Kali Linux 2022.3: Forensik-Distribution mit neuem Test Lab Environment
Die unter anderem auf die Durchführung von professionellen Penetrationstests ausgelegte Forensik- und Sicherheits-Distribution Kali Linux erhält in der aktuellen Version 2022.3 neue Systemabbilder mit aktualisierten Softwarepaketen für den hochspezialisierten Werkzeugkasten. Als Fundament dient Linux 5.18.5.
Debian und Linux 5.18.5 als Basis
Basierend auf dem aktuellen Entwicklungszweig („Sid“) von Debian GNU/Linux, dem am 22. Mai dieses Jahres erschienen Betriebssystemkernel Linux 5.18 sowie den beiden freien Linux-Desktops Xfce 4.16 und KDE Plasma 5.25 erhält Kali Linux eine neuerliche Frischzellenkur mit zahlreichen neuen und aktualisierten Softwarepaketen.
Test Lab Environment für Neueinsteiger
Um Neulingen den Einstieg zu erleichtern, ohne dass sie dabei ihre installierte Umgebung gefährden, stellt Kali Linux 2022.3 mit dem neuen Test Lab Environment erstmalig eine kontrollierte Testumgebung für Penetrationstests bereit.
Die offiziellen Release Notes der aktuellen Veröffentlichung von Offensive Security weisen außerdem die folgenden Neuerungen als Highlights aus:
- Discord Server - Kali’s new community real-time chat option has launched!
- Test Lab Environment - Quickly create a test bed to learn, practice, and benchmark tools and compare their results
- Opening Kali-Tools Repo - We have opened up the Kali tools repository & are accepting your submissions!
- Help Wanted - We are looking for a Go developer to help us on an open-source project
- Kali NetHunter Updates - New releases in our NetHunter store
- Virtual Machines Updates - New VirtualBox image format, weekly images, and build-scripts to build your own
- New Tools In Kali - Would not be a release without some new tools!
Kali Linux 2022.3 – Highlights
Insbesondere OpenSSL und die Spezialanwendungen, die sogenannten „Kali-Tools“, erfahren zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen.
Durch die enge Zusammenarbeit mit den beiden amerikanischen Sicherheitsunternehmen BC Security und Joohoi erhalten Anwender außerdem wieder Zugriff auf die Tools Empire, Starkiller sowie Fuzz Faster U Fool.
Neue Sicherheitswerkzeuge
Die eigens von Offensive Security, dem Herausgeber der Distribution, bereitgestellten Sicherheitsanwendungen erhalten Zuwachs für die Suche nach Backdoors und Sicherheitslücken in Netzwerken oder Systemen. Eine Vielzahl der „Kali-Tools“ erhält darüber hinaus neue Softwarepakete, teils sind Werkzeuge erstmals überhaupt mit an Bord.
Kali Linux 2022.3 – Neue Tools
- BruteShark - Network Analysis Tool
- DefectDojo - Open-source application vulnerability correlation and security orchestration tool
- phpsploit - Stealth post-exploitation framework
- shellfire - Exploiting LFI/RFI and command injection vulnerabilities
- SprayingToolkit - Password spraying attacks against Lync/S4B, OWA and O365
Eine vollständige Überarbeitung haben auch der Anmeldebildschirm, die Startseite für den Browser Firefox 91.11 ESR und der Boot-Manager bereits mit dem vorangegangenen Release erhalten.
Kali NetHunter auf dem Smartphone
Auch der Kali NetHunter, mit dessen Hilfe Kali Linux auf dem Smartphone ausgeführt werden kann, erhält weitere Anpassungen. Er läuft jetzt auf noch mehr Modellen. Kali Linux funktioniert mittels NetHunter zudem auf einer eigens dafür vorgesehenen Smartwatch, der TicHunter Pro.
Kali Linux Everything
Ebenfalls in Kali Linux 2022.3 enthalten ist auch das Systemabbild „Kali Linux Everything“, ein komplettes Offline-Standalone-Image (ISO) für Anwender, die bereits „Out of the Box“ alle Kali-Tools vorinstalliert haben und diese nicht über den Kali-Spiegelserver herunterladen möchten.
Installationsmedien für AMD64 und Apple Silicon
Neben den auf AMD64 optimierten Installationsmedien Installer (ISO) und Live-System (ISO) sowie einem Net-Installer bietet Offensive Security einen speziell angepassten Arm64-Installer für Apple Silicon und Arm-Computer wie den Raspberry Pi 400 oder Raspberry Pi 4 an.
Weitere Downloads für Cloud, Server, Bare Metal, Virtuelle Maschinen und das Linux-Subsystem für Windows stellen die Entwickler über die offizielle Website bereit.
Der YouTuber „Zexa“ demonstriert zudem den Betrieb von Kali Linux mittels Virtualisierung auf einem Apple Mac mit M1-SoC.
Weitere Informationen liefert die umfangreiche Dokumentation der Distribution, während das Kali Forum bei offenen Fragen hilft.