Projekts prognostiziert hatte. Bis Ende 2022 sollten 50 Prozent der Bevölkerung erreicht werden, übersprungen wurde die Marke allerdings bereits im Juni, wie der Netzbetreiber heute bekannt gegeben hat. Das neue Ziel: 60 Prozent.
Das Netz von O2 Telefónica zählt laut Angaben des Konzerns derzeit 14.000 5G-Antennen in Deutschland, mit denen 50 Prozent der Bevölkerung erreicht werden. Bis Ende dieses Jahres sollen deshalb mindestens 60 Prozent der Menschen das Netz nutzen können, bis Ende 2025 wird eine Gesamtversorgung der Bevölkerung angestrebt. Mit dem älteren Standard 4G/LTE kommt O2 auf 99 Prozent, mit 2G/GSM auf 100 Prozent der Bevölkerung. 3G/UMTS wurde Ende 2021 von Telefónica abgeschaltet.
Fokus auf Ausbau bei 3,6 GHz
Mit 6.000 5G-Antennen oder einem Anteil von knapp 43 Prozent zählt das Netz von Telefónica besonders viele Antennen im neu ersteigerten Spektrum bei 3,6 GHz, das dank einer höheren Bandbreite für schnellere Übertragungsraten sorgt. Das „echte“ 5G hat damit bei Telefónica einen prozentual gemessen höheren Stellenwert als bei der Deutschen Telekom oder Vodafone, die zwar auch die neuen Frequenzen mit 90 MHz Bandbreite an vielen Standorten nutzen, anteilig betrachtet 5G aber mehr auf den älteren Frequenzen aus 3G- und 4G-Zeiten anbieten.
700 MHz für die Fläche, 1.800 MHz mit DSS
Auch bei Telefónica kommt eine Mischung verschiedener Frequenzen zum Einsatz. Die weiteren 8.000 5G-Antennen verteilen sich zum einen auf das Spektrum bei 700 MHz, das eine hohe Reichweite bietet und Mobilfunk in die Fläche etwa in ländlichen Regionen bringt. Zum anderen setzt Telefónica wie die Deutsche Telekom oder Vodafone auf Dynamic Spectrum Sharing (DSS), das in diesem Fall bei 1.800 MHz die Standards 5G und LTE über dieselben Antennen senden und empfangen kann. Dennoch will Telefónica auch künftig starken Fokus auf den Ausbau von 5G mit Antennen für 3,6 GHz legen.
Einen kleinen Einblick in den Datenverkehr gab es heute ebenfalls. Demnach sei das per 5G übertragene Datenvolumen vom zweiten Quartal 2021 bis zu zweiten Quartal 2022 um das 30-fache gestiegen. Das Unternehmen verzeichne eine wachsende Nachfrage.