Asus ROG Strix SQ7 im Test: SSD-Comeback bietet fürs Geld zu wenig Argumente

Nach langer Zeit hat Asus wieder eine SSD für Enthusiasten im Programm. Bestückt mit den eigentlich derzeit schnellsten Komponenten, reicht es aber nicht fürs Spitzenfeld. Auch die sehr hohe Schreibgarantie rechtfertigt damit nicht den hohen Preis.

Es ist nicht die allererste SSD, aber dennoch ein ungewohnter Anblick: Nach langer Zeit hat Asus wieder eine eigene SSD im Portfolio. Die ROG Strix SQ7 tritt mit bei anderen bewährter High-End-Plattform aus Phison-E18-Controller und Micron-B47R-NAND direkt in der Oberklasse an. Im verbreiteten M.2-Formfaktor mit PCIe 4.0 werden bis zu 7.000 MB/s versprochen. Von einer Serie kann allerdings kaum eine Rede sein, denn vorerst gibt es nur ein Modell mit 1 TB Speicherplatz.

Den Sektor der SSDs für Enthusiasten hatte Asus bereits vor fast neun Jahren mit der PCIe-SSD-Karte ROG Raidr Express (Test) bedient. Für damalige Verhältnisse schrieb sie Daten sehr zügig, konnte sich aber trotz Controller-Doppelpack nicht überall durchsetzen. Ein jüngeres Beispiel für SSD-Produkte von Asus ist die Strix Arion S500, die als externer Datenträger USB nutzt.

Asus nutzt ein bewährtes Rezept

Weder zum eingesetzten Acht-Kanal-Controller Phison E18 noch zum flotten 176-Layer-TLC-NAND alias Micron B47R sollen an dieser Stelle viele Worte verloren werden, denn diese Plattform ist hinlänglich bekannt und buhlt bereits auf SSDs diverser Anbieter um die Leistungskrone.

Die folgende Liste nennt Beispiele für SSDs mit der gleichen Konfiguration, die sich im Wesentlichen nur durch Firmware, Software-Zubehör, Garantiebedingungen und einen etwaigen Kühler unterscheiden.

• Corsair MP600 Pro XT (Test)
• Corsair MP600 Pro LPX (Test)
• Gigabyte Aorus Gen4 7000s
• Gigabyte Aorus Gen4 7000s Premium
• Kingston KC3000
• Kingston Fury Renegade
• MSI Spatium M480 Play
• MSI Spatium M480
• Seagate FireCuda 530 (Test)

Das Testmuster im Detail

Der Blick unter den Aufkleber der Asus ROG Strix SQ7 sorgt somit für keine Überraschung. Die 80 mm lange M.2-Platine ist einseitig mit zwei NAND-Bausteinen, dem Controller und einem DRAM-Baustein bestückt. In jedem NAND-Package stecken acht Dies zu je 512 Gbit (64 GB) für insgesamt 1 TB Speicherplatz. Beim DRAM-Cache handelt es sich um 1 GB DDR4-2666 von SK Hynix.

	Asus ROG Strix SQ7
Formfaktor	M.2-2280
Schnittstelle (Protokoll)	PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4)
Controller	Phison E18
NAND-Flash-Speicher	3D TLC (Micron B47R, 176 Layer, 512 Gbit)
DRAM-Cache	✓
SLC-Cache	✓
Speicherplatz	1 TB
Seq. Lesen/Schreiben (max.)	7.000/6.000 MB/s
Garantiedauer	5 Jahre
TBW	1.300 TB
Kühler	Kupferfolie im Aufkleber
Abmessungen	80 × 22 × 3,5 mm (L×B×H)

Einen Kühlkörper besitzt die SQ7 nicht, doch zeigt sich beim Ablösen des Aufklebers, dass darin eine Kupferfolie enthalten ist. Ein solches Konzept nutzt etwa auch Samsung bei der 980 Pro (Test).

TBW im Vergleich

Das Schreibvolumen bis zum Erlöschen der sonst fünfjährigen Garantie, das vom Hersteller als „Total Bytes Written“ oder „TBW“ festgelegt wird, liegt mit satten 1.300 TB etwa doppelt so hoch wie in dieser Klasse üblich. Sogar die 1.275 TB der Seagate FireCuda 530 werden damit überboten. Die Angaben haben zwar mit der eigentlichen Haltbarkeit des NAND-Flashs wenig zu tun, schränken allerdings die Garantie ein. Wer sehr viel schreibt, behält dies im Hinterkopf.

Modell	5xx GB	1 TB	2 TB	4 TB
Asus ROG Strix SQ7	–	1.300 TB	–	–
Kioxia Exceria Pro	–	400 TB	800 TB	–
HP FX900 Pro	300 TB	600 TB	1.200 TB	2.400 TB
Samsung 980 Pro	300 TB	600 TB	1.200 TB	–
WD Black SN850	300 TB	600 TB	1.200 TB	–
Adata Legend 840	325 TB	650 TB	–	–
Corsair MP600 Pro XT	350 TB	700 TB	1.400 TB	3.000 TB
Seagate FireCuda 530	640 TB	1.275 TB	2.550 TB	5.100 TB

Preise und Eckdaten im Überblick

Die Preisübersicht ist mit nur einem Modell schnell erledigt. Zum UVP von 199 Euro kam die ROG Strix SQ7 mit 1 TB auf den Markt. Momentan liegt der günstigste Preis im freien Handel bei etwa 174 Euro. Im Vergleich zu sehr ähnlichen Konkurrenzprodukten ist das viel. Eine Kingston KC3000 gibt es bereits für unter 120 Euro und selbst eine Gigabyte Aorus Gen4 7000s Premium mit üppigem Heatpipe-Kühler kostet weniger.