FTTH: Telekom hält an 2 Millionen neuen Anschlüssen fest
Die Telekom setzt ihren Ausbau im Festnetz fort und hat im Juni 386.000 weiteren Haushalten den Zugang zu einem Tarif mit mindestens 100 Mbit/s ermöglicht. Bei den reinen Glasfaseranschlüssen (FTTH) kamen 122.000 hinzu, sodass bis Jahresende das selbst gesteckte Ziel von 2 Millionen neuen FTTH-Zugängen erreicht werden soll.
Der Netzbetreiber zählt damit insgesamt 34,4 Millionen Haushalte in Deutschland, die einen Tarif mit bis zu 100 Mbit/s oder mehr buchen können. Die Anzahl der Haushalte, die bis zu 250 Mbit/s oder mehr buchen können, liegt laut Telekom bei 27,7 Millionen. Seit Jahresanfang habe man für insgesamt über 3 Millionen Haushalte das Netz ausgebaut.
122.000 FTTH-Anschlüsse im Juni
Den Ausbau der neu hinzugekommenen Glasfaseranschlüsse beziffert die Telekom mit 122.000 im Juni, sodass der Netzbetreiber jetzt auf insgesamt 3,9 Millionen FTTH-Anschlüsse kommt. 2020 hatte die Telekom insgesamt 600.000 und letztes Jahr 1,2 Millionen Glasfaseranschlüsse hinzugefügt, das selbst gesteckte Ziel für dieses Jahr sind 2 Millionen neue Anschlüsse. Bis 2030 soll ganz Deutschland FTTH buchen können.
Telekom muss Tempo erhöhen
Von Januar bis April dieses Jahres kamen 270.000 FTTH-Anschlüsse hinzu, eine Statistik für Mai fehlt und im Juni waren es 122.000 neue Anschlüsse. Im Durchschnitt der fünf Monate mit vorliegenden Zahlen kamen somit pro Monat 78.400 FTTH-Anschlüsse hinzu. Die letzte Ausbaustufe im Juni zeigt, dass die Telekom ihr Tempo angezogen hat und weiter erhöhen muss. Von den 2 Millionen neuen FTTH-Anschlüssen bis Ende 2022 dürften derzeit rund 500.000 erreicht sein.
Die Telekom liege aber voll im Plan, es könnten dieses Jahr auch 2 Millionen werden, erklärte Walter Goldenits, Geschäftsführer Technologie der Telekom Deutschland, zur Halbjahresbilanz beim Glasfaserausbau. „Wir wollen in diesem Jahr zwei Millionen Glasfaser-Anschlüsse bauen und das sieht sehr, sehr gut aus“, sagte Goldenits.
Viele Prozesse digitalisiert
Im Gespräch auf YouTube spricht Goldenits die Digitalisierung im Konzern an, die den Ausbau in Bereichen wie Planung, Befahrung und Genehmigungsprozessen beschleunigt habe. Die Planung sei mittlerweile komplett digitalisiert, indem mit entsprechend ausgerüsteten Fahrzeugen Straßen abgefahren werden, um für neue Glasfaser den effizientesten Weg durch die Straßen zu finden. In den Kommunen würden viele Genehmigungsprozesse mittlerweile digital ablaufen, nach wie vor gebe es aber auch viele „Papier-Kommunen“, Treffen von Angesicht zu Angesicht und gemeinsame Begehungen.
Städte vorsichtig bei schnelleren Ausbaumethoden
Schnellere Ausbaumethoden wie Trenching und Minderverlegetiefen stehen weiterhin im Fokus der Telekom, um klassischen Tiefbau zu umgehen, der teuer ist und mehr Zeit in Anspruch nimmt. Im ländlichen Raum sei die Telekom damit erfolgreich, wo es eine große Einsicht dafür gebe, schnell durch die Straßen zu kommen. In den Städten gebe es eher Hemmnisse, dort sei man bei alternativen Methoden vorsichtig, sodass Goldenits hier noch Optimierungspotenzial sieht. Eine normale Baukolonne schaffe 150 Meter am Tag, Trenching oder minimalinvasives Graben komme hingegen auf 400 bis 600 Meter. Der Preis pro Meter falle von 85 auf 65 Euro, oberirdisch seien 10 Euro pro Meter möglich.
Beim Thema Wettbewerb stellt Goldenits in den Vordergrund, dass die Deutsche Telekom hier sei, um zu bleiben. „Unsere Stärke ist, dass wir nicht nur da sind, wenn die Sonne scheint, sondern auch, wenn es schwierig wird. Ich glaube, das macht den großen Unterschied aus. Auf der einen Seite die Telekom als verlässlicher Partner, der da ist, um zu bleiben. Auf der anderen Seite mitunter Wettbewerber, bei denen dies nicht immer so klar ist. Wie lange bleiben sie? Gehen sie? Wie machen sie es?“