Intel: Deal zum Bau einer Chipfabrik in Italien kurz vor Abschluss
Wie Reuters berichtet, stehen Intel und Italien kurz vor dem Abschluss eines Deals zum Bau einer großen Halbleiterfabrik im Norden des Landes. Dort sollen Chips zusammengebaut werden. Die Investition soll sich auf zunächst 5 Milliarden US-Dollar belaufen.
In Norditalien sollen Chips verpackt werden
Diese Informationen entstammen einem Bericht von Reuters am Donnerstag, der sich auf zwei angeblich über die Verhandlungen informierte Quellen stützt. Offiziell bestätigt ist dies allerdings bisher nicht. Als mögliche Standorte der Intel-Fabrik werden die Regionen Piemont und Venetien gehandelt. Es soll sich um eine „advanced semiconductor packaging and assembly plant“ handeln. Demnach würden dort nicht rohe Chips gefertigt, sondern diese lediglich zum Endprodukt zusammengebaut.
Es ist nicht das erste Mal, dass es Berichte in diese Richtung gibt. Schon mehrmals wurde über entsprechende Absichten geschrieben. Letztes Jahr war von einer 9-Milliarden-Dollar-Fabrik die Rede. Da Italien selbst über 4 Milliarden Euro für Halbleiterprojekte bis zum Jahr 2030 ausgeben will, könnte diese Rechnung noch aufgehen. Im März schrieb Reuters, dass Italien bis zu 40 Prozent der von Intel getätigten Investition beitragen werde. Die 5 Milliarden US-Dollar seien nur der Anfang.
Standort Deutschland schon gesichert
Im Rahmen des EU Chip Acts, durch den die Halbleiterfertigung in der EU bis zum Jahr 2030 mit mehr als 43 Milliarden Euro gefördert werden soll, baut Intel auch in Deutschland eine Fabrik. Dies ist auch schon offiziell bestätigt: Im 1. Halbjahr 2023 sollen die Bauarbeiten bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt beginnen. Hier investiert Intel sogar 17 Milliarden Euro.
Massive Investitionen in Europa
Auch in weiteren Ländern baut Intel kräftig aus. In Irland wird der Standort Leixlip eine Finanzspritze von bis zu 12 Milliarden Euro erhalten und die Kapazität des Standorts verdoppeln. Die Fertigungsstufe Intel 4 steht hier als nächstes in großem Rahmen in den Büchern. In Irland baut Intel aktuell bereits die Kapazität aus, das Gesamtvolumen, welches Intel letztlich in Irland investiert, wird dann über 30 Milliarden Euro umfassen.
Aber auch Frankreich, Italien, Spanien und Polen sollen einen Teil von Intels 33-Milliarden-Euro-Investment erhalten. Forschung und Entwicklung werden zu einem großen Teil in Frankreich gebündelt, Packaging und Design sollen in Europa wieder in den Fokus gerückt werden.