ad-hoc-Mitteilung: Microns trübe Aussichten verschlimmern sich noch mehr
Die IT-Branche ist in Aufruhr, es geht bergab. Nachdem Intel ein Desaster ablieferte und Nvidia nachlegte, ist nun Micron an der Reihe. Die bereits Ende Juni deutlich verschlechterte Prognose wird heute noch einmal nach unten korrigiert, zudem werden auch die Monate darauf nicht besser. Weitere Anpassungen folgen nun.
Umsatzrückgang führt zu Einsparungen
Knapp sechs Wochen nach einer düsteren Prognose für das aktuelle vierte Quartal des Geschäftsjahres 2022 bei Micron hat das Unternehmen diese heute auf wacklige Füße gestellt, was letztlich heißen dürfte, dass selbst sie nicht eintreten wird. Vor dem Absturz waren Analysten einmal von 9,1 Milliarden US-Dollar Umsatz ausgegangen, Micron erklärte Ende Juni aber schon mit viel Vorsicht, nur noch 7,2 Milliarden US-Dollar Umsatz anpeilen zu können. Heute sinkt dieser Wert weiter, am unteren Ende der Prognose oder darunter soll sich das Quartal jetzt nur noch entwickeln, was rund 6,8 Milliarden US-Dollar Umsatz entsprechen würde.
Für das dann folgende erste Quartal des neuen Geschäftsjahres 2023 bei Micron erwartet das Unternehmen weitere sequentielle Rückgänge, es wird demnach noch schlimmer als im aktuellen Quartal. Selbst der Free Cash Flow soll dann ins Negative fallen.
In FQ1, bit shipments are now expected to decline sequentially, and we expect significant sequential declines in revenue and margins. We expect free cash flow to be negative in FQ1.
Um das Jahr 2023 nicht ins Bodenlose zu fallen, nimmt Micron bereits heute Anpassungen an den Ausgaben vor. Vor allem wafer fab equipment (WFE) soll weniger bezogen werden, der CAPEX-Wert im Geschäftsjahr 2023 deutlich unter dem des Jahres 2022 liegen.
Weitere Unternehmen dürften folgen
Acers Chef warnte in Asien heute ebenfalls davor, die Aussagen und Zahlen von den Branchenriesen wie Intel, Nvidia und nun unterstützend auch Micron, nicht zu unterschätzen. Demnach dürften weitere Unternehmen folgen, je nach Position in der Lieferkette mit entsprechender Verzögerung. Denn das sogenannte Inventory Adjustment, also die Anpassung der Lagerbestände an das aktuelle Marktumfeld, welches auch Micron heute anspricht, wird vor kaum einem Konzern Halt machen.