Im Test vor 15 Jahren: Cooler Masters Cosmos zu einem astronomischen Preis
Im Test vor 15 Jahren stand mit dem Cooler Master Cosmos (Test) ein außergewöhnliches Gehäuse, das nicht nur mit dem außergewöhnlichen Design, sondern auch mit dem astronomischen Preis auf sich aufmerksam machte. Ob das Gehäuse das Geld wert war, hing von den individuellen Präferenzen ab.
Ein echtes Schwergewicht
Das Cooler Master Cosmos war mit Abmessungen von ca. 598 × 266 × 628 mm (H × B × T) ein ausladendes Gehäuse und mit seinen 16,9 kg ein echtes Schwergewicht. Letzteres war dem Korpus aus Stahl geschuldet, der nach außen mit Kunststoff verkleidet war. Lediglich die Seitenwände und die Frontklappe waren aus Aluminium gefertigt – da es mit 3 mm Materialstärke ausgeführt war, hielt sich die Gewichtsersparnis jedoch in Grenzen. Hinter der schwarz glänzenden Frontklappe befand sich schwarzes Lochblech. An Schnittstellen fanden sich 4 × USB, 2 × Audio sowie ein FireWire- und ein eSATA-Anschluss an der Front des Gehäuses. Zudem bot das Cosmos Platz für fünf 5,25“-Laufwerke.
Einige interessante Details waren an der Oberseite des Cosmos untergebracht. Am hinteren Ende befanden sich kiemenartige Luftauslässe, über die die beiden internen Lüfter an der Oberseite des Gehäuses ihre Abluft ableiten konnten. Zudem besaß das Cosmos seitlich abstehend an der Oberseite zwei Tragegriffe, die nicht nur zur Zier dienten, sondern tatsächlich geeignet waren, das Gehäuse samt eingebautem System (zur LAN-Party) zu tragen. Äquivalent zu den Tragegriffen fanden sich am Boden des Gehäuses zwei Standkufen ebenfalls aus massivem Aluminium. Für Nutzer einer Wasserkühlung verfügte das Cosmos über zwei Schlauchdurchführungen an der Rückseite.
Auf die inneren Werte kam es an
Beim Innenaufbau des Gehäuses wich Cooler Master stark vom damaligen Standard eines ATX-Gehäuses ab. Das Netzteil war hinten unten positioniert und der Festplattenkäfig wurde durch sechs herausnehmbare Aluminiumboxen zur entkoppelten Montage von 3,5"-Festplatten ersetzt. Die Boxen waren mit anklappbaren Griffen versehen und konnten mit einer Rändelschraube fixiert werden. Am Boden des Gehäuses befand sich zudem zentral ein Rahmen mit einem vorinstallierten 120-mm-Lüfter, der über drehbare Schlitze – ähnlich der Lüftung eines Autos – einen gerichteten Luftzug erzeugen konnte.
Eine weitere Besonderheit war die Netzteilmontage: Das Netzteil wurde auf einer Art Podest montiert, das mit einem Gummirahmen versehen war, womit gewährleistet war, dass das Netzteil garantiert frische Luft anzog – solange der Lüfter nach unten zeigte. In der Praxis funktionierte das nicht zwangsläufig so gut wie in der Theorie – die beiden Netzteile im Test waren kürzer als das Podest und saugten somit auch warme Luft aus dem Innenraum an. Einen leisen Betrieb garantierten nicht nur die massiven Stahlwände des Cosmos, sondern auch die vorinstallierte Schaumstoffdämmung.
Licht und Schatten
Die gute Dämmung des Cosmos sorgte dafür, dass es das bis dato leiseste Gehäuse im Test war. Leider erkaufte Cooler Master diese Eigenschaft mit vergleichsweise hohen Temperaturen. Insbesondere im Vergleich mit dem unwesentlich lauteren, aber viel günstigeren NZXT Zero schnitt das Cosmos bezüglich der Temperaturen schlecht ab.
Fazit
Das Cooler Master Cosmos war in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches Gehäuse. Der Hersteller verlieh dem Cosmos ein einzigartiges Design, die Lautstärke war vorbildlich und das Modell verfügte über viele ausgefeilte Features. Auf der anderen Seite standen der astronomisch hohe Preis von über 200 Euro, das hohe Gewicht und die unterdurchschnittliche Kühlung. Am Ende war es daher schwer, ein finales Urteil zu fällen: Das Cosmos war weder eine absolute Kaufempfehlung, noch war vom Kauf abzuraten.
Erfolg sollte es trotzdem haben: Das Cosmos kam so gut an, dass Cooler Master später mit dem Cosmos S, Cosmos II, Cosmos SE, Cosmos C700P und C700M nachlegte.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
- Die beste Multimediatastatur kam von Microsoft
- Sparkles Calibre GeForce 8600 GT lief weit abseits der Norm
- Xigmatek war mit dem HDT-S1283 auf dem Weg zum Erfolg
- Filmwiedergabe auf GPUs von ATi versus Nvidia
- Teufel und Logitech im 5.1-Schlagabtausch
- Scythes Katana 2 war der Kühlerkönig der Mittelklasse
- Ein nahezu unhörbarer Gaming-PC für 3.100 Euro
- Corsairs Voyager GT war der beste USB-Stick für 100 Euro
- HD 2000 mit RV610 & RV630 überzeugte mehr als mit R600
- DDR3 feierte mit dem Intel P35 bei Asus Premiere
- ATi CrossFire lag 80 Prozent voraus – gemessen in dB(A)
- Halo 2 war auf dem PC trotz Vista ein Flop
- Router, Switch und NAS in einem von Asus
- Xigmatek mischte für 25 Euro mit Direct-Touch den Markt auf
- Die beste Gaming-Maus war Razers Death Adder
- Gegen die 8800 halfen der HD 2900 XT auch keine 5D-ALUs
- GeForce 8800 Ultra
- Die PlayStation 3 war viel mehr als eine Spielkonsole
- Die G84-GPU der GeForce 8600 GTS kam in 80 nm
- Fünf GeForce 8800 GTS 320 mit G80-GPU am Limit
Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.